Hervorgehobener Beitrag

Zu den Blogbeiträgen

Nachfolgend die bisher geposteten Beiträge meines Blogs- fein säuberlich aufgereiht nach ihrem Veröffentlichungsdatum. Der letzte Beitrag erscheint als erstes, der allererste liegt schon ein Weilchen zurück… Ob interessante Ziele und Ausstellungen, Bücher, ein gutes Konzert, gemeinsame Unternehmungen oder kluge Ideen: Die Beiträge zielen allesamt auf Dinge, die mich umtreiben und beschäftigen; vergleichbar etwa mit skizzenhaften Tagebucheinträgen.

Damit sich jeder in meiner Ordnung zurechtfindet, noch folgende Hinweise:

♦ Thematisch sind die Blog-Beiträge acht KATEGORIEN (siehe rechts) zugeordnet. In den acht Unterverzeichnissen von “Unterwegs in Bildern:” z.B. beschnuppern wir unsere Welt bei gemeinsamen “Streifzügen”, Wanderungen oder Fahrradtouren in den dort angegebenen Gebieten.

♦ Große und Ganz große Touren in die weite Welt hinaus gehören nicht in diesen Blog. Sie sind im Websiten-Menue unter REISEN UND -BERICHTE beschrieben. Ich werde sie aber in Zukunft hier im Blog unter “Sehenswertes: Wege in die weite Welt” verlinken.

Für die Navigation auf der gesamten Webseite steht eine SUCH-Funktion zur Verfügung, Auf der START-Seite gelangt man über den rechten unteren Button direkt zum Berufsnetzwerk LinkedIn.

Blog

…there is no such thing as a bad blog…

images: pixabay.com und flickr.com

“Die Päpstin” im Mittelsächsischen Theater Freiberg

16.03.2024

WER BIN ICH GOTT, WAS HAST DU MIT MIR VOR?

“Vor dem historischen Hintergrund des frühen 9.Jahrhunderts, Machtkämpfen innerhalb des Kaiserreichs, aber auch zwischen Papst und Kaiser, spielt sich eine nahezu moderne Emanzipationsgeschichte ab: Gegen alle Widerstände in der Familie und in der Gesellschaft lernt die kleine Johanna, Tochter eines Dorfpfarrers, lesen und schreiben und kann in Männerkleidern sogar studieren. Wissenkraft und Klugheit bahnen ihr den Weg zu einer unglaublichen Karriere, die sie- natürlich als Mann- bis auf den Papstthron führt…”  (1)

Das Musical “Die Päpstin”, das am 16.03. auch in Freiberg Premiere feierte, wurde nach dem gleichnamigen Romanbestseller der amerikanischen Schriftstellerin Donna Woolfolk Cross entwickelt und 2011 in Fulda zur Uraufführung gebracht. Seitdem feiert “Die Päpstin” in verschiedenen deutschen Städten, aber auch in Brünn und Budapest große Erfolge.

Image: Pixabay
Quellen:
(1): Mittelsächsisches Theater: Spielzeitheft 2023/24

(v.k.)

Der Film des Lebens

Der Film des Lebens…

Hör’, was geheime Wissenschaft verkündet:
In jenem allerletzten Augenblick,
Wo sich dein Geistiges vom Körper trennt
Und in das Ätherreich des Ew`gen mündet.
Wo es den Schmerz der Zeit nicht kennt –
In jenem allerletzten Augenblick
Rollt sich dir magisch mit Sekundenschnelle,
Volldeutlich bildhaft und in Farbenhelle
Noch einmal ab dein irdisches Geschick!
Du siehst auf Mutter und Geburt zurück
Und siehst in langer, wechselvoller Reihe,
Seltsam umschauert von der letzten Weihe,
All das, was dir vergönnt war, durchzuleben!
Du siehst Geschehenes vorüberschweben,
Liebe und Haß, Gewalt’ges und Gemeines,
Glück, Unglück, Sieg und Niederlage,
Den holden Glanz versunkener Frühlingstage,
Die unerhörte Pracht der Welt des Scheines!
Des Sommers Fülle, alle Herrlichkeit,
Mit der dein schöner Pfad war benedeit!
Kunst und Natur und Spiel und Scherz,
Die Lust, die jauchzend überquoll,
Dein Bettleraug’, von Tränen übervoll,
Dein Kinderlachen und den Mannesschmerz!
Und alles das, Erhab’nes, Großes, Kleines,
War einst ein Menschenleben und war deines!
Ja, hör’, was heimlich Wissen dir verkündet:
Du schaust im allerletzten Augenblick,
Wenn Geistiges in seine Heimat mündet,
Noch einmal, wie es abrollt, dein Geschick,
Du schaust in der Sekunde des Hinüberschwebens
Den Film des eig’nen, wunderreichen Lebens!

Max Hayek

image: pixabay
Quellen:
♦ Siber, Stephan: “Max Hayek- Ein Wiener Schriftsteller, der zweimal Rudolph Steiner begegnete”; Schweizer Mitteilungen, I-2016, Seite 8 ff. (Die “Schweizer Mitteilungen” sind das Publikationsorgan der Anthroposophischen Gesellschaft in der Schweiz)
♦  https://www.volkerkliem.de/das-leben-das-ich-selbst-gewaehlt-2/

(v.k.)

Zu Fuß im Freiberger Bergrevier: Am Roten Graben

3. März, 2024

Der heutige Hauptakteur zwischen dem meteorologischen (1.3.) und dem kalendarischen Frühlingsanfang (20.3.) ist die wärmende Sonne. Die Natur indes scheint noch wie betäubt und abwartend- war es das mit dem Winter?

Rein oder “raus mit den Gefühlen?

Die erste Frühlings-Wanderung führt uns in die historische Bergbaulandschaft nordöstlich von Freiberg. Genauer gesagt zu den Stollnmundlöchern im Einzugsgebiet der Freiberger Mulde zwischen Freiberg und Halsbrücke. Die Stolln sind zum großen Teil sowohl in ihrer alten Funktion oder zur Bewetterung noch in Betrieb.

Allgemein sind Stollen (Stolln) leicht ansteigend in den Berg getriebene Grubenbaue, die entweder zur Ableitung der Grubenwässer, zur Bewetterung oder zur Förderung aufgebracht wurden. Die auf unserer Tour zu sehenden gemauerten Mundlöcher sind die Ausgänge von unterirdischen Entwässerungsstolln, die durch die Verlagerung der bergbaulichen Aktivitäten in immer größere Teufen erforderlich wurden. Sie wurden ab dem 14. Jhd. zur Ableitung der anfallenden Grubenwässer über einen Kunstgraben (“Roter Graben”) in die noch tieferliegende Freiberger Mulde aufgefahren. Dieser etwa 7km lange Kunstgraben, der aufgrund seines geringen Gefälles fast stillzustehen scheint, wurde 1612/13 angelegt. Eisenausscheidungen geben ihm seinen Namen. Alle auf unserer Wanderung noch sichtbaren Anlagen gehören der Himmelfahrt-Fundgrube, einem der größten (und reichsten) Freiberger Silberbergwerke *)

Am Beginn des Roten Grabens in Freiberg: Das Mundloch des Verträglichen Gesellschaft Stollns (oben) entläßt hier die Abwässer aus den Hauptgruben der Himmelfahrt Fdgr. und speist sie in den Roten Graben ein. Das gut erhaltene Huthaus der Grube “Verträgliche Gesellschaft” (unten) wurde 1830 als Materialhaus mit Steigerwohnung und Scheidebank gebaut. In einer Scheidebank wurde das Erz vom tauben Gestein getrennt, eine Arbeit, die in der Regel von minderjährigen Knaben (Scheidejungen) ausgeführt wurde.

Der Thurmhof-Hilfsstolln wurde 1752-1753 erbaut und führte die Wässer von der Grube “Alte Elisabeth” ab.

Über zahlreiche Stichleitungen gelangen die Grubenwässer vom Roten Graben schließlich in die Freiberger Mulde.

Der “Alte”: Vor dem Mundloch des Alten Tiefen Fürstenstollns (1384). Dieser und ein um 1540 im selben Erzgang nochmals flacher aufgefahrene Parallelstollen stellten bis zur Fertigstellung des 50km langen Rothschönberger Stollns im Jahre 1877 die bis dahin tiefste Wasserabführung in das Muldental dar. Im Hintergrund rechts das Schachthaus vom “Oberen Neuen Geschrei”, kurz vor Halsbrücke.

Der “Junge”: Das Mundloch des Hauptstolln-Umbruchs. Zwischen 1820-1850 wurde im System des Fürstenstollns und zum Schutz tieferer Abbaue der “Hauptstolln-Umbruch” aufgefahren.

Wir haben Halsbrücke erreicht. Die ehemalige, um 1840 erbaute Erzwäsche der Grube “Oberes Neues Geschrei” markiert den Endpunkt des ca. 7km langen Roten Grabens. Die massiv aus Bruchsteinen errichtete Wäsche enthielt ursprünglich ein Kunst-Rad zum Antrieb des Pochwerkes.

In der 1612 gegeründeten Schmelzhütte Halsbrücke wurde ein großer Teil der im Freiberger Revier gefundenen Silbererze verhüttet. Bei diesem Prozess wurde durch Rösten, Schmelzen, Treiben und Feinbrennen das für die sächsischen Kurfürsten so begehrte Silber gewonnen und zu Münzen geprägt. Durch die Gründung der Bergakademie Freiberg 1765 konnte die Technologie in den Hütten ständig verbessert werden. Nicht nur bei der Silberverhüttung, sondern auch der Veredlung/Produktion von Blei, Zink, Kupfer und Arsen. Links das Wahrzeichen von Halsbrücke, die “Hohe Esse”. Dieser 1889 erbaute 140m hohe Industrie-Schornstein galt seinerzeit als höchster Ziegelbau Europas. Mitte oben das hölzerne Schachthaus der Grube “Oberes Neues Geschrei” und darunter die Tagesanlage des bis 1878 betriebenen 7.Lichtlochs. Ganz rechts: Der Frühling!

Glückauf, 2024!

*) Die Himmelfahrt-Fundgrube lieferte einen maßgeblichen Anteil an der gesamten Freiberger Silbererzförderung. So wird die Gesamtmenge des ausgebrachten Silbers zwischen dem ersten Silberfund (1168) und der vorübergehenden Bergbau-Stillegung (1913) auf ca. 5.000t beziffert. Zu ihrem damaligen Grubenfeld (mit einer unterirdischen Ausdehnung von 5x6km) gehörten solch ertragreiche Schachtanlagen wie der Abraham-, Turmhof- und Davidschacht, die Reiche Zeche und der Alte Elisabeth-Schacht.

Quellen:
  • O. Wagenbreth, E. Wächtler: “Der Freiberger Bergbau”, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986
  • Der Freiberger Bergbau-Denkmale in Freiberg: “Himmelfahrt-Fundgrube und Roter Graben”; Lose Blatt-Sammlung, 1999 
  • Der Freiberger Bergbau-Denkmale in Freiberg: “Das Bergbaurevier Halsbrücke”; Lose Blatt-Sammlung, 1999 

(v.k.)

Die Seele baumeln lassen…

“Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet” (Adalbert Stifter)

Wegbegleitung

Es ist wie seit Jahren… Und doch kehren wir immer wieder dorthin zurück: Zurück in die Berge und Wälder im Dreiländereck zwischen Bayern, Böhmen und Oberösterreich. Zurück in die Naturparadiese des Nationalparks Sumava und des Bayerischer Waldes:

File:Naturpark BayerischerWald topomap.png

Denn für uns gibt es kaum Schöneres als:

INNEHALTEN, wo die hohen Bergrücken von Bayerischem Wald und nördlich angrenzendem Böhmerwald sanft ineinander übergehen: Der Haidel am Goldenen Steig, der sagenumwobene Dreisesselberg und der Bayerische und Böhmische Plöckenstein. Innehalten im größten zusammenhängenden Waldgebirge Europas, wo sich die Natur auf großer Fläche nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln darf. Speziell in den Nationalparks dieser Region, wo seltene Tiere wie Luchs, Auerhahn oder Habichtskauz Rückzugsräume finden, die es sonst kaum noch in Deutschland gibt:

“Sag niemals, daß etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast…”

EINTAUCHEN In die Romantik alter Säumerpfade zwischen Böhmen und Bayern und der fast vergessenen, weil verlassenen Dörfer im Grenzgebiet. Eintauchen und Staunen über die künstlich angelegten Wassergräben der Triftkanäle, die noch heute in ihrer Ursprünglichkeit erhalten und intakt sind. Und über die Ingenieurleistungen beim Bau des Schwarzenberger Schwemmkanals: Erbaut nach den genialen Plänen des Forstingenieurs Josef Rosenauer, wurde über dieses ausgeklügelte Trift- und Kanalsystem Holz aus dem Böhmerwald bis zur Donau und von dort bis Wien und Budapest  transportiert.

ZURÜCKKEHREN in das Quellgebiet der kalten Moldau bei Haidmühle und zur Quelle der warmen Moldau bei Kvilda. Zurückkehren zum tschechischen Bärenpfad (Medvedi Stezka) und natürlich zum Lipno-Stausee, unter dessen Wasserspiegel früher die Flußwindungen der Moldau das berühmte Moldauherz geformt hatten:

Wegbegleitung

Heute vom Stausee verschlungen: Das sagenumwobene Moldauherz- eines der schönsten Mäander der Moldau bei Oberplan

VERWEILEN in der Böhmerwaldkapelle am österreichischen Sulzberg, einer viel besuchten Gedenkstätte für die verlorene Heimat vieler Böhmerwäldler nach dem 2. Weltkrieg. Verweilen auch am benachbarten Moldaublick bei Schöneben mit (Turm-) Sicht auf das wellige, südböhmische Land im Norden: Mit Sicht auf die gegenüberliegenden Höhenrücken und das silberne Band des Moldau-Stausees. Mit Sicht auf die Ortschaften Neuhofen (Nova Pec), Schwarzbach (Cerna Posumavi) oder Friedberg (Frymburk)… Und mit Sicht auf Oberplan (Horny Plana), dem Geburtsort des berühmten Böhmerwalddichters Adalbert Stifter:

Die angestaute kalte und warme Moldau bei Oberplan

HINAUFSTEIGEN zum Hochkamm und der Dreiecksmark, wo die Ländergrenzen von Südböhmen, Oberösterreich und Bayern zusammenstoßen. Hinaufsteigen und bergan wandern, bis der Wald lichter wird. Bis dahin, wo die riesigen Granitböcke des Steinernen Meeres auftauchen und endlich das heut fast baumlose Grenzplateau erreicht ist. Ob In Richtung Westen zum Dreisesselberg oder ostwärts zu den Erhebungen von Plöckenstein, Hochficht oder Bärenstein: Wohin das Auge schaut, schimmern die bläulichen Waldrücken des Gebirges:

Blick vom Plechy, dem böhmischen Plöckenstein (1378m), auf das österreichische Mühlviertel

Auf dem mittlerweile fast kahlen Hochkamm im Winter: Die hintereinander liegenden Felsformationen von Dreisessel (1312m) und Hochstein (1332m)

ZUR RUHE KOMMEN am Stifterdenkmal, einem mehr als 15 m hohen Granitobelisken auf der “Seewand” oberhalb des Plöckensteiner Sees. In über 1000m Höhe gelegen und in steil abfallenden Wäldern versteckt, birgt dieser dunkle Bergsee noch heute ungezählte Geheimnisse. Geheimnisse aus der Sagen und Märchenwelt dieser Region, die sich in vielen Erzählungen aus Stifters Feder wiederfinden:

Wegbegleitung

Der Plöckensteiner See mit Seewand…

Adalbert Stifter

…und Stifter-Denkmal

 

 

 

 

 

 

 

HINABSTEIGEN zu den bayerischen Lackenhäusern in Grenznähe zum österreichischen Schwarzenberg. Hinabsteigen zum Rosenberger Gut, in dem viele von Adalbert Stifters Romanen entstanden sind. Und Erzählungen, welche die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Landschaft beschreiben (“Der Hochwald”, “Aus dem bayerischen Wald”, “Der Waldbrunnen”).

Goldener Steig, Dreisesselberg, Steinernes Meer, Plöckenstein, Hochficht und Schöneben -alles Zauberworte einer Welt, deren Schönheit und Mystik man sich kaum entziehen kann. Für uns willkommener Rückzugsort und ein Gesundbrunnen, aus dem wir jedes Jahr Besinnung und neue Kraft schöpfen. Gerade im Winter. Denn: Außerhalb der Nationalparks sind über 300km markierte Wanderwege, rund 200km Radwege und im Winter 80km gespurte Loipen, einschließlich der Bayerwaldloipe ausgewiesen. Hinzu kommen die über 1000m hochgelegenen und schneesicheren  Abfahrtspisten im Bayerischen Mitterfirmiansreuth und am österreichischen Hochficht… Unbeschreiblich, den Schneezauber dieser Jahreszeit zu erleben. Oder das Kläffen und Zerren der Huskys in ihren Geschirren bei internationalen Schlittenhunderennen in den Wäldern von Haidmühle zu beobachten. Oder der kalten Moldau bei frostigen Temperaturen auf ihrem länderübergreifenden Weg in die dunklen Täler des Sumava zu folgen…

Schnee und Eis in den Wäldern…

…auf den Bergen…

…und am sagenumwobenen, geheimnisvollen Dreisesselfelsen

Für mich gehört dieses Gebiet in der heutigen Grenzregion zu Tschechien zu den schönsten, die ich kenne. Vor mehr als 30 Jahren noch durch den Eisernen Vorhang getrennt, war es lange Zeit für uns mehr erahnbar als wirklich erlebbar. Und auch dies mit Hindernissen und Einschränkungen, die glücklicherweise nun Vergangenheit sind.


Alle Jahreszeiten im Böhmerwald/Bayerischen Wald sind einzigartig, wie der nachfolgende Imagefilm zeigt. Ein Grund, dieser Landschaft und seinen beiden Nationalparks so oft als möglich unseren Respekt und unsere Reverenz zu erweisen.

Unsere Erlebnisse im Bayerischen Wald sind als Tourenberichte hier angehängt und wollen als Beleg dafür verstanden werden:

Ruft man auf der START-Seite dieser Homepage die KATEGORIE “Geschichten aus dem Bayerischen Wald” auf, erscheinen diese als Lose-Blatt-Sammlung und fein säuberlich nach Datum geordnet… 

images: 
• commons.wikimedia.org & de.wikipedia.org
• pixabay
• Wikimedia Commons CC-BY-SA-4.0/Periphrastika, File: Naturpark BayerischerWald topomap.png

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (8)

13.-21.02.2024

Unterwegs auf den Pisten des Hochficht

Da wir es auch in diesem Winter nicht lassen konnten, hier einige Bilder aus unserem obligatorischen Skidomizil im Dreiländereck von Böhmen, Bayern und Österreich. Konkret aus dem Ski-Areal des Hochficht im Österreichischen Mühlviertel des Böhmerwaldes. Trotz einer Höhe von ca. 1300m waren die Abfahrtshänge nur über Kunstschnee aus ungezählten Schneekanonen befahrbar. Schneemangel in einem Gebiet, das bislang als schneesicher deklariert war! Aus diesem Grund waren auch alle Langlaufloipen im benachbarten Langlauf-Plateau von Schöneben (Böhmerwald-Zentrum) gesperrt…

(v.k.)

Link

Buch-Lesetip:

Jörg Martin Dauscher: “Verfluchte Berge”, DuMont Reiseverlag, Ostfildern, 2021

Von einem, der eingeschneit wurde und das Fürchten verlernte

“Ich fühlte mich in der Weite und in der Macht dieser Berge aufgehoben. Nichts hatte ich ihnen entgegenzusetzen, alles hing von ihnen ab. Ich war niemand mehr und alles zugleich, denn es gab diese Grenze nicht mehr, die mich von der Umgebung trennte. Ich hatte vor Wochen einen Austausch begonnen, in dessen Verlauf die dünne Membran zwischen innen und außen erst durchlässig geworden war, dann überflüssig. Will man nicht genau das, wenn man in die Natur geht?  (1)

(1): aus: Klappentext

(v.k.)

R.I.P. Judith Durham

15.02.2024

Zum Tod von Judith Durham, der Stimme der “Seekers”

Leider habe ich es erst jetzt gelesen: Die Sängerin und gleichzeitig Mitbegründerin der australischen Band “The Seekers” verstarb vor mehr als einem Jahr im Alter von 79 Jahren. Ihre glockenreine, wunderschöne Stimme ist für ihre Fans für immer verstummt. Nachdem es nach ihrer letzten Konzerttournee 2014 durch England und Neuseeland zunehmend leiser um die Lead-Sängerin geworden war, hat sie am 5. August 2022 im Alfred-Krankenhaus von Melbourne den Kampf gegen eine chronische Lungenerkrankung (Bronchiektasie) endgültig verloren.

Die Musik der “Seekers” (mit Athol Guy, Keith Potger, Bruce Woodley und Judith Durham) hat mich seit den 1960-ger Jahren bis in die Gegenwart hinein begleitet und meinen Musikgeschmack bis heute mitgeprägt. Leider werden die Titel dieser Band nur noch sporadisch und abseits des musikalischen Mainstream-Einerleis auf unseren Sendern gespielt. Es fällt schwer, Musikgruppen mit diesem Gesangsstil, dieser Klang-Qualität und diesem hohen stimmlichen Niveau zu benennen: Cass Elliot mit den “Mamas & Papas”, “Peter, Paul & Mary” oder die “Everly Brothers” zählen auf jeden Fall dazu (*).

Der nachfolgende Link führt zu meinen musikalischen Favoriten und einem weiteren Titel der “Seekers”. Die Lieder dieser Gruppe werden wohl meine große musikalische Liebe bleiben. Danke und bye, bye, Judith Durham, bescheidene und einzigartige Künstlerin und Ikone der Folk-Musik … 

“Mit „I’ll Never Find Another You“ eroberte die australische Folk-Popband “The Seekers” 1965 Platz 1 der britischen Charts. Zu verdanken hatten sie das auch der strahlenden Stimme ihrer Sängerin Judith Durham. Gegründet hatte sich die Gruppe drei Jahre zuvor in Melbourne, Durham spielte auch Klavier und Tambourin. Weitere Hits wie „The Carnival Is Over“ und „Georgy Girl“ folgten, bis die Band 1968 zerbrach, weil Durham sie verließ.

Die Seekers verkauften fünf Millionen Tonträger. Ein Erfolg, an den die Sängerin solo nicht anknüpfen konnte. Sie heiratete den britischen Pianisten Ron Edgeworth, arbeitete mit ihm und zog nach Europa. Bei den vom Gitarristen Keith Potger gegründeten New Seekers war sie nicht dabei, kehrte aber 1992 zu den Seekers zurück. Jetzt ist Judith Durham mit 79 Jahren in Melbourne gestorben. Australiens Premierminister Anthony Albanese nannte sie einen „nationalen Schatz“ und eine “australische Ikone”. (1)

(1): Christian Schröder: Tagesspiegel vom 07.08.2022

https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_Durham

♦  https://www.last.fm/de/music/The+Seekers

(*): Die Musik der “Seekers” wird mit Close Harmony beschrieben. Einem Gesangsstil, der einen engen Abstand zwischen den beteiligten obersten und tiefsten Stimmlagen vorschreibt und so quasi zum Verschmelzen des Chorgesangs führt. Close Harmony ist damit das Gegenteil zum mehrstimmigen vokalen Chorsatz. 

(v.k.)

In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)

Emirates, 23.01.-30.01.2024

Hochmoderne Wolkenkratzer und atemberaubende architektonische Meisterwerke auf der einen, weitläufige Wüstenlandschaften und eine faszinierende Geschichte auf der anderen Seite. Dazu eine tiefe, aber tolerante Religiosität sowie zuvorkommende und  fleißige Menschen- all das gilt es bei unserer ersten Reise in die VAE-Golf-Staaten Abu Dhabi und Dubai zu entdecken.

Hier der Link zu unserer Reise in die Vereinigten Arabischen Emirate 2024

(v.k.)

Letztes Lied…

Ich werde fortgehn, Kind. Doch Du sollst leben
Und heiter sein. In meinem jungen Herzen
Brannte das goldne Licht. Das hab ich Dir gegeben,
Und nun verlöschen meine Abendkerzen.
Das Fest ist aus, der Geigenton verklungen,
Gesprochen ist das allerletzte Wort.

Bald schweigt auch sie, die dieses Lied gesungen.
Sing Du es weiter, Kind, denn ich muss fort.
Den Becher trank ich leer, in raschem Zug
Und weiß, wer davon kostete, muss sterben …
Du aber, Kind, sollst nur das Leuchten erben
Und all den Segen, den es in sich trug:
Mir war das Leben wie ein Wunderbaum,
von dem in Sommernächten Psalmen tönen.
– Nun sind die Tage wie geträumter Traum;
Und alle meine Nächte, alle – Tränen.
Ich war so froh. Mein Herz war so bereit.
Und Gott war gut. Nun nimmt er alle Gaben.

In Deiner Seele, Kind, kommt einst die Zeit,
soll, was ich nicht gelebt, Erfüllung haben.
Ich werde still sein, doch mein Lied geht weiter.
Gib Du ihm deinen klaren, reinen Ton.
Du sei ein großer Mann, mein kleiner Sohn.
Ich bin so müde – aber Du sei heiter.

Mascha Kaléko ~ Letztes Lied

(v.k.)

Link

Buch-Lesetip:

Mascha Kaleko: “Die paar leuchtenden Jahre”, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, München, 2014

“Sie weiß auf alles eine Antwort, Laufmaschen, Halsweh, Eifersucht und billige Cafes- nichts ist ihr fremd. Sie reimt. Und das klug und mit Verstand! Sie ist eine Philosophin der kleinen Leute, vergallopiert sich nie. Trotz Sentimentalität! Nie ist sie süßlich verlogen, nein, eher herb und sehr gescheit… Ich hätte sie gerne gekannt….

Mascha Kalekos lange vergriffenen Bücher “Das himmelgraue Poesie-Album”, “Der Gott der kleinen Webfehler”, “Heute ist morgen schon gestern”, “Der Papagei, der Mamagei und andere komische Tiere”, “Wie`s  auf dem Mond zugeht”, “Ich bin von anno dazumal” und “Feine Pflänzchen” sind in diesem Band versammelt. Wundervoll ergänzt werden die Texte durch Gisela Zoch-Westphals Biographie “Aus den sechs Leben der Mascha Kaleko”, die berührende und intime Einblicke in das Leben und Wirken  der Dichterin gewährt”. (1)

(1): aus: Klappentext

(v.k.)