Archiv der Kategorie: ► Unterwegs in Bildern:

In “Unterwegs in Bildern” und ihren Unterverzeichnissen beschnuppern wir unsere Welt bei Kurzurlauben, gemeinsamen Wanderungen oder Fahrradtouren. Mehr zu unseren “größeren” und “großen” Unternehmungen in die Ferne (Städte- und Länderreisen) habe ich auf den Seiten REISEN UND BERICHTE eingestellt.

Städtereise nach Madrid, Toledo und dem Escorial

26.03.- 03.04.2022

Hier die Links zu unserer Städtereise im Hochland von Kastilien und in die berühmten Gemäldegalerien von Madrid:

Eine Individualreise ohne eigenes Auto, dafür jedoch mit pünktlichen spanischen Verkehrsgesellschaften: Dem Flugunternehmen IBERIA, dem Bahnbetreiber Renfe, der innerstädtischen Metro und diversen Regionalbussen. Und schließlich den luftigen Reisebussen der HopOn-HopOff City-Tour… Unsere Ziele: Madrid, Toledo und der königliche Klosterpalast El Escorial.

Und nicht zu vergessen die Gemäldegalerien des Prado, der Sammlung Thyssen-Bornemisza und der Reina Sofia. Von “langer Hand” und in diverser Fleißarbeit vorbereitet und nun endlich umgesetzt…

Von oben nach unten im Panorama: Madrid, Toledo und das El Escorial

(v.k.)

“Carolas Garten” im 360°-Panorama

Leipzig, 27.02.2022

“Seit 2003 realisiert Yadegar Asisi die größten Panoramen der Welt. In Wien geboren, in Sachsen aufgewachsen und seit 1979 in Berlin lebend, hat er als Künstler, der das historische Panorama aus dem 19. Jahrhundert in das digitale Zeitalter überführt hat, eine singuläre Position inne. Die Themenvielfalt seiner Werke reicht von Stadtansichten über Naturräume bis hin zu historischen Momenten der Zeitgeschichte.

Das Panometer Leipzig präsentiert nun eine Reise in eine zauberhafte Welt -vertraut und doch ganz anders: COROLAS GARTEN thematisiert einen Garten wie aus der Sicht eines Pollenkorns oder eines Insekts. Als stünde man vor dem Blütenkelch einer Kamille, erschließt sich eine faszinierende Szenerie. Ringsherum öffnet sich der Blick auf die Welt des umgebenden Gartens und der Blumen, Pflanzen und anderen Bewohner.

Obgleich das Panorama einen Garten als Grundlage hat, hat Asisi die Szene verdichtet. Er stellt Elemente nebeneinander und verwebt sie in- und miteinander. So werden … alle vier Jahreszeiten in einem thematisiert. Angesprochen werden damit letztlich die großen Fragen und Themen des Lebens: Werden und Vergehen, Geburt und Tod, Wechselwirkungen und Schönheit”. (1)

 

 

 

 

 

 

PS: Die Fotos bzw. Collagen sind im Farblicht der Tagesmotiv-Scheinwerfer (s.o.) entstanden, was sich leider auf deren Qualität auswirkt…

Quellen:

(1): “Carolas Garten”, Besucher-Faltblatt des Panometers Leipzig, 2021

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (6)

07. -14.02.2022

Und wieder auf verschneiten Wegen unterwegs… 

Nach zwei Jahren unfreiwilliger COV-19-Abstinenz haben wir sie endlich wiedergefunden, die Berge und verschneiten Wälder im Dreiländereck zwischen Bayern, Südböhmen und Oberösterreich! Es scheint alles noch genau wie zuvor im südöstlichsten Zipfel Deutschlands. Auch die gespurten Loipen und schneesicheren Pisten auf den Höhenlagen rund um den Dreisesselberg

Hier einige Bilder aus der Naturlandschaft des Grenzgebirges, von dem bereits Adalbert Stifter schwärmte: “Sag niemals, daß etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast!”.

“Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet…”

Vor zwei Tagen hat es auf den Höhenzügen der Naturparks Bayerischer Wald/Böhmerwald geschneit…

…auch am Fuße des Duschlbergs bei Altreichenau. Im Hintergrund: Die Bergrücken des Böhmerwaldes in Oberösterreich.

Bei Postkartenwetter mit Langläufern unterwegs auf der A. Stifter-Loipe zwischen Neureichenau und Haidmühle. Im Hintergrund: Der von Stürmen schwer gebeutelte und seit Jahren fast kahle Dreisesselberg (1312m).

Am Almberg von Mitterndorf/Mitterfirmiansreuth (1139m): Blick auf die blaue (und leichte) Abfahrtspiste -idealer Übungshang für uns nach zwei “ausgefallenen” Jahren…

Unsere Skiwanderung zum bewaldeten Haidel (1167m) beginnt bei schönstem Wetter, auf seinem Gipfel allerdings mcht sich dichter Nebel breit.

Skitour auf dem “Goldenen Steig”, früher eines der wichtigsten Handelsverbindungen zwischen Passau und Böhmen. Unten: Das Kirchlein Sankt Nepomuk, mit 1108m die höchstgerlegene Kirche im Bistum Passau

“Abends will ich schlafen geh`n”…

(v.k.)

Südfrankreich/Okzitanien

Südfrankreich 09.09.-27.09.2021

Ein (dreigeteilter) Südfrankreich-Urlaub voller Eindrücke: Zwischen Romanischer Kunst und Architektur, mittelalterlicher Geschichte und herrlichen Bergwanderungen in den Pyrenäen…

(v.k.)

Die Straße der Romanik

R o m a n,  R o m a n i k,  R o m a n t i k. . .

Kann eine Straße der Romanik romantisch sein? Und ob! Als Reiseweg an sich, der den Ort A mit Ort B verbindet, eher weniger. Dafür jedoch die Sehenswürdigkeiten, Denkmäler, Bauten und Städte, die seinen Verlauf säumen! Die gute Nachricht: Es gibt genau so eine Straße in Sachsen-Anhalt, die einen unschätzbaren Reichtum an mittelalterlichen Baudenkmälern verbindet. Und die allesamt aus der Zeit-Epoche zwischen 950 und 1250 u.Z. stammen. Ein Magnet für die in Stein gewordene Geschichte des Mittelalters. Und: Auf ihrem Weg lauern interessante Geschichten, Sagen und Mythen…

Übersichtskarte: Straße der Romanik, Stand: 2019

“Sachsen-Anhalt kann eine unvergleichliche Fülle an Baudenkmälern vorweisen, die einen geschichtlichen Einblick in die Epoche der Romanik bieten. Der Reichtum an kulturhistorisch wertvollen Baudenkmälern war Anlaß, 1993 diese Straße ins Leben zu rufen. Aktuell verbindet sie auf einer Gesamtlänge von mehr als 1000 Kilometern in 73 Orten Mitteldeutschlands 88 romanische Bauwerke: Kirchen und Dome, Klöster, Wehranlagen, Burgen und Pfalzen. Diese sind eng verknüpft mit der den Hauptschauplätzen deutscher Geschichte im Mittelalter. Seit ihrer Gründung hat sich die Romanische Straße zu einer der bedeutendsten Ferienstraßen Deutschlands entwickelt und zieht jährlich 1.5 Millionen Kultur- und Geschichtsinteressierte an. Seit 2007 ist diese Straße auch ein Teil der Europäischen Kulturroute TRANS-ROMANICA, die europäische Regionen in acht Ländern verbindet.” (1)

Vor der Stiftskirche St. Cyriakus…

…in Gernrode/Harz

 

 

 

 

 

 

 

Die Romanische Straße umfaßt verläuft in Form einer großen “8” und teilt sich so in eine Nord- und Südroute (siehe Übersichtskarte oben). Die nördliche Route umfaßt 26 Bauwerke in der Altmark nördlich von Magdeburg. Wichtige Orte, die eng mit der Entstehung des ostfränkischen bzw. des späteren Heiligen Römischen Reichs zusammenhängen, liegen auf der Südroute eben dieser “8”. Genauer am Nordrand des Ostharzes, wo sich seine bewaldeten Höhen zur Ebene im Norden hinabsenken.


Die Strasse der Romanik verspricht eine interessante und spannende Reise im Herzen Mitteldeutschlands. In den folgenden Beiträgen sollen die steinernen Zeugen dieser Zeitepoche vorgestellt werden:

Ruft man auf der START-Seite dieser Homepage die KATEGORIE “Königsorte auf der Straße der Romanik” auf, erscheinen diese als Lose-Blatt-Sammlung und fein säuberlich nach Datum geordnet… 


  • Karten-Image:  Übersichtskarte “Das Mittelalter erleben: Die Strasse der Romanik in Sachsen-Anhalt”, Herausgeber: Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, 2019
  • Quellentext (1) aus: “FASZINATION Strasse der ROMANIK in Sachsen-Anhalt”, Informations- Broschüre des Tourismusverbandes Sachsen-Anhalt e.V.; Danzstraße 1, D-39104 Magdeburg
  • https://www.strassederromanik.de

(v.k.)

Königsorte an der Straße der Romanik (10)

09.08.2021

An der Strasse der Romanik: Im Kloster Hecklingen

Das Benediktinerinnenkloster Hecklingen

“Auf einer Nahtstelle zwischen auslaufender Magdeburger Börde und nordöstlichem Harzvorland liegt unweit der Bodestadt Staßfurt die … Hecklinger Basilika. Die früheste urkundliche Erwähnung eines Klosters liegt mit der Bulle des Papstes Innozenz II. aus dem Jahre 1140 vor. Dort wird Graf Bernhard I. von Plötzkau, der zwischen 1060 und 1070 verstarb,  ausdrücklich als der Stifter des Klosters bezeichnet, dessen Gründung dadurch auf die Mitte des 11. Jh. angesetzt werden kann. Jene Bulle aus dem 12. Jh. ist eine Antwort auf eine Bitte um Schutz, die von der ersten Hecklinger Äbtissin, Irmengard, an den Papst gerichtet worden war. Nach dem Aussterben der Plötzkauer (1147) übernahmen die Askanier die Vogtei. In einer Urkunde von 1190 wird das Kloster als Augustinerinnenkonvent bezeichnet”. (1)

Das üppig geschmückte Langhaus mit neo-romanischer Ausmalung, schmuckvollen Säulen und Kapitellen

Das Kirchenschiff mit dem farbenfrohen Engels-Zyklus

Hecklingens Ruhm liegt sicher auch im faszinierenden Zyklus der vierzehn Stuckengel begründet. Diese im Jahr 2001 restaurierten Figuren aus der Zeit um 1225 befinden sich beidseits der Langhauswände und dominieren in Ausstattung und Farbenfreude das gesamte Kirchenschiff. “Abends will ich schlafen gehn, vierzehn Engel um mich stehn”… Wer kennt sie nicht, die schützenden Engel aus der romantischen Oper Engelbert Humperdincks? 

Ein weiteres Highlight sind die Stuck-Köpfe über den Arkadenbögen der Nordwand, die zur gleichen Zeit wie die Stuckengel angebracht worden sind. Sie werden den Stiftern des Hecklinger Klosters zugeordnet. Unter diesen befinden sich neben auch Kaiser Lothar III. von Süpplingenburg und seine Gattin Richenza.

Die Säulenhalle im westlichen Mittelschiff der kryptalosen Kosterkirche (“Paradies”)

Die Klosterkirche besticht durch ihre üppige Ausstattung, insbesondere ihren Figurenschmuck und die überaus reiche Ornamentik. Die restaurierte romanische Bausubstanz mit ihrer neoromanischen Ausmahlung (1880) zählt damit (auch für uns) zu den schönsten Sakralbauten des Vorharzgebietes. Die in den 1990-iger Jahren erfolgte zweite Sanierung des Gebäudes wird sicher für jeden interessierten Laien sichtbar. Nachfolgenden Bilder zeigen einige Details:

In der Säulenhalle befinden sich die meisten der kunstvollen Bildhauerarbeiten

Säulenkapitell, Fensterdetail und 1,25m großer Stuckengel

Blattknospen-Kapitell, Taufstein (16.Jh.) und östlicher Chorraum

Von der angrenzenden romanischen Klosteranlage sind dagegen nur noch wenige Rudimente erhalten:

Nach 1559 wurde das säkularisierte Kloster in ein Rittergut umgewandelt und in der nachfolgenden Zeit zu einem Schloß umgebaut:

Quellen:

(1): Die Klosterkirche zu Hecklingen; PEDA-Kunstführer Nr. 470/2007

(v.k.)

Mit heißer Luft über Dresden unterwegs…

Im Luftraum über Dresden, 13. August 2021

Freitag der Dreizehnte: Ein Termin, um einmal richtig in die Luft zu gehen… 

Daß das Ballonfliegen eigentlich Ballonfahren heißt, war uns relativ neu. Es hat auch mit nichtvorhandenen Flügeln am Heißluftballon zu tun. In erster Linie aber mit der Begrifflichkeit, daß alles, was schwerer als Luft ist, fliegt und alles Leichtere- fährt!  Ganz prosaisch oder in der Sprache der ersten Ballonpioniere fahren die Schiffe also durch das Wassermeer und die Ballone eben durch das Luftmeer…

Soweit zur Terminologie. Praktisch heizen mehrere Propangas-gespeiste Brenner die Luft im oberen Bereich des des Heißluftballons auf bis zu 100°C auf. Die maximale Flughöhe ohne (Radar-) Transponder ist in Deutschland auf 3000 Fuß begrenzt. Eine direkte Einflußnahme, sprich: Steuerung der Flugrichtung ist allerdings nicht möglich. Sie bleibt dem Wind in der jeweiligen Lufthöhe und der Thermik überlassen. Das genaue Zielgebiet nach 1-2 Stunden Ballonfahrt liegt also immer etwas im Ungewissen…

Startvorbereitungen mit Gebläse, Brenner und geballter Manneskraft

Ballonkomponenten: Deckel (Parachute) im oberen Teil der Hülle, Korb mit Einstiegshilfen, Zweifach-Brennern und Überwachung der Gasflaschen

Noch etwas Physik gefällig? Mit einem Volumen von etwa 4000 Kubikmetern darf ein Ballon vorschriftsgemäß 1300kg heben. Mit dessen Eigengewicht von 500kg (bestehend aus der ca. 25 langen Nylon-Hülle, dem Korb aus Weidengeflecht, Brennern, Gasflaschen, Funktechnik und Transponder) bleiben für Pilot und uns Passagiere etwa 800kg übrig. Exakt gilt dies aber nur für eine Außentemperatur von +5°C,  jedes Grad mehr verringert das Mitnahmegewicht um 17,5kg. Bei +12°C schrumpft es also auf nur noch 700kg. Ein Grund, weshalb der Pilot im Hochsommer besorgt nach dem Thermometer schaut und sich schon lange vor dem Fahrtermin nach dem Gewicht der Gäste erkundigt. Natürlich mit der Hoffnung auf eine ehrliche Antwort…

Attention: “The ballon is startet…”

Nach dem Befüllen der Ballonhülle via Gebläse und dem ersten Anheizen über die Brenner muß es für uns sechs “Ballöner” und ihren Piloten nun schnell gehen, der Heißluftballon zieht bereits kräftig an den Leinen. Wir fahren gen Osten und pendeln uns auf eine “Reisehöhe” um 2500 Fuß und eine Geschwindigkeit zwischen 5-10 Knoten ein. Die Lufttemperatur hier oben ist am frühen Abend sommerlich warm: In unserem “Weidenkörbchen” messen wir +20°C, das sind etwa 7°C weniger als am Boden: Der ausdrückliche Beweis dafür, daß die Berechnungsformel für den atmosphärischen Temperaturgradienten auch für Dresden und Umgebung gilt!    (Temperaturabnahme in der Troposphäre um 6.5°C pro 1000 Höhenmeter).

Doch genug damit. Eine beruhigende Stille breitet sich aus: Die mit zunehmender Höhe abnehmende Geräuschkulisse der Stadt wird nunmehr nur noch vom Zünden des Brenners oder die Kommunikation unseres Piloten mit dem Dresdener Verkehrsflughafen unterbrochen. Zeit also zum Staunen, zum Genießen und für Schnappschüsse mit dem Teleobjektiv:

Über dem Ensemble der Altstadt gelingt es beinahe, einmal in die Fenster zu schauen… 

Sichtachsen zwischen Großem Garten, Staatskanzlei mit Carolabrücke und südöstlicher Vorstadt

Blick auf ein eindrucksvolles Solarpaneel-Stadion und den Dresdener “Speckgürtel”

Abendlicher Verkehr auf der A17-Autobahnbrücke nach Prag und nach langer Corona-Abstinenz endlich auch wieder im Amphietheater “Junge Garde”

….der Sinkflug ist eingeleitet, nun heißt es genau zu navigieren zwischen Siedlungen, Feldern, Straßen und Hochspannungsleitungen

Fazit: Nach Unterweisung und Sicherheitscheck, einem Bilderbuchstart im Ostragehege, dem Schweben über Dresden und einer nicht ganz einfachen Landung (kritisch: Hochspannungsleitungen bei beginnender Dämmerung!) erfolgt die obligate Ballontaufe durch unseren sehr sicheren und umsichtigen (!) Piloten. Mit einem Glas Sekt und der Beurkundung, daß “alle Täuflinge nach Zunft und Ordnung der Ballöner mit Feuer, Erde und Taufwasser zu Fürsten von Heidenau getauft und an der Reise durch das Luftmeer mit gehörigem Benehmen und mit großem Mut teilgenommen haben”. Das “Verfolger”-Fahrzeug bringt uns nach der Vertäuung des Ballons und aller Komponenten sicher zum Messeplatz (Flutrinne des Ostra-Geheges) zurück. Sicher? Ganz sicher!

Es bleibt ein tolles, fast geräuschloses Erlebnis. Beinahe unbeschreiblich und doch atemberaubend schön. Und mit einer aus der Vogelperspektive ganz anderen Sicht auf die großen und kleinen Dinge unserer Welt…

(v.k.)

Königsorte an der Straße der Romanik (9)

07.-08.08.2021

An der Strasse der Romanik: Unterwegs in Magdeburg 

In der Übersicht zur Straße der Romanik sind für Magdeburg vier große Bauwerke aus dieser Epoche (1000-1250) aufgeführt. Wir haben sie uns -neben vielen anderen Sehenswürdigkeiten- genauer angeschaut.

1. Dom zu Magdeburg

“Im Mittelalter galt Magdeburg neben Konstantinopel als “drittes Rom”. Otto der Große (912-973), Gründer des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im 10. Jahrhundert, wählte Magdeburg zu seiner Lieblingspfalz. 1209 begann der Bau der ersten gotischen Kathedrale in Deutschland. Während Magdeburg im Laufe der Geschichte mehrmals in Schutt und Asche versank, blieb der Dom bestehen als Wahrzeichen christlicher Hoffnung, kirchlicher Tradition, künstlerischen Bauwillens und gesellschaftlicher Herausforderung”. (1,2)

 

 

 

 

 

 

 

 

Das gewaltige Bauwerk an der Elbe ist natürlich das berühmteste Wahrzeichen der Stadt Magdeburg. Darüberhinaus ist es der erste gotische Dom auf deutschem Boden, die Grablege Otto I. (des Großen) und last not least der größte Sakralbau im Osten Deutschlands. Mit seinem Bau wurde nach dem Brand der 955 errichteten Ottonischen Kaiserbasilika im Jahre 1209 begonnen. In der heutigen Dimension erreicht das Langhaus eine Länge von 120m bei einer Höhe von 32m, die erst im Mittelalter vollendeten Westtürme erreichen eine Gesamthöhe von 100m:

Domsichten: Lettner-Pforte am Ostteil des Kirchenschiffs, Kreuzgang und Langhaus

Heilig-Grab-Kapelle mit dem kaiserlichen Herrscherpaar (Otto I. und seine Gemahlin Editha) sowie Editha-Epitaph

Sarkophag von Kaiser Otto I. vor dem Kreuzaltar

Vor der Krypta das Magdeburger Doms

Westliches Domportal

2. Kloster Unser Lieben Frauen

“Das ab 1064 errichtete Bauwerk gehört zu den besterhaltenen aus der Zeit der Romanik. Kirche und Kreuzgang vermitteln einen authentischen Eindruck der usrsprünglichen Anlage  des 1017/1018 gegründeten Kollegiatstiftes. Heute befindet sich darin das Kunstmuseum der Landeshauptstadt”. (1)

 

 

 

 

 

 

3. Katholische Kathedrale St. Sebastian

“Zusammen mit dem Kloster 1015 begründet, 1170 neu errichtet und im Spätmittelalter gotisch umgebaut, ist die Kathedralkirche St. Sebastian heute Sitz des katholischen Bischofs von Magdeburg. Sie wurde durch den umtriebigen Magdeburger Erzbischof Gero als Kollegiatstift gegründet. Besonders wegen eines Kopfreliquars des Heiligen Sebastian, der zugeschrieben wurde, das Bistum vor dem eindringenden Heer Heinrichs IV. beschützt zu haben, blühte die Kirche schnell auf und galt als vornehmstes Stift Magdeburgs nach dem Dom. So konnte das erste Bauwerk bereits 1170 durch eine romanische Basilika ersetzt werden”. (2)

St. Sebastian: Langhaus und zentrale Bündelsäule

4. Universitätskirche St. Petri

“Um 1150 begründet, beeindruckt die St. Petrikirche mit seinem romanischen Wehrkirchturm, dem gotischen Kirchenschiff und moderner Glasmalerei. Seit 1999 dient sie als katholische Universitätskirche”. (2)

 

 

 

 

 

 

Quellen:

(1): “Das Mittelalter erleben-Die Straße der Romanik”, Begleittext der Übersichtskarte; Medianagentur Sachsen-Anhalt

(2): https://www.magdeburg-tourist.de/Romanik

(3): Dom zu Magdeburg: St. Mauritius und St. Katherina; Herausgeber: Evangelische Domgemeinde Magdeburg, 2020

(v.k.)

 

Königsorte an der Straße der Romanik (8)

06.08.2021

An der Strasse der Romanik: Auf der A14 unterwegs zum Petersberg, nach Bernburg Waldau und Nienburg

1. Stiftskirche Sankt Petrus bei Halle

“Die Stiftskirche Sankt Petrus auf dem Petersberg bei Halle ist die erste bedeutende Grabstätte der Wettiner. Dedo IV. von Wettin und sein Bruder Konrad I. gründeten 1124 auf dem Mons serenus (Lauterberg) , wie der Petersberg im Mittelalter hieß, ein Augustiner-Chorherrenstift als spätere Grablege ihres Geschlechts. Geweiht wurde die dreischiffige kreuzförmige Basilika zwischen 1142 und 1151. Zwischen 1146 und 1217 war die Klosterkirche Begräbnisstätte der Wettiner. Konrad I. war der erste und einzige Markgraf von Meißen, der hier bestattet wurde. Mit der Verlagerung des Herrschaftszentrums in die Mark Meißen wurde das Kloster Altzella zur neuen Grablege der Wettiner”. (1)

Im Kircheninneren der zwischen 1853 und 1857 weitgehend originalgetreu wiederaufgebauten Stiftskirche

Grabplatten und Kenotaph der in der Stiftskirche beigesetzten Wettiner

Zur Gründungszeit des Augustiner-Chorherrenstifts war bereits ein Sakralbau auf dem Berg vorhanden, die sogenannte Alte Kapelle (Capella Vetus), deren Bauzeit vermutlich am Ende des 10. Jahrhunderts lag.

Rudimente der Burgmauer aus dem 10./11. Jh., die prunkvolle Grabstätte von Markgraf Konrad I. (1098-1157) und seiner Gemahlin Lucardis sowie südliches Querhausportal

Holzbalkendecke, Rundfenster und Seitenschiff

2. Dorfkirche St. Stefani in Bernburg-Waldau

“Zahlreiche Besucher waren bereits von der Schönheit der romanischen Stephanskirche im Bernburger Ortsteil Waldau begeistert. Scheinbar frei von späteren Veränderungen hat sich hier ein Beispiel für den in der Region häufig anzutreffenden Dorfkirchentyp (flachgedeckter Feldsteinbau mit Westquerturm) … erhalten. Die Historiker sind sich darüber einig, daß diese Pfarrkirche Teil der Stiftung des berühmten Markgrafen Gero an sein neu gegründetes Hauskloster in Gernrode war. Der Waldauer Kirchenbau war bezüglich seiner Funktion keine einfache “Dorfkirche”, sondern im Hochmittelalter Sitz eines Archipresbyters. Das heißt, dem dortigen Geistlichen unterstanden die Priester seines Sprengels”. (2)

Im Kirchenschiff

3. Das Benediktinerkloster in Nienburg

“Die Klosterkirche Nienburg ist eine der großen gotischen Hallenkirchen in Anhalt an der Strasse der Romanik. Sie geht als Klosterkirche auf das 11. Jahrhundert zurück. Bereits 975 war das vom Kölner Erzbischof Gero und seinem Bruder Thietmar in Thankmarsfelde im Harz gegründete Benediktinerkloster nach Nienburg verlegt worden.

1004 wird die erste Kirche des Reichsklosters Nienburg in Gegenwart von Heinrich II. dem heiligen Cyprian geweiht. Diese Kirche brennt 1050 ab, 1060 entsteht ein neuer romanischer Bau. 1166 wird das Kloster dem Magdeburger Erzbischof unterstellt und büßt damit seine Stellung ebenso wie zahlreiche Ländereien ein”.(3)

Nach Kämpfen zwischen dem Magdeburger Erzbischof und dem Markgrafen von Brandenburg werden Kloster und Kirche zerstört. Sie entstehen neu im gotischen Stil, bis sie 1280 wieder abbrennen und einer gotischen Hallenkirche weichen müssen.

Leider war die Klosterkirche trotz Voranmeldung im angegebenen Zeitraum nicht zu besichtigen. Nicht nur für uns, sondern auch für andere angereiste Interessenten. Sehr schade. Es bleibt zu hoffen, daß die Landeskirche dieses in ihrer Verantwortung liegende Kleinod der Romanik zukünftig angemessener präsentiert.

Quellen:

(1): Worldhistory-Personen der Weltgeschichte aus : http://worldhistory.de/wnf/navbar/wnf.php?oid=8841

(2): Mittelalter-Orte in Bernburg aus: https://www.boehlk.eu/mittelalterorte/st-stephan-bernburg-waldau/

(3): Klosterkirche Nienburg: Evangelische Landeskirche Anhalts

(v.k.)

Im Blumenmeer der Bundesgartenschau…

Erfurt, 26.-27.07.2021

“Für 171 Tage erblüht Deutschlands schönste Mitte als blumig-grüne Garten-Oase. Ein Fest der Gartenfreude, ein blühender Sommer unter freiem Himmel und eine Gartenschau der Superlative: 430.000qm Ausstellungsfläche, 87.000qm Blumen- und Pflanzenmeer, über 50 Themen- und Schaugärten, 23 Blumenschauhallen, Ausstellungen und viele weitere Attraktionen. Die Bundesgartenschau präsentiert sich auf dem Petersberg, rund um die barocke Stadtfestung und im Gartendenkmal egapark, dem schönsten Garten Thüringens. Diese zwei weitläufigen Ausstellungsflächen (…) laden zum Entspannen, Erfreuen und Bewundern ein.

PS: Bereits im Jahr 1865 hat in Erfurt die erste internationale Gartenschau stattgefunden. Jetzt ist diese Traditionsschau als Bundesgartenschau zurück…(1)

Nur eine einzige Text-Anmerkung meinerseits: Zur Topologie von “Deutschlands schönster Mitte” gibt es sicher mehrere und auch unterschiedliche Auffassungen. Die Ankündigung einer Gartenschau der Superlative ist indes nicht übertrieben, wie die wenigen Bilder zeigen wollen:

Die Blumenschau auf den Gelände-Arealen der ehemaligen Zitadelle Petersberg und der historischen Cyriaksburg endet voraussichtlich am 10.10.2021. An dieser Stelle der Gastgeberstadt Erfurt ein großes Kompliment… 

Quellen:

(1): “BUGA 2021 Erfurt, Bundesgartenschau vom 23.04.-10.10.2021”, Austellungsflyer

(v.k.)