Hervorgehobener Beitrag

Zu den Blogbeiträgen

Nachfolgend die bisher geposteten Beiträge meines Blogs- fein säuberlich aufgereiht nach ihrem Veröffentlichungsdatum. Der letzte Beitrag erscheint als erstes, der allererste liegt schon ein Weilchen zurück… Ob interessante Ziele und Ausstellungen, Bücher, ein gutes Konzert, gemeinsame Unternehmungen oder kluge Ideen: Die Beiträge zielen allesamt auf Dinge, die mich umtreiben und beschäftigen; vergleichbar etwa mit skizzenhaften Tagebucheinträgen.

Damit sich jeder in meiner Ordnung zurechtfindet, noch folgende Hinweise:

♦ Thematisch sind die Blog-Beiträge acht KATEGORIEN (siehe rechts) zugeordnet. In den acht Unterverzeichnissen von “Unterwegs in Bildern:” z.B. beschnuppern wir unsere Welt bei gemeinsamen “Streifzügen”, Wanderungen oder Fahrradtouren in den dort angegebenen Gebieten.

♦ Große und Ganz große Touren in die weite Welt hinaus gehören nicht in diesen Blog. Sie sind im Websiten-Menue unter REISEN UND -BERICHTE beschrieben. Ich werde sie aber in Zukunft hier im Blog unter “Sehenswertes: Wege in die weite Welt” verlinken.

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Blog

…there is no such thing as a bad blog…

images: pixabay.com und flickr.com

In sieben Tagen zu Fuß über die Alpen

3.-11. September, 2024

Allein über die Alpen- es ist geschafft !

Zum MYTHOS Alpenüberquerung

Zugegeben: Wir zwei haben uns schon lange mit dem Thema Alpenüberquerung beschäftigt. Verrückte Ideen kann man ja immer spinnen. Wenn (!), also wenn wir es wirklich angehen würden, so sollte es ein Abenteuer werden, das uns nicht nur ein wenig, sondern ganz fordert: Physisch, mental und emotional. Einmal im Leben die Alpen überqueren und mit ureigener Energie und Beharrlichkeit das schaffen, was mit Auto, Bus oder Zug schon in ein paar Stunden möglich ist. Sicher für viele und auch für uns ein langgehegter Traum. Denn wir lassen wir uns ein auf ein Abenteuer inmitten der Bergwelt des Alpenhauptkamms, dessen Verlauf und (hoffentlicher) Erfolg im wesentlichen durch eigene Kraft und eigenen Willen bestimmt sein werden.  Doch: Welche Risiken birgt so eine Reise und schätzen wir diese richtig ein? Haben wir uns umfassend vorbereitet? Mit welchen Unwägbarkeiten im Gebirge müssen wir rechnen und- was wichtiger ist- werden wir diesen begegnen können? Auch wenn die Monate August-September die beste Zeit für eine Alpenroute sind, extreme Wettereinbrüche und Schneefall unterhalb 2.000m sind hier nichts Außergewöhnliches. Und: Abbrechen ist die schlechteste aller Optionen…

In Hinblick auf körperliche Fitness, Ausdauer und Belastbarkeit bei den zu erwartenden Tages-Touren (Länge der Auf- und Abstiege, Distanzen, Gehzeit, Trittsicherheit) haben wir uns in den vorangegangenen Jahren im Gebiet der Allgäuer und Ötztaler Alpen bereits etwas näher umgeschaut. Genauer gesagt, wir haben uns nicht nur umgesehen, sondern sind einzelne Abschnitte des legendären E5-Fern-Wanderweges im oberen Ötztal selbst gewandert. So im Gletschergebiet des Rettenbachferners, von der Braunschweiger Hütte über das Pitztaler Jöchl, auf dem Venter Höhenweg oder von Zwieselstein zum Timmeljoch. Und haben sie für uns persönlich getestet, siehe (1),(2). Mit dem Ergebnis: Der E5 ist konditionell sehr anspruchsvoll, setzt allerdings auf Berghütten mit ihren Matratzenlagern, unvermeidlichen Katzenwäschen oder diversen Gerüchen im Schuhraum, die nicht so unser Ding sind. Berghütten sollten zudem bereits lange im Vorfeld reserviert werden. Auch die Vorstellung, 6-10 Tage mit schwerem Wandergepäck unterwegs sein zu müssen, ist nicht gerade die Verlockung pur.

Alternative Alpenüberquerungen im Vergleich zur Hauptroute des E5 (der übrigens in seiner vollen Länge über 600 km von Konstanz am Bodensee bis nach Verona führt), sind in (3) vom Magazin BERGZEIT im Detail analysiert. Sie kombinieren auf bekannten Wegen sinnvolle Etappen, gute Übernachtungsmöglichkeiten und reizvolle Alpenlandschaften miteinander. Zu den schönsten Wanderrouten mit weniger als 120km Gesamtlänge, einer Gehzeit unter 10 Tagen, einem Gesamtaufsteig unter 6.000 Höhenmetern und einem mittlerem Schwierigkeitsgrad (d.h. 3) gehören folgende: Spitzingsee-Sterzing, Tegernsee-Sterzing, Garmisch-Sterzing und Oberstdorf-Meran.

Die Tour im Überblick

Unsere Wahl: Eine Treckingtour von Oberstdorf nach Meran, individuell und ohne Guide sowie nur mit leichtem Tagesgepäck im 30l- Rucksack! Dazu: Übernachtungen mit Hotelkomfort (in den Tälern) incl. Transport unseres Zusatzgepäcks. Etwas Komfort darf es also in unserem Alter schon sein! Der geeignete Anbieter dafür: Die ALPINSCHULE INNSBRUCK. Durch  ASI-Reisen bereitgestellt werden neben einer detaillierten Routenbeschreibung auch recht gutes Kartenmaterial sowohl eine detaillierte Wegeführung via Handy & GPS App. Im Nachhinein: Ohne GPS-orientierte Online-Navigation ist für uns eine alpine Tour schwer vorstellbar. Zumal mobile Handy-Daten nicht in jeder Region verfügbar sind. Ein weiteres Plus, das nicht bei jedem Anbieter verankert ist: Der Rücktransport via Shuttlebus zum Ausgangsort!


Und noch einen Vorteil haben wir, auch wenn seitdem schon viel Wasser die Rhone heruntergeflossen ist: Wir müssen uns ausschließlich um uns selbst kümmern! Nicht um alpin unerfahrene 50.000 Soldaten, Pferde und 37 Kriegselefanten, mit denen der kathargische Heerführer Hannibal im Jahre 218 v. Chr. von der iberischen Halbinsel aus über die Alpen zog. Seine Reisedauer über die von Wissenschaftlern favorisierte (südliche) Alpenroute von der Stadt Valence am linken Ufer der Rhone über den Col de Grimone und den Col de la Traversette betrug immerhin ca. 15 Tage (4). Doch das nur am Rande…

Unsere Wandertour liegt zudem viel weiter östlich, ist nicht einmal halb so lang und führt uns in einer reichlichen Woche vom Kleinwalsertal über das Lech-, Inn-, Ötz- und Passeiertal vom Allgäu nach Südtirol. Auf diesem Weg werden wir mehrere Pässe, Sättel und Bergrücken in den Allgäuer,- Lechtaler,- und Ötztaler Alpen passieren, bis wir schließlich am Timmelsjoch den Alpenhauptkamm von Tirol nach Südtirol überschreiten:  

Grobe Tourenübersicht: Von Nord nach Süd unterwegs über fünf Alpentäler, drei Alpenrücken und den Alpenhauptkamm am Timmelsjoch. © OpenStreetMap-Mitwirkende

Auf historischen Walserwegen in Richtung Arlberg und Lechtal: Der Hochalp-Paß (1938m). Im Hintergrund das Geißhorn mit seinen 2366m

Die Tour in Etappen, mit wenig Text aber reichlich Bildern

Etappe1:  Ankommen im Allgäu

8km, ⇑150m/⇓150m, 4:30h

Ankunft aus Freiberg via Oberstdorf im Kleinwalsertal, welches als österreichische Enklave straßenmäßig nur über Deutschland aus erreichbar ist. Im 1.100m hoch gelegenen Ortsteil Baad der Gemeinde Mittelberg ist verkehrstechnisch das Ende der Fahnenstange erreicht. Finito, um den Talschluß herum nichts als Berge, die vom Großen Widderstein (2533m) dominiert werden. Die Akklimation nach langer Anfahrt tut gut. Wir machen uns mit dem Transportmodus des Zusatzgepäcks und den zukünftigen täglichen Abläufen bekannt, checken die Ausrüstung, informieren uns über das morgige Wetter und parken unseren PKW für eine reichliche Woche. Hier beginnt morgen unsere Wanderung. PS: Die in den Etappen angegebenen Zeiten sind reine Gehzeiten.

Willkommen in der Walser-Gemeinde Mittelberg


Etappe2:  Auf historischen Walserwegen vom Kleinwalsertal in das Lechtal

12km, ⇑800m/⇓300m, 5:30h

Die Wanderung führt uns von Baad aus über die Bärgunthütte und das Bärgunttal zum Hochalppaß. Vor uns liegt die beeindruckende Bergkette der Allgäuer Hochalpen. Nach dem Abstieg zur Jägeralpe am Hochtannbergpaß führt der Weg weiter nach Warth. Warth ist übrigens mit seinen 1495m die höchstgelegene Vorarlberger Gemeinde im Lechtal. Mit dem Lechtaler ÖPNV geht es in ca. 10min. über kleine Dörfer und Weiler zur ersten Übernachtung in Steeg:

Nach der ersten Orientierung über den Verlauf der Tagesetappe….

…kann es dann endlich losgehen!

Nach kräftigem Anstieg angekommen am Hochalppaß (1938m/links-oben). Bald gibt das Gelände im Westen den Blick auf das Geißhorn (2366m/rechts oben) und im Osten auf den Kalbelesee frei (rechts Mitte). Der Kalbelesee wird im Hintergrund von den Bergrücken des Lechquellengebirges begrenzt. Der Körbersee in seiner Nachbarschaft wurde 2017 vom ORF zum schönsten Platz Österreichs gewählt… Im Abstieg weist uns die Wegmarkierung den weiteren Weg zum Hochtannbergpaß im Tal (1676m/links-unten). 

Erstes Fazit in vor dem Einschlafen in Steeg: Es läßt sich gut an


Etappe3:  Vom Lechtal ins Inntal

10km, ⇑950m/⇓400m, 5:30h

Ein Shuttle-Transfer bringt uns am frühen Morgen im engen Lechtal nach Bschlabs, wo der steile Aufstieg der heutigen Etappe beginnt. Auf dem Bschlabser Höhenweg Nr.616 steigen wir zur Anhalter Hütte auf. Ab hier geht es noch weiter hinauf: Das Steinjöchl markiert im weiteren Verlauf an dieser Stelle den Kamm der Lechtaler Alpen. Nun liegen 300m Steil-Abstieg zur Paßstraße am Hahntennjoch vor uns. Wenn man pünktlich ist, bringt der ÖPNV die Wanderer zum Etappenziel nach Imst/Karres im Inntal. Wenn nicht, muß man am Joch 3 Stunden bis zum nächsten (und letzten) Bus ausharren. Es sei denn: Man kann trampen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, denn die Paßstraße nach Imst ist lebensgefährlich schmal und äußerst serpentinenreich…

Der Weg ist das Ziel: Über grüne Matten und Weiden mit neugierigen Haflinger-Pferden und über ein ausgetrocknetes Flußbett geht es hinauf zur Anhalter Hütte (2040m)

Wohlverdiente Rast in der Anhalter Hütte (links-oben) inmitten der Bergwelt der Lechtaler Alpen

Unterwgs auf anstrengender und z.T. handverseilter Wegstrecke (links-oben). Auch in der Realität kaum auszumachen: Der Pfad zum Steinjöchl im Geröllfeld (2198m/rechts-oben). Anfangs als Felsen-Durchbruch vermutet, entpuppt sich der sichtbare und nach vorn offene Hohlraum als Schutz-Cave vor Gewitter oder Wetter-Unbilden. Nach Überquerung des Jöchls öffnet sich vor uns das Inntal mit der Paßstraße (links unten)

Wenig einladend und sehr gefährlich: Der Paß am Hahntennjoch (1894m). Die Paßstraße verbindet das Tiroler Lechtal mit dem Inntal und ist -ähnlich wie die Timmelsjochstraße im ausgehenden Ötztal oder die Silvretta-Hochalpenstraße im Montafon- mehr als geeignet für Selbstdarsteller auf Motorrad oder Cabrio. Die äußerst kurvenreiche Straße weist bei einer Gesamtlänge von 29km Steigungen bis zu 19% auf


Etappe4:  Hoch über dem Ötztal

13km, ⇑900m/⇓780m, 6:00h

Wir verlassen das Inntal. Bei Alpen-Bilderbuchwetter bringt uns der ÖPNV in südöstlicher Richtung nach 20min von Imst/Karres nach Umhausen im Ötztal. Über das Ötzi-Museums-Dorf und den Stuibenfall, den größten Wasserfall Tirols, führt uns die Wanderung nach Niederthai. Von hier aus weiter über die Jausenstation der Wiesle-Alm und der (unbewirtschafteten) Hemrach-Alm. Über einen steilen Abstieg geht es wieder hinab ins Tal der Ötztaler Ache nach Dorf-Espan und von dort in 20min mit ÖPNV zum Etappenziel Sölden.

Die Urkraft des Wassers in einem eindruckvollen Naturschauspiel

Auf Schuster`s Rappen unterwegs vom Stuibenfall nach Niederthai (1550m). Das idyllische Dorf südöstlich von Umhausen liegt im Horlachtal, einem Nebental des Ötztals. Nach der gestrigen Kraxelei in den Lechtaler Alpen ist die Tour fast ein halber Ruhetag. Die satten, grünen Matten rund um die gesamte Gemeinde muten an wie Bilder aus einem grünstichigen Farbfilm…

Zu früh gefreut: Der Abstieg von der schmucken Wiesele-Alm (rechts-oben) hinunter in das Ötztal muß sein, wollen wir heut abend programmgemäß unser Nachtlager in Sölden aufschlagen. Allerdings ist der Pfad 800m abwärts nicht gerade ein übergroßes Highlight (links und rechts-unten). Auch nicht mit unseren lang ausgezogenen Teleskop-Stöcken. Auf denn, fliegen müßte man können…


Die Königsetappe: Über das Timmelsjoch vom Ötztal ins Passeiertal

16km, ⇑830m/⇓690m, 6:30h

Wenn (fast) noch alles schläft, bringt uns der ÖPNV am Morgen der 5. Etappe in 10min von Sölden nach Zwieselstein. Ab Haltepunkt Sahnestüberl (1656m) laufen wir die originale E5-Etappe auf der Paßsstraße gen Timmelsjoch. Es geht stetig nach oben. Wir passieren das Schmuggler-Denkmal und haben bei 2474m die berühmte Passhöhe am Alpenhauptkamm erreicht. Am Passo del Rombo überschreiten wir die Grenze von Österreich nach Südtirol, vom Ötztal ins Passeier. Das fast 40km lange Passeier Tal beeindruckt durch extreme Steilhänge, tiefe Täler und unzählige Wasserfälle, die von den Berghängen herabstürzen. Wir steigen das Passeier Tal hinab bis zum Albergo Hochfirst. Ab hier bringt uns der ÖPNV über St.Leonhard i.P. bis zum Etappenziel in St. Martin i.P.

Der gestrige nervige Abstieg ist vergessen. Außer einigen Wölkchen vom Paß schaut der Himmel aus, als könnte er kein Wässerchen trüben

Am Wanderweg nahe der Strasse erinnert ein begehbarer Würfel- das Schmugglerdenkmal- an die abenteuerliche Welt des Schmuggelns über das Timmelsjoch. Gute 10 Stunden Marsch – zumeist in der Nacht – und schwer beladen mit einer vollen Kraxe, musste ein Schmuggler auf Abwegen über das Timmelsjoch zurücklegen. Jederzeit drohte Lebensgefahr durch Wetterstürze, Lawinen, Steinschlag, Erfrieren, Absturz oder auch durch schiessfreudige Zöllner. Siehe auch (5)

Als wollte das Wetter die Situation der Schmuggler und die permanente Auseinandersetzung der Gebirgler mit der rauen Natur anschaulich unter Beweis stellen: Eine Nebelwand zieht vom Passeier Tal auf und bringt über böige Winde kalte Luft über den Paß

Geschafft! Wir haben das Timmelsjoch und die Ländergrenze nach Italien erreicht. Vor uns liegt Südtiroler Gebiet. Jetzt heißt es, bei dichtem Nebel den richtigen Weg abwärts zu finden. Viel wird auf dem Selfie der beiden Damen (Mitte-oben) auch nicht zu sehen sein…

Beim Abstieg ins Passeier Tal. Auf dem Weg nach unten ein altes Zollgebäude auf italienischer Seite. Ich habe nachgesehen und mich überzeugt: Das Renovieren lohnt nicht mehr…

Die extremen Steilhänge sind typisch für das Passeier-Tal (links-oben). Wir sind nach dem Abstieg vorerst angekommen im Gasthof “Hochfirst” Moos i.P. (rechts-oben). Bei der Busfahrt zum heutigen Etappenziel passieren wir die Gemeinde St. Leonhard i.P. und kommen am Gasthaus “Sandwirt”, dem Geburtshaus Andreas Hofers, vorbei. Hofer war der Anführer der Tiroler Freiheitskämpfe gegen die Franzosen von 1805-1809. Nach der Schlacht und Niederlage am Innsbrucker Bergisel wurde Hofer, der sich auf der Pfandleralm versteckt hielt, verraten und 1810 in Mantua erschossen. Ein Zufall? Unser Hotel “Pfandleralm” in St. Martin i.P. (links-unten) liegt der (im Wald gut versteckten) Pfandleralm direkt gegenüber. Rechts-unten ein Porträt Hofers


Etappe6: Entlang der Waalwege vom Passeiertal nach Meran

18km, ⇑850m/⇓1160m, 06:50h

Der ÖPNV bringt uns in 12min von St.-Martin i.P. talauswärts nach Saltaus i.P. Das Gelände zu beiden Seiten der Passer besteht zum größten Teil aus Obst- und Apfelbaumhängen, die durch das alpin-mediterrane Klima Südtirols mit 300 Sonnentagen im Jahr optimale Wachstumsbedingungen haben. Wir wandern einen Höhenweg entlang, der dann in die Meraner Waalweg-Runde (Sentiere dÀcqua) übergeht. Über die Waale (ab dem 13. Jhd. künstlich angelegte Bewässerungskanäle) wurde bereits früher die Bewässerung der Landwirtschaft und der Obstanbaugebiete organisiert. Wir tangieren die Orte Riffian und Annaheim westlich der Passer bzw. Schenna auf der östlichen Seite. Nach dem Tiroler Kreuz bzw. Dorf Tirol fahren wir mit dem ÖPNV nach Meran.

Auf dem Waalweg, vorbei an den bewirtschafteten Hängen und…

…üppigen Obstgärten Südtirols

Mit dem Teleobjektiv etwas näher herangeholt: Auf der östlichen Seite der Passer und gegenüber von Dorf Tirol liegt auf 570m Höhe das Dorf Schenna mit Pfarrkirchce und Schloß


Etappe7: Entspannung im malerischen Meran

Meran ist erreicht und damit auch das Ende unserer Alpentour. Das Ende einer erlebnisreichen Bergwanderung über große Höhen und Tiefen- im wahrsten Sinne des Wortes! Jede Etappe, die uns diesem Ziel näher gebracht hat, hatte ihr eigenes Profil und war geprägt durch deren ureigene Landschaft und Kultur. Wir werden hier vor Ort noch zwei Tage bleiben und dann mit dem Prenner-Bus-Shuttle über den Reschenpaß und den Fernpaß wieder nach Oberstdorf zurückkehren (Fahrzeit ca. 5:50h). In ein paar Tagen ist zudem eine globale, europäische  Schlechtwetterfront mit Unwettern, Dauerregen und dem ersten Schnee im Hochgebirge angekündigt, nutzen wir die Zeit.

PS: Wenn ich die gemeinsame Analyse unserer Reise und die Zeichen der Zeit unter dem blitzblank-geputzten Himmel über Meran richtig deute, wird es wohl in absehbarer Zeit eine weitere Tour über die Berge der Alpen geben…

Meran/Merano: Erste Eindrücke in der einstigen Haupstadt des Landes Tirol

Der Meraner Talkessel mit Blick vom berühmten Tappeinerweg. Im westlichen Hintergrund bahnt sich die Etsch ihren Weg durch das Vintschgau…

…und weiter im Osten sieht man bereits das Schlern-Massiv der Dolomiten


 

Images: 

Pixabay
♦ ALPENSTIEG: Skizze-Alpenquerung Oberstdorf-Meran
© OpenStreetMap-Mitwirkende: Bearbeitete Ausschnittsversion

Links:

(1): https://www.volkerkliem.de/in-der-gletscherwelt-der-oetztaler-alpen/
(2): https://www.volkerkliem.de/in-den-bergen-des-kleinwalsertals/
(3): Bergzeit: Vergleich der schönsten Alpenrouten: https://www.bergzeit.de/magazin/alpenueberquerung-routen-zu-fuss-wandern-vergleich/
(4): Alpenüberquerung Hannibals: https://www.welt.de/geschichte/article178916540/Alpenuebergang-Mit-diesem-Geniestreich-schockierte-Hannibal-die-Roemer.html
(5): https://www.crosspoint.tirol/de-passmuseum
(6): https://www.sandwirt.bz/geschichte/

Zum Nachlesen:

(7): “Mythos Alpenüberquerungen”, DIE BERGFÜHRER-Bergsportschule und & Eventagentur, 2024
(8): “Fernwanderweg E5”, Rother Wanderführer, Bergverlag Rother GmbH, München, 2017
(9): “Hüttenwandern im Ötztal”, Ötztaltourismus Tirol/Österreich
(10): Roadbook ASI-Reisen und GPS-Navigator: “Alpenüberquerung Oberstdorf-Meran 2024- individuell”

 

(v.k.)

Elbsandsteingebirge: Auf den Zschirnsteinen

27.08.2024

Die hier skizzierte Tour wird im Wanderführer (1) im Detail beschrieben, so daß an dieser Stelle mit Text gespart und nur die schönsten Fotomotive aus dieser Wanderung vorgestellt werden. Insgesamt sind wir auf einer Strecke von ca. 12km bei einer Dauer von 4-5h zum Großen und Kleinen Zschirnstein unterwegs. Aussichtspunkte sind beide Zschirnsteine im Osten der Sächsischen Schweiz, kurz vor der böhmischen Landesgrenze im Südosten.

“Von Kleingießhübel aus, einem der kleinsten Dörfer der linkselbischen Sächsischen Schweiz,  besuchen wir auf dem Weg zum Großen Zschirnstein zwei steinerne Zeugen der Vergangenheit: So finden wir am Fuße dieses Tafelberges an der Wegsäule von 1840 eine eingemeißelte Hand, die den Weg nach Schöna weist. 5 min später erinnert Schächers Kreuz, ein zweiter Stein, an eine Mordtat aus dem Jahre 1549.

Vom höchsten Punkt der Sächsischen Schweiz (562m) bietet sich dann eine überragende Fernsicht nach Osten, Süden und Westen. Das Panorama wird beim Ausblick vom Kleinen Zschirnstein ergänzt. Von dessen Nordabsturz steigen wir auf kleinen, selten begangenen Pfaden wieder hinab zum Ausgangspunkt” (aus (1)

Es ist schon noch ein Stück zu laufen, bis wir diesen Blick nach Osten vom Großen Zschirnsteinturm aus genießen können…

…oder auch diese Panorama-Aussicht auf die böhmischen Wälder und spitzen Kegelberge

Nach steilem, aber einigermaßen bequemem Aufstieg über den Breiten Wiesenweg: Wir sind in Sichtweite des Großen Zschirnsteinturms (oben rechts). Die weitere Wanderung ist gesäumt von Zeugen des einstigen Bergbaus (unten)

Fast geschafft: Blick vom Zschirnsteinturm nach Nordosten und Osten. Im Hintergrund (oben und Mitte unten) das obere Elbtal vor Schöna und dem tschechischen Hrenska

Angekommen auf dem höchsten Punkt der gesamten Sächsischen Schweiz (562m). Oben und unten links:  Eine der Triangulationssäulen, die im Jahre 1865 im Rahmen der sächsischen Landesvermessung errichtet wurden. Bei der Landesvermessung 1862-1890 wurden zwei Dreiecksnetze geschaffen: Das Netz für die Gradmessung im Königreich Sachsen (36 Meßpunkte) und das Netz für die Königlich-Sächsische Triangulierung (Raumzerlegung) mit 122 Punkten. Damit verfügte Sachsen auf dem Gebiet der Landesvermessung über eines der modernsten Lagenetze in Deutschland.

Oberhalb des 80m hohen Südabsturzes

Blick vom Kleinen Zschirnstein (472m) in Richtung Westen. Im Hintergrund und wie auf einer Perlenkette aufgereiht- die markanten Tafelberge des Elbsandsteingebirges. Von links nach rechts: Königstein, Papststein, Gohrischstein und Lilienstein

Weitere Blickwinkel am Kleinen Zschirnstein. Oben: Mit dem Teleobjektiv herangezoomt: Der Papststein. Unten: Kletterfelsen und zur Erinnerung an ehemalige Königlich-Sächsische Hofjagden: Der “Wildbretkeller”. Wir haben ihn genau inspiziert: Der Keller strahlt zwar eine angenehme Kühle aus, von Wildbret, Hirschkeule oder gar Hasenbraten gibt es allerdings keine Spur mehr…

Vor der Vodafone-Mobilfunkantenne auf dem Kleinen Zschirnstein (links). Der Weg führt über den Hirschgraben des  Westabsturzes zurück nach Kleingießhübel mit seinen hübschen Fachwerkhäusern (rechte Reihe)

(v.k.)

Literatur:
(1): Peter Rölke: “Wander- & Naturführer Sächsische Schweiz, Band2”; Berg-& Naturverlag Peter Rölke, Dresden, 2000

Joseph Haydn-“Die Schöpfung”

24.08.2024

“Es steht außer Frage: In der ‘Schöpfung’ steckt alles. Die ganze Welt. Sie ist ein Blick zurück und weit in die Zukunft dessen, was Musik alles sein kann. Sie ist Gleichgewicht und Revolution zur selben Zeit, ein Stück Aufklärung eben. Prachtvolle Chöre, anmutige Melodien, feinste Polyphonie, all das fest verankert in einem optimistischen Menschenbild: Wer sich nach diesem Stück nicht automatisch besser fühlt, braucht wirklich Hilfe. Die ‘Schöpfung’ ist auf so ehrliche Weise gesund. Zur Gesundheit gehört aber auch eine gute Prise Humor, und der kommt bei Haydn selbst in einem so weihevollen Umfeld wie der Schöpfungsgeschichte nicht zu kurz.

Zugleich wirft das lichtdurchflutete Werk einige Schatten auf unsere eigene Gegenwart. Was ist geblieben vom Geist der Aufklärung? Und was haben wir gemacht mit der Welt, so groß, so wunderbar?” (Textpassage aus (1))

Haydns Oratorium über die Erschaffung der Welt ist sein wichtigstes musikalisches Vermächtnis. Die heutige Aufführung im Freiberger Dom wurde mit den Solisten Isabel Schickedanz (Sopran), Thomas Kiechle (Tenor) und Daniel Ochoa (Bass) sowie mit dem Philharmonischen Kammerorchester Dresden und dem Freiberger Domchor unter der Leitung seines Kantors Albrecht Koch gestaltet.

Anmerkung: Die parallel gestaltete Multimediale Projektion trägt nach meiner Ansicht nicht zum Verständnis dieses großartigen Oratoriums bei. Leider lenkt sie vom musikalischen Geschehen ab und ist daher weder erforderlich noch sinnstiftend.


Image: Pixabay
Quellen:

(1): BR-Klassik Concert, 24.09.2023

(v.k.)

Die Erben des “Buena Vista Social Clubs”

16.08.2024

Hasta la victoria sempre?

Dieser Beitrag basiert auf unserer Kuba-Reise im Jahr 2015, deren damalige Eindrücke ich im nachfolgenden LinkedIn-Artikel (1) zusammengefaßt habe:

https://www.linkedin.com/pulse/hasta-la-victoria-sempre-volker-kliem

Bei allen schwerwiegenden Problemen dieses Landes, eines ist heut offenbar genau oder ähnlich wie vor 10 Jahren: Mit ihrer Musik scheinen sich für viele Kubaner als begnadete Lebenskünstler die täglichen Probleme ihres Landes in Luft aufzulösen. Die vitale Lebensfreude hat neben Zigarren made in Kuba, Coctails, Mojito und Cuba Libre auch einen bestimmten Namen: Buena Vista Social Club!

Die einstigen Musiker leben nicht mehr, doch deren Vermächtnis wird verehrt und in unsere Zeit weitergetragen. Ihre Musik als Quell von Virtuosität und Einfühlung, Körperlichkeit und Erotik ist noch heute legendär und aktuell. Beweis gefällig?

Am 16. August 2024, bei karibischen Temperaturen und eisgekühlten Mojitos, schafften es über 250 Fans der Kubanischen Musik in den Freiberger Schloßhof zu Ecos de Siboney, den offiziellen Nachfolgern der durch den Wim Wenders Film weltberühmten “Buena Vista Social Club” mit seiner Musikerlegende Company Segundo. Dessen Enkel Leonardo, Alejandro und Ernesto halten das Erbe des mit 96 Jahren verstorbenen Company am Leben. “Wir geben ca. 25 Konzerte in Europa, sagt Sänger Alejandro. Für Musiker ist die Situation in Kuba sehr schwierig, man muß absolute Weltklasse sein, um dort überleben zu können. Daher lebe man in Mexiko, bestreite dort den Lebensunterhalt, teils auch mit Musik” (1).

Im Freiberger Schloßhof

Mehr als zwei Stunden Lebensfreude, Spaß an Improvisation und ihrer kubanischen Musik: “Ecos de Siboney”

Quellen:
(1): “Klassik im Schloßhof”: Freie Presse, 19.08.2024

(v.k.)

Das Echo des Urknalls


Eine der größten Entdeckungen in der Astronomie


“Daß wir den Urknall, die Geburtsstunde unseres Universums vor 13.8 Mrd. Jahren sehen können, statt uns damit begnügen zu müssen, über ihn nachzudenken, verdanken wir einer zufälligen kosmologischen Entdeckung. Als ein Physiker namens Jim Peebles 1965 an der Universität Princeton Berechnungen durchführte, die die kosmische Expansion im Gedankenexperiment rückgängig machten, kam er zu dem verblüffenden Ergebnis, daß die Strahlung des Urknalls noch heute durch das Universum strömen müsse. Ja, sie müsse sogar nachweisbar sein. Er berechnete die zu erwartende Frequenz und und Stärke dieser Strahlung (Mikrowellenstrahlung—>f=150MHz/λ=2mm) und begann, zusammen mit seinen Kollegen Robert Dicke und David Wilkinson ein Instrument zu ihrer Messung zu bauen…

Zur gleichen Zeit machten sich, ohne daß die drei davon wußten, in den nahe gelegenen Bell Laboratories/New Jersey zwei Astrophysiker namens Arno Penzias und Robert  daran, mit einem bis dahin kommerziell genutzten Mikrowellendetektor ein wenig Astronomie zu betreiben. Als Penzias und Wilson, völlig uninteressiert an kommerziellen Anwendungen, aber scharf darauf, den Himmel zu erforschen, den Detektor für diesen Zweck kalibrierten, stellten sie ein seltsames Rauschen fest. Aber ganz gleich, wie beide den Detektor ausrichteten, das Rauschen trat auf und war allem Anschein nach äußerst unangenehm. Sie untersuchten jeden Zentimeter des Detektors und zogen sogar die Möglichkeit in Betracht, einige Tauben, die in der Antenne nisteten, könnten die Quelle des Rauschens sein…

Die sechs Meter große Hornantenne in Holmdel/New Jersey. Mit dieser Antenne zur Satellitenkommunikation wollten Penzias und Wilson 1965 ursprünglich Radiowellen aus der Milchstrasse untersuchen

Jetzt kommt wieder Princetown ins Spiel. Peebles Berechnungen hatten ergeben, dass wir, wenn das Universum anfangs überall heiß war, heute von der Reststrahlung überschwemmt werden müßten. Denn, so Peebles, weit in die Ferne schauen bedeutet weit in die Vergangenheit zu schauen. Und wenn es in ferner Vergangenheit eine Zeit gab, in der das Universum im Grunde ein einziger Feuerball war, dann mußte es möglich sein, so weit zu schauen, daß wir das noch brennnende Universum sehen. Anders ausgedrückt: Wenn das gesamte, möglicherweise unendliche Universum vor 13.8 Mrd. Jahren vor Strahlung nur so glühte, dann muß es Bereiche davon geben, die so weit entfernt sind, daß die Strahlung dieser Glut uns jetzt erst erreicht, nachdem sie die ganze Zeit durch das sich ausdehnende und sich abkühlende All unterwegs war.


“Wir werden dieses ferne, feurige Universum in jeder Richtung, in die wir schauen, sehen, wenn wir weit genug schauen. Wir schauen nicht auf Bereiche des Weltraums, die verschieden sind, sondern in eine Zeit, in der der gesamte Weltraum in Flammen stand.”


Die Hintergrundstrahlung muß also von überall her kommen, und zwar unabhängig davon, wo man sich befindet. Wenn man weit genug in die Ferne schauen kann, muß man die heiße Phase des Kosmos sehen. Die Tatsache, daß das Licht immer einen Weg zurück gelegt hat, d.h. aus der Vergangenheit kommt und daher Vergangenheit sichtbar macht, garantiert das. Immer und überall hat die Strahlung die gleiche Temperatur. Demnach müssen alle Bereiche des Weltalls zu einem früheren Zeitpunkt miteinander in Kontakt gewesen sein: beim Urknall. Peebles erkannte das und ließ sogar einen Vorabdrück eines Artikels zirkulieren, in dem er beschrieb, was seine Kollegen und er zu tun gedachten, um diese Strahlung aufzuspüren. Schließlich sprach sich die Nachricht auch bis in die 60 km entfernten Bell Labs herum. 

Es ist zu vermuten, daß Penzias sich in diesem Augenblick erst einmal setzen mußte, denn jetzt wußte er, daß er und Wilson die ersten Menschen waren, die den Urknall gesehen (gemessen) hatten. Penzias und Wilson veröffentlichten ihre Messungen und Ergebnisse im angesehenen “Astrophysical Journal”. 1978 erhielten sie den Nobelpreis für die erste Beobachtung dessen, was als kosmischer Mikrowellenhintergrund (KMH) bezeichnet wird.” (bearbeitete Textpassagen aus (1))

Die Entdeckung dieses Phänomens ist seitdem eines der wichtigsten Indizes für die kosmologische Urknalltheorie, dem “Big Bang”, denn dieser Zeitpunkt gilt Physikern als der Beginn von Raum und Zeit. Der britische Astronom Martin Rees bezeichnet die kosmische Hintergrundstrahlung, also das schwache Nachleuchten des Urknalls, als das “Nachglühen der Schöpfung”. Der KMH wurde bereits 1948 von George Gamow, Ralph Alpher und Robert Herman vorhergesagt.

Übrigens: Die Meßapparatur, mit dem dieser sensationelle Nachweis gelang, befindet sich heut im Deutschen Museum München (6). Arno Penzias ist am 22. Januar dieses Jahres in San Francisco verstorben.

 

Images:

pixabay und Wikimedia Commons: Holmdel Horn Antenna Full View.jpg, Eril Dunham, Share Alike 3.0

Zum Nachlesen:

(1): Katie Mack: “Das Ende von allem” , Piper Verlag GmbH, München 2021
(2): GEO Wissen Nr.33,  3/2004: “Das Universum”

In den Bergen des Kleinwalsertals

Im Juli, 2024

Das Kleinwalsertal gehört zum österreichischen Bundesland Vorarlberg, allerdings mit einer geographisch einzigartigen Lage. Denn: Eine direkte Verkehrsanbindung in das Mutterland Österreich existiert nicht. Das Tal ist nur von deutscher Seite, d.h. vom Oberallgäu bzw. von der Nachbargemeinde Oberstdorf zu erreichen. Im Ort Baad am südlichen Talschluß ist verkehrstechnisch Endstation. Das Allgäuer Hochgebirgstal liegt mit seinen drei größeren Ortschaften Riezlern, Hirschegg und Mittelberg somit in einer Enklave. Es ist seit 1891 österreichisches Zollausschlußgebiet und fest an das deutsche Wirtschaftsgebiet angeschlossen.

Willkommen also in der schönsten Sackgasse der Welt!

Uns erwartet ein wunderschönes Fleckchen Erde mit Mittelgebirgscharakter und mit mehr Sanftheit und grünen Matten als mit schroffen, schwerbezwingbaren Wänden: Denn: Ringsum sind keine 3-Tausender in Sicht! Der höchste Berg ist übrigens der Große Widderstein mit seinen 2533m…  

Blick auf das Fellhorn links mit 2038m und die Kanzelwand (2059m)

Auf dem Gratweg zwischen Rotkopf und Gehrenspitze. Doch keine Angst, es sieht gefährlicher aus, als es wirklich ist…

Ein besonderes Stück Österreich

” 36 Berggipfel umrahmen das malerische Alpental im Norden Österreichs. Viel zu entdecken und zu genießen gibt es für Familien, Wanderer und Wintersportler. Vom weiten Hochtal auf rund 1.000 Metern Höhe steigen die Berge an. Im Sommer schätzen Wanderer die intakte Bergnatur. Im Winter schwingen Skifahrer über die Pisten in den zum Teil grenzüberschreitenden Skigebieten. Zu Alpen, in stille Täler und auf aussichtsreiche Gipfel führen rund 185 km naturbelassene Wanderwege im Sommer. Auch Mountainbiker, Kletterer und Bergläufer finden in den drei Höhenlagen zwischen 1.086 und 2.533 m zahlreiche Routen und alpine Pfade. Ein Veranstaltungstipp für Trailrunner ist die jährlich Ende Juli stattfindende Walser Trail Challenge.
Ganz viel Schneevergnügen bringt der Winter. Die Skigebiete beginnen in den Dörfern und reichen hinauf bis auf 2.200 Meter Seehöhe. Auch ein grenzüberschreitendes Skigebiet gibt es: Vom Kleinwalsertal kann man bequem nach Oberstdorf in Deutschland schwingen. Abwechslung verheißen attraktive Snowparks, bestens präparierte Winterwanderwege, Loipen und Rodelbahnen” (aus (1)).

Bergblicke(1): Am Schlappoldsee unterhalb des Fellhorns

Bergblicke(2): Am Walmendingerhorn (1990m). Unten: Der majestätische Hohe Ifen (2230m)

Bergblicke(3): Eindrücke von der Sölleralpe

Bergblicke(4): Beim Abstieg von einer interessanten Bergwanderung nach Mittelberg

Die schaukelnden Sessellifte im Hochtal sind der ideale Abstieg am Ende einer jeden Bergtour (Mitte). Die Walserschanz (oben) ist der letzte österreichische Haltepunkt bei der Rückfahrt aus dem Tal in Richtung Deutschland. Bis Oberstdorf sind es jetzt nur noch ein paar Auto-Minuten. Offensichtlich braut sich dort ein kräftiges Gewitter zusammen…(unten)

In Oberstdorf ist das Gewitter gerade abgezogen. Die Schanzenanlagen dort sind immer einen Besuch wert. Oben: Zwei der fünf Ski-Schanzen der ORLEN-Arena am Schattenberg, wo jedes Jahr das Auftaktspringen der Vierschanzentourne stattfindet. Unten: Die “Heini Klopfer”-Skiflugschanze im Stillach-Tal mit seinem 72m hohen Anlaufturm. Sie ist neben den Anlagen in Planica (Slowenien), Vikersund (Norwegen) und Bad Mitterndorf (Österreich) eine der vier Flugschanzen der Welt, auf denen aktuell internationale Wettbewerbe stattfinden. Die Schanzen in Ironwood (Michigan/USA) und Harrachov (Tschechien) sind stillgelegt, wobei aktuell die letztere (Certak-Anlage in Harrachov) offenbar vor ihrer Wiederbelebung steht. Letzte Anmerkung: Den Flug-Rekord im Oberstdorfer Stillach-Tal hält seit 2022 der Slowene Domen Prevc mit 242.5m.


Karte: 
Wikimedia Commons CC-BY-SA3.0/ Lencer; File: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Glurns_-_28-47.jpg
Zum Nachlesen:
(1): Online-Portal Vorarlberg: Urlaubsregion Kleinwalsertal
(2): “Kleinwalsertal- die schönsten Tal- und Bergwanderungen”, Rother Wanderführer”, Bergverlag Rother, München 2018
(3): https://www.ok-bergbahnen.com/aktiv-sport/
(4): https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinwalsertal

(v.k.)

 

 


50 Jahre miteinander- eine gemeinsame Lebensreise


Die Welt hat sich verändert,

rasant, in fünfzig Jahren

aber vor Eurem inneren Auge kehrt Ihr immer noch zu Euren Anfängen zurück.

Lebendig wie gestern erst habt Ihr vor Augen die ersten Blicke, den ersten Kuss,

und Eure Entscheidung für ein gemeinsames Leben.

Der Zauber des Anfangs ist Euch nie verloren gegangen

und immer wieder habt Ihr Euch neu ineinander verliebt.

Und aus tiefster Überzeugung Euer inneres Ja zum Anderen erneuert.


Wie zwei alte Bäume seid ihr

An manchen Stellen scheint es, als wären Eure Stämme zusammengewachsen.

Und doch bleibt noch Raum,

daß Ihr Euch in verschiedenen Richtungen bewegen könnt.

Eure Kronen sind ineinander verflochten,

tausendfach erlebtes schmiedet Euch zusammen ein ganzes Leben.

Eure Wurzeln haben sich mit der Zeit ineinander verschlungen,

geben sich gegenseitig Halt in Tiefen, die niemand sehen kann.


Ihr seid diesen Weg nicht allein gegangen

Freunde waren an Eurer Seite, manche haben Euch längst verlassen:

Sei es, weil sie ihren Lebenslauf vollendet haben,

sei es, weil Eure Wege sich trennten.

Manche gehen immer noch mit und nur ein Blick genügt,

um einander zu verstehen.


Einssein

bedeutet nicht, das Gleiche zu wollen,

oder das Gleiche zu tun: sich anpassen und einfach mitgehen.

Einssein bedeutet,

in aller Verschiedenheit die Gewißheit zu haben, daß man auf das gleiche Ziel zusteuert.

Jeder mit seinen Talenten, jeder mit seiner Art und jeder in seinem eigenen Tempo.

Einssein bedeutet,

die Unterschiedlichkeit lieben und schätzen zu lernen und das

Verschiedensein als Reichtum zu begreifen.


Vielleicht mag Euch Wehmut beschleichen in manchen Momenten

wenn Euch bewußt wird, daß die meiste Zeit, die ihr gemeinsam hattet,

nun längst vorbei ist.

Seid nicht traurig über die kleine verbleibende Spanne,

übt Euch in Dankbarkeit für das, was war, und das, was Euch geschenkt wurde

und lenkt Euern Blick auf das Einzige, das Ihr gestalten könnt

Hier und Jetzt.

Die Pension “Polenztal” in der Sächsischen Schweiz: Für usere Kinder, Enkel, Freunde und Wegbegleiter vom 12.-14.07.2024 würdige Gastgeberin für unser großes Event…


♦ Images: Pixabay
♦ Textpassagen zur Goldenen Hochzeit aus: Petra Würth:  “50 Jahre miteinander”, Verlag für Jugend und Gemeinde, 3. Auflage, 2019

(v.k.)

Link

Buch-Lesetip:

Vince Ebert: “Lichtblick statt Blackout”, dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG München, 2022

“Aus Sorge um unsere Zukunft haben wir begonnen, Kernkraftwerke abzuschalten und wollen schnell auch auf Kohle verzichten. Wir träumen davon, mit Elektroautos und erneuerbaren Energien den Planeten zu retten. Doch schlagartig realisieren wir, daß wir uns mit unserer Konzentration auf die Energiewende abhängig gemacht haben von einem Diktator, an dessen Gaslieferungen wir hängen wie ein Junkie an der Nadel. 

Wer glaubt, die ganze Welt retten zu müssen, der wird sich übernehmen. Aber es gibt Ideen, um sie Stück für Stück besser zu machen. Davon erzähle ich in meinem Buch” (1)

(1): aus Klappentext

(v.k.)