In “Unterwegs in Bildern” und ihren Unterverzeichnissen beschnuppern wir unsere Welt bei Kurzurlauben, gemeinsamen Wanderungen oder Fahrradtouren. Mehr zu unseren „größeren“ und „großen“ Unternehmungen in die Ferne (Städte- und Länderreisen) habe ich auf den Seiten REISEN UND BERICHTE eingestellt.
…. Erst wenige Kilometer vor den Bergen des Parnass und oberhalb weiträumiger Olivenhaine eröffnet sich dem Besucher eine markante Landschaft: Ein steiler Hang mit dem Heiligtum und den Resten des antiken Delphi, der wichtigsten Orakelstätte Griechenlands. Der Zugang aus der Ebene ist nicht einfach. Der Gott Apollon soll bei seinen Reisen durch das Gebirge durch den Rauch aus einer Felsspalte auf den Ort des späteren Orakels aufmerksam geworden sein…
Delphi liegt an der Südküste Mittelgriechenlands vor dem Golf von Korinth. Der heilige Ort war im 6. Jahrhundert v. Chr. das religiöse Zentrum und das Symbol der Einheit der antiken griechischen Welt.
Zugegeben: Wir zwei haben uns schon lange mit dem Thema Alpenüberquerung beschäftigt. Verrückte Ideen kann man ja immer spinnen. Wenn (!), also wenn wir es wirklich angehen würden, so sollte es ein Abenteuer werden, das uns nicht nur ein wenig, sondern ganz fordert: Physisch, mental und emotional. Einmal im Leben die Alpen überqueren und mit ureigener Energie und Beharrlichkeit das schaffen, was mit Auto, Bus oder Zug schon in ein paar Stunden möglich ist. Sicher für viele und auch für uns ein langgehegter Traum. Denn wir lassen wir uns ein auf ein Abenteuer inmitten der Bergwelt des Alpenhauptkamms, dessen Verlauf und (hoffentlicher) Erfolg im wesentlichen durch eigene Kraft und eigenen Willen bestimmt sein werden. Doch: Welche Risiken birgt so eine Reise und schätzen wir diese richtig ein? Haben wir uns umfassend vorbereitet? Mit welchen Unwägbarkeiten im Gebirge müssen wir rechnen und- was wichtiger ist- werden wir diesen begegnen können? Auch wenn die Monate August-September die beste Zeit für eine Alpenroute sind, extreme Wettereinbrüche und Schneefall unterhalb 2.000m sind hier nichts Außergewöhnliches. Und: Abbrechen ist die schlechteste aller Optionen…
In Hinblick auf körperliche Fitness, Ausdauer und Belastbarkeit bei den zu erwartenden Tages-Touren (Länge der Auf- und Abstiege, Distanzen, Gehzeit, Trittsicherheit) haben wir uns in den vorangegangenen Jahren im Gebiet der Allgäuer und Ötztaler Alpen bereits etwas näher umgeschaut. Genauer gesagt, wir haben uns nicht nur umgesehen, sondern sind einzelne Abschnitte des legendären E5-Fern-Wanderweges im oberen Ötztal selbst gewandert. So im Gletschergebiet des Rettenbachferners, von der Braunschweiger Hütte über das Pitztaler Jöchl, auf dem Venter Höhenweg oder von Zwieselstein zum Timmeljoch. Und haben sie für uns persönlich getestet, siehe (1),(2). Mit dem Ergebnis: Der E5 ist konditionell sehr anspruchsvoll, setzt allerdings auf Berghütten mit ihren Matratzenlagern, unvermeidlichen Katzenwäschen oder diversen Gerüchen im Schuhraum, die nicht so unser Ding sind. Berghütten sollten zudem bereits lange im Vorfeld reserviert werden. Auch die Vorstellung, 6-10 Tage mit schwerem Wandergepäck unterwegs sein zu müssen, ist nicht gerade die Verlockung pur.
Alternative Alpenüberquerungen im Vergleich zur Hauptroute des E5 (der übrigens in seiner vollen Länge über 600 km von Konstanz am Bodensee bis nach Verona führt), sind in (3) vom Magazin BERGZEIT im Detail analysiert. Sie kombinieren auf bekannten Wegen sinnvolle Etappen, gute Übernachtungsmöglichkeiten und reizvolle Alpenlandschaften miteinander. Zu den schönsten Wanderrouten mit weniger als 120km Gesamtlänge, einer Gehzeit unter 10 Tagen, einem Gesamtaufsteig unter 6.000 Höhenmetern und einem mittlerem Schwierigkeitsgrad (d.h. 3) gehören folgende: Spitzingsee-Sterzing, Tegernsee-Sterzing, Garmisch-Sterzing und Oberstdorf-Meran.
Die Tour im Überblick
Unsere Wahl: Eine Treckingtour von Oberstdorf nach Meran, individuell und ohne Guide sowie nur mit leichtem Tagesgepäck im 30l- Rucksack! Dazu: Übernachtungen mit Hotelkomfort (in den Tälern) incl. Transport unseres Zusatzgepäcks. Etwas Komfort darf es also in unserem Alter schon sein! Der geeignete Anbieter dafür: Die ALPINSCHULE INNSBRUCK. Durch ASI-Reisen bereitgestellt werden neben einer detaillierten Routenbeschreibung auch recht gutes Kartenmaterial sowohl eine detaillierte Wegeführung via Handy & GPS App. Im Nachhinein: Ohne GPS-orientierte Online-Navigation ist für uns eine alpine Tour schwer vorstellbar. Zumal mobile Handy-Daten nicht in jeder Region verfügbar sind. Ein weiteres Plus, das nicht bei jedem Anbieter verankert ist: Der Rücktransport via Shuttlebus zum Ausgangsort!
Und noch einen Vorteil haben wir, auch wenn seitdem schon viel Wasser die Rhone heruntergeflossen ist: Wir müssen uns ausschließlich um uns selbst kümmern! Nicht um alpin unerfahrene 50.000 Soldaten, Pferde und 37 Kriegselefanten, mit denen der kathargische Heerführer Hannibal im Jahre 218 v. Chr. von der iberischen Halbinsel aus über die Alpen zog. Seine Reisedauer über die von Wissenschaftlern favorisierte (südliche) Alpenroute von der Stadt Valence am linken Ufer der Rhone über den Col de Grimone und den Col de la Traversette betrug immerhin ca. 15 Tage (4). Doch das nur am Rande…
Unsere Wandertour liegt zudem viel weiter östlich, ist nicht einmal halb so lang und führt uns in einer reichlichen Woche vom Kleinwalsertal über das Lech-, Inn-, Ötz- und Passeiertal vom Allgäu nach Südtirol. Auf diesem Weg werden wir mehrere Pässe, Sättel und Bergrücken in den Allgäuer,- Lechtaler,- und Ötztaler Alpen passieren, bis wir schließlich am Timmelsjoch den Alpenhauptkamm von Tirol nach Südtirol überschreiten:
Auf historischen Walserwegen in Richtung Arlberg und Lechtal: Der Hochalp-Paß (1938m). Im Hintergrund das Geißhorn mit seinen 2366m
Die Tour in Etappen, mit wenig Text aber reichlich Bildern
Etappe1: Ankommen im Allgäu
8km, ⇑150m/⇓150m, 4:30h
Ankunft aus Freiberg via Oberstdorf im Kleinwalsertal, welches als österreichische Enklave straßenmäßig nur über Deutschland aus erreichbar ist. Im 1.100m hoch gelegenen Ortsteil Baad der Gemeinde Mittelberg ist verkehrstechnisch das Ende der Fahnenstange erreicht. Finito, um den Talschluß herum nichts als Berge, die vom Großen Widderstein (2533m) dominiert werden. Die Akklimation nach langer Anfahrt tut gut. Wir machen uns mit dem Transportmodus des Zusatzgepäcks und den zukünftigen täglichen Abläufen bekannt, checken die Ausrüstung, informieren uns über das morgige Wetter und parken unseren PKW für eine reichliche Woche. Hier beginnt morgen unsere Wanderung. PS: Die in den Etappen angegebenen Zeiten sind reine Gehzeiten.
Willkommen in der Walser-Gemeinde Mittelberg
Etappe2: Auf historischen Walserwegen vom Kleinwalsertal in das Lechtal
12km, ⇑800m/⇓300m, 5:30h
Die Wanderung führt uns von Baad aus über die Bärgunthütte und das Bärgunttal zum Hochalppaß. Vor uns liegt die beeindruckende Bergkette der Allgäuer Hochalpen. Nach dem Abstieg zur Jägeralpe am Hochtannbergpaß führt der Weg weiter nach Warth. Warth ist übrigens mit seinen 1495m die höchstgelegene Vorarlberger Gemeinde im Lechtal. Mit dem Lechtaler ÖPNV geht es in ca. 10min. über kleine Dörfer und Weiler zur ersten Übernachtung in Steeg:
Nach der ersten Orientierung über den Verlauf der Tagesetappe….
…kann es dann endlich losgehen!
Nach kräftigem Anstieg angekommen am Hochalppaß (1938m/links-oben). Bald gibt das Gelände im Westen den Blick auf das Geißhorn (2366m/rechts oben) und im Osten auf den Kalbelesee frei (rechts Mitte). Der Kalbelesee wird im Hintergrund von den Bergrücken des Lechquellengebirges begrenzt. Der Körbersee in seiner Nachbarschaft wurde 2017 vom ORF zum schönsten Platz Österreichs gewählt… Im Abstieg weist uns die Wegmarkierung den weiteren Weg zum Hochtannbergpaß im Tal (1676m/links-unten).
Erstes Fazit in vor dem Einschlafen in Steeg: Es läßt sich gut an
Etappe3: Vom Lechtal ins Inntal
10km, ⇑950m/⇓400m, 5:30h
Ein Shuttle-Transfer bringt uns am frühen Morgen im engen Lechtal nach Bschlabs, wo der steile Aufstieg der heutigen Etappe beginnt. Auf dem Bschlabser Höhenweg Nr.616 steigen wir zur Anhalter Hütte auf. Ab hier geht es noch weiter hinauf: Das Steinjöchl markiert im weiteren Verlauf an dieser Stelle den Kamm der Lechtaler Alpen. Nun liegen 300m Steil-Abstieg zur Paßstraße am Hahntennjoch vor uns. Wenn man pünktlich ist, bringt der ÖPNV die Wanderer zum Etappenziel nach Imst/Karres im Inntal. Wenn nicht, muß man am Joch 3 Stunden bis zum nächsten (und letzten) Bus ausharren. Es sei denn: Man kann trampen. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht, denn die Paßstraße nach Imst ist lebensgefährlich schmal und äußerst serpentinenreich…
Der Weg ist das Ziel: Über grüne Matten und Weiden mit neugierigen Haflinger-Pferden und über ein ausgetrocknetes Flußbett geht es hinauf zur Anhalter Hütte (2040m)
Wohlverdiente Rast in der Anhalter Hütte (links-oben) inmitten der Bergwelt der Lechtaler Alpen
Unterwgs auf anstrengender und z.T. handverseilter Wegstrecke (links-oben). Auch in der Realität kaum auszumachen: Der Pfad zum Steinjöchl im Geröllfeld (2198m/rechts-oben). Anfangs als Felsen-Durchbruch vermutet, entpuppt sich der sichtbare und nach vorn offene Hohlraum als Schutz-Cave vor Gewitter oder Wetter-Unbilden. Nach Überquerung des Jöchls öffnet sich vor uns das Inntal mit der Paßstraße (links unten)
Wenig einladend und sehr gefährlich: Der Paß am Hahntennjoch (1894m). Die Paßstraße verbindet das Tiroler Lechtal mit dem Inntal und ist -ähnlich wie die Timmelsjochstraße im ausgehenden Ötztal oder die Silvretta-Hochalpenstraße im Montafon- mehr als geeignet für Selbstdarsteller auf Motorrad oder Cabrio. Die äußerst kurvenreiche Straße weist bei einer Gesamtlänge von 29km Steigungen bis zu 19% auf
Etappe4: Hoch über dem Ötztal
13km, ⇑900m/⇓780m, 6:00h
Wir verlassen das Inntal. Bei Alpen-Bilderbuchwetter bringt uns der ÖPNV in südöstlicher Richtung nach 20min von Imst/Karres nach Umhausen im Ötztal. Über das Ötzi-Museums-Dorf und den Stuibenfall, den größten Wasserfall Tirols, führt uns die Wanderung nach Niederthai. Von hier aus weiter über die Jausenstation der Wiesle-Alm und der (unbewirtschafteten) Hemrach-Alm. Über einen steilen Abstieg geht es wieder hinab ins Tal der Ötztaler Ache nach Dorf-Espan und von dort in 20min mit ÖPNV zum Etappenziel Sölden.
Die Urkraft des Wassers in einem eindruckvollen Naturschauspiel
Auf Schuster`s Rappen unterwegs vom Stuibenfall nach Niederthai (1550m). Das idyllische Dorf südöstlich von Umhausen liegt im Horlachtal, einem Nebental des Ötztals. Nach der gestrigen Kraxelei in den Lechtaler Alpen ist die Tour fast ein halber Ruhetag. Die satten, grünen Matten rund um die gesamte Gemeinde muten an wie Bilder aus einem grünstichigen Farbfilm…
Zu früh gefreut: Der Abstieg von der schmucken Wiesele-Alm (rechts-oben) hinunter in das Ötztal muß sein, wollen wir heut abend programmgemäß unser Nachtlager in Sölden aufschlagen. Allerdings ist der Pfad 800m abwärts nicht gerade ein übergroßes Highlight (links und rechts-unten). Auch nicht mit unseren lang ausgezogenen Teleskop-Stöcken. Auf denn, fliegen müßte man können…
Die Königsetappe: Über das Timmelsjoch vom Ötztal ins Passeiertal
16km, ⇑830m/⇓690m, 6:30h
Wenn (fast) noch alles schläft, bringt uns der ÖPNV am Morgen der 5. Etappe in 10min von Sölden nach Zwieselstein. Ab Haltepunkt Sahnestüberl (1656m) laufen wir die originale E5-Etappe auf der Paßsstraße gen Timmelsjoch. Es geht stetig nach oben. Wir passieren das Schmuggler-Denkmal und haben bei 2474m die berühmte Passhöhe am Alpenhauptkamm erreicht. Am Passo del Rombo überschreiten wir die Grenze von Österreich nach Südtirol, vom Ötztal ins Passeier. Das fast 40km lange Passeier Tal beeindruckt durch extreme Steilhänge, tiefe Täler und unzählige Wasserfälle, die von den Berghängen herabstürzen. Wir steigen das Passeier Tal hinab bis zum Albergo Hochfirst. Ab hier bringt uns der ÖPNV über St.Leonhard i.P. bis zum Etappenziel in St. Martin i.P.
Der gestrige nervige Abstieg ist vergessen. Außer einigen Wölkchen vom Paß schaut der Himmel aus, als könnte er kein Wässerchen trüben
Am Wanderweg nahe der Strasse erinnert ein begehbarer Würfel- das Schmugglerdenkmal- an die abenteuerliche Welt des Schmuggelns über das Timmelsjoch. Gute 10 Stunden Marsch – zumeist in der Nacht – und schwer beladen mit einer vollen Kraxe, musste ein Schmuggler auf Abwegen über das Timmelsjoch zurücklegen. Jederzeit drohte Lebensgefahr durch Wetterstürze, Lawinen, Steinschlag, Erfrieren, Absturz oder auch durch schiessfreudige Zöllner. Siehe auch (5)
Als wollte das Wetter die Situation der Schmuggler und die permanente Auseinandersetzung der Gebirgler mit der rauen Natur anschaulich unter Beweis stellen: Eine Nebelwand zieht vom Passeier Tal auf und bringt über böige Winde kalte Luft über den Paß
Geschafft! Wir haben das Timmelsjoch und die Ländergrenze nach Italien erreicht. Vor uns liegt Südtiroler Gebiet. Jetzt heißt es, bei dichtem Nebel den richtigen Weg abwärts zu finden. Viel wird auf dem Selfie der beiden Damen (Mitte-oben) auch nicht zu sehen sein…
Beim Abstieg ins Passeier Tal. Auf dem Weg nach unten ein altes Zollgebäude auf italienischer Seite. Ich habe nachgesehen und mich überzeugt: Das Renovieren lohnt nicht mehr…
Die extremen Steilhänge sind typisch für das Passeier-Tal (links-oben). Wir sind nach dem Abstieg vorerst angekommen im Gasthof „Hochfirst“ Moos i.P. (rechts-oben). Bei der Busfahrt zum heutigen Etappenziel passieren wir die Gemeinde St. Leonhard i.P. und kommen am Gasthaus „Sandwirt“, dem Geburtshaus Andreas Hofers, vorbei. Hofer war der Anführer der Tiroler Freiheitskämpfe gegen die Franzosen von 1805-1809. Nach der Schlacht und Niederlage am Innsbrucker Bergisel wurde Hofer, der sich auf der Pfandleralm versteckt hielt, verraten und 1810 in Mantua erschossen. Ein Zufall? Unser Hotel „Pfandleralm“ in St. Martin i.P. (links-unten) liegt der (im Wald gut versteckten) Pfandleralm direkt gegenüber. Rechts-unten ein Porträt Hofers
Etappe6: Entlang der Waalwege vom Passeiertal nach Meran
18km, ⇑850m/⇓1160m, 06:50h
Der ÖPNV bringt uns in 12min von St.-Martin i.P. talauswärts nach Saltaus i.P. Das Gelände zu beiden Seiten der Passer besteht zum größten Teil aus Obst- und Apfelbaumhängen, die durch das alpin-mediterrane Klima Südtirols mit 300 Sonnentagen im Jahr optimale Wachstumsbedingungen haben. Wir wandern einen Höhenweg entlang, der dann in die Meraner Waalweg-Runde (Sentiere dÀcqua) übergeht. Über die Waale (ab dem 13. Jhd. künstlich angelegte Bewässerungskanäle) wurde bereits früher die Bewässerung der Landwirtschaft und der Obstanbaugebiete organisiert. Wir tangieren die Orte Riffian und Annaheim westlich der Passer bzw. Schenna auf der östlichen Seite. Nach dem Tiroler Kreuz bzw. Dorf Tirol fahren wir mit dem ÖPNV nach Meran.
Auf dem Waalweg, vorbei an den bewirtschafteten Hängen und…
…üppigen Obstgärten Südtirols
Mit dem Teleobjektiv etwas näher herangeholt: Auf der östlichen Seite der Passer und gegenüber von Dorf Tirol liegt auf 570m Höhe das Dorf Schenna mit Pfarrkirchce und Schloß
Etappe7: Entspannung im malerischen Meran
Meran ist erreicht und damit auch das Ende unserer Alpentour. Das Ende einer erlebnisreichen Bergwanderung über große Höhen und Tiefen- im wahrsten Sinne des Wortes! Jede Etappe, die uns diesem Ziel näher gebracht hat, hatte ihr eigenes Profil und war geprägt durch deren ureigene Landschaft und Kultur. Wir werden hier vor Ort noch zwei Tage bleiben und dann mit dem Prenner-Bus-Shuttle über den Reschenpaß und den Fernpaß wieder nach Oberstdorf zurückkehren (Fahrzeit ca. 5:50h). In ein paar Tagen ist zudem eine globale, europäische Schlechtwetterfront mit Unwettern, Dauerregen und dem ersten Schnee im Hochgebirge angekündigt, nutzen wir die Zeit.
PS: Wenn ich die gemeinsame Analyse unserer Reise und die Zeichen der Zeit unter dem blitzblank-geputzten Himmel über Meran richtig deute, wird es wohl in absehbarer Zeit eine weitere Tour über die Berge der Alpen geben…
Meran/Merano: Erste Eindrücke in der einstigen Haupstadt des Landes Tirol
Der Meraner Talkessel mit Blick vom berühmten Tappeinerweg. Im westlichen Hintergrund bahnt sich die Etsch ihren Weg durch das Vintschgau…
…und weiter im Osten sieht man bereits das Schlern-Massiv der Dolomiten
Die hier skizzierte Tour wird im Wanderführer (1) im Detail beschrieben, so daß an dieser Stelle mit Text gespart und nur die schönsten Fotomotive aus dieser Wanderung vorgestellt werden. Insgesamt sind wir auf einer Strecke von ca. 12km bei einer Dauer von 4-5h zum Großen und Kleinen Zschirnstein unterwegs. Aussichtspunkte sind beide Zschirnsteine im Osten der Sächsischen Schweiz, kurz vor der böhmischen Landesgrenze im Südosten.
„Von Kleingießhübel aus, einem der kleinsten Dörfer der linkselbischen Sächsischen Schweiz, besuchen wir auf dem Weg zum Großen Zschirnstein zwei steinerne Zeugen der Vergangenheit: So finden wir am Fuße dieses Tafelberges an der Wegsäule von 1840 eine eingemeißelte Hand, die den Weg nach Schöna weist. 5 min später erinnert Schächers Kreuz, ein zweiter Stein, an eine Mordtat aus dem Jahre 1549.
Vom höchsten Punkt der Sächsischen Schweiz (562m) bietet sich dann eine überragende Fernsicht nach Osten, Süden und Westen. Das Panorama wird beim Ausblick vom Kleinen Zschirnstein ergänzt. Von dessen Nordabsturz steigen wir auf kleinen, selten begangenen Pfaden wieder hinab zum Ausgangspunkt“ (aus (1)
Es ist schon noch ein Stück zu laufen, bis wir diesen Blick nach Osten vom Großen Zschirnsteinturm aus genießen können…
…oder auch diese Panorama-Aussicht auf die böhmischen Wälder und spitzen Kegelberge
Nach steilem, aber einigermaßen bequemem Aufstieg über den Breiten Wiesenweg: Wir sind in Sichtweite des Großen Zschirnsteinturms (oben rechts). Die weitere Wanderung ist gesäumt von Zeugen des einstigen Bergbaus (unten)
Fast geschafft: Blick vom Zschirnsteinturm nach Nordosten und Osten. Im Hintergrund (oben und Mitte unten) das obere Elbtal vor Schöna und dem tschechischen Hrenska
Angekommen auf dem höchsten Punkt der gesamten Sächsischen Schweiz (562m). Oben und unten links: Eine der Triangulationssäulen, die im Jahre 1865 im Rahmen der sächsischen Landesvermessung errichtet wurden. Bei der Landesvermessung 1862-1890 wurden zwei Dreiecksnetze geschaffen: Das Netz für die Gradmessung im Königreich Sachsen (36 Meßpunkte) und das Netz für die Königlich-Sächsische Triangulierung (Raumzerlegung) mit 122 Punkten. Damit verfügte Sachsen auf dem Gebiet der Landesvermessung über eines der modernsten Lagenetze in Deutschland.
Oberhalb des 80m hohen Südabsturzes
Blick vom Kleinen Zschirnstein (472m) in Richtung Westen. Im Hintergrund und wie auf einer Perlenkette aufgereiht- die markanten Tafelberge des Elbsandsteingebirges. Von links nach rechts: Königstein, Papststein, Gohrischstein und Lilienstein
Weitere Blickwinkel am Kleinen Zschirnstein. Oben: Mit dem Teleobjektiv herangezoomt: Der Papststein. Unten: Kletterfelsen und zur Erinnerung an ehemalige Königlich-Sächsische Hofjagden: Der „Wildbretkeller“. Wir haben ihn genau inspiziert: Der Keller strahlt zwar eine angenehme Kühle aus, von Wildbret, Hirschkeule oder gar Hasenbraten gibt es allerdings keine Spur mehr…
Vor der Vodafone-Mobilfunkantenne auf dem Kleinen Zschirnstein (links). Der Weg führt über den Hirschgraben des Westabsturzes zurück nach Kleingießhübel mit seinen hübschen Fachwerkhäusern (rechte Reihe)
(v.k.)
Literatur:
(1): Peter Rölke: „Wander- & Naturführer Sächsische Schweiz, Band2“; Berg-& Naturverlag Peter Rölke, Dresden, 2000
Das Kleinwalsertal gehört zum österreichischen Bundesland Vorarlberg, allerdings mit einer geographisch einzigartigen Lage. Denn: Eine direkte Verkehrsanbindung in das Mutterland Österreich existiert nicht. Das Tal ist nur von deutscher Seite, d.h. vom Oberallgäu bzw. von der Nachbargemeinde Oberstdorf zu erreichen. Im Ort Baad am südlichen Talschluß ist verkehrstechnisch Endstation. Das Allgäuer Hochgebirgstal liegt mit seinen drei größeren Ortschaften Riezlern, Hirschegg und Mittelberg somit in einer Enklave. Es ist seit 1891 österreichisches Zollausschlußgebiet und fest an das deutsche Wirtschaftsgebiet angeschlossen.
Willkommen also in der schönsten Sackgasse der Welt!
Uns erwartet ein wunderschönes Fleckchen Erde mit Mittelgebirgscharakter und mit mehr Sanftheit und grünen Matten als mit schroffen, schwerbezwingbaren Wänden: Denn: Ringsum sind keine 3-Tausender in Sicht! Der höchste Berg ist übrigens der Große Widderstein mit seinen 2533m…
Blick auf das Fellhorn links mit 2038m und die Kanzelwand (2059m)
Auf dem Gratweg zwischen Rotkopf und Gehrenspitze. Doch keine Angst, es sieht gefährlicher aus, als es wirklich ist…
Ein besonderes Stück Österreich
“ 36 Berggipfel umrahmen das malerische Alpental im Norden Österreichs. Viel zu entdecken und zu genießen gibt es für Familien, Wanderer und Wintersportler. Vom weiten Hochtal auf rund 1.000 Metern Höhe steigen die Berge an. Im Sommer schätzen Wanderer die intakte Bergnatur. Im Winter schwingen Skifahrer über die Pisten in den zum Teil grenzüberschreitenden Skigebieten. Zu Alpen, in stille Täler und auf aussichtsreiche Gipfel führen rund 185 km naturbelassene Wanderwege im Sommer. Auch Mountainbiker, Kletterer und Bergläufer finden in den drei Höhenlagen zwischen 1.086 und 2.533 m zahlreiche Routen und alpine Pfade. Ein Veranstaltungstipp für Trailrunner ist die jährlich Ende Juli stattfindende Walser Trail Challenge. Ganz viel Schneevergnügen bringt der Winter. Die Skigebiete beginnen in den Dörfern und reichen hinauf bis auf 2.200 Meter Seehöhe. Auch ein grenzüberschreitendes Skigebiet gibt es: Vom Kleinwalsertal kann man bequem nach Oberstdorf in Deutschland schwingen. Abwechslung verheißen attraktive Snowparks, bestens präparierte Winterwanderwege, Loipen und Rodelbahnen“ (aus (1)).
Bergblicke(1): Am Schlappoldsee unterhalb des Fellhorns
Bergblicke(2): Am Walmendingerhorn (1990m). Unten: Der majestätische Hohe Ifen (2230m)
Bergblicke(3): Eindrücke von der Sölleralpe
Bergblicke(4): Beim Abstieg von einer interessanten Bergwanderung nach Mittelberg
Als Hauptperson und unermüdlicher Wanderer zu seinem 10. Geburtstag immer in der Spitzengruppe und mit viel Spaß dabei: Unser Enkel Felix
Die schaukelnden Sessellifte im Hochtal sind der ideale Abstieg am Ende einer jeden Bergtour (Mitte). Die Walserschanz (oben) ist der letzte österreichische Haltepunkt bei der Rückfahrt aus dem Tal in Richtung Deutschland. Bis Oberstdorf sind es jetzt nur noch ein paar Auto-Minuten. Offensichtlich braut sich dort ein kräftiges Gewitter zusammen…(unten)
In Oberstdorf ist das Gewitter gerade abgezogen. Die Schanzenanlagen dort sind immer einen Besuch wert. Oben: Zwei der fünf Ski-Schanzen der ORLEN-Arena am Schattenberg, wo jedes Jahr das Auftaktspringen der Vierschanzentourne stattfindet. Unten: Die „Heini Klopfer“-Skiflugschanze im Stillach-Tal mit seinem 72m hohen Anlaufturm. Sie ist neben den Anlagen in Planica (Slowenien), Vikersund (Norwegen) und Bad Mitterndorf (Österreich) eine der vier Flugschanzen der Welt, auf denen aktuell internationale Wettbewerbe stattfinden. Die Schanzen in Ironwood (Michigan/USA) und Harrachov (Tschechien) sind stillgelegt, wobei aktuell die letztere (Certak-Anlage in Harrachov) offenbar vor ihrer Wiederbelebung steht. Letzte Anmerkung: Den Flug-Rekord im Oberstdorfer Stillach-Tal hält seit 2022 der Slowene Domen Prevc mit 242.5m.
Vom Orléans bis Tours- von der Jungfrau von Orléans über die Königsstadt Chinon bis nach Fontevraud, einer der mächtigsten, mittelalterlichen Klosterlanlagen Europas. Hinter uns liegt eine interessante Entdeckungstour entlang der französischen Loire, dem längsten Fluß des Landes und dem letzten ungezähmten europäischen Strom, der mangels Tiefe für die moderne Schifffahrt ungeeignet ist. Inbegriffen ein straffes Besichtigungsprogramm in ausgewählten Städten, Châteaus, Festungen und königlichen Parkanlagen an der Loire und ihren Nebenflüssen. Dabei immer im Gepäck: Mittelalterliche Geschichte und Geschichten über Herrscherfiguren und bedeutende Persönlichkeiten der Renaissance, von denen man schon immer etwas mehr wissen wollte… :
Das „Basislager“ für unsere geplanten Wanderungen vor Ostern 2024 liegt im Niedersächsischen Bergland zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Genauer gesagt in Berlebeck, einem Ortsteil der Lippischen Stadt Detmoldt. Etwa dort, wo die Ausläufer des Teutoburger Waldes sanft in das südlich gelegene Eggebirge übergehen. Auch wenn mit 446m sein höchster Gipfel, der Barnacken bei Horn-Bad Meinberg, mit dem heimischen Erzgebirge nicht konkurrieren kann, sind es die Sehenswürdigkeiten dieses Mittelgebirges, die um unsere Aufmerksamkeit heischen. Fünf davon stehen auf unserer To do-Liste:
♦ Erinnerung an die Varus-Schlacht im Jahre 9 n.Chr.: Das Arminius-Denkmal
Kaum etwas Sehenswerteres im Teutoburger Wald steht so sehr für deutsche Geschichte wie das legendäre Hermannsdenkmal (Arminius ist eine lateinische Ableitung des germanischen Heermann=Mann des Heeres). Die im 19. Jhd. erbaute Kolossalstatue versinnbildlicht die Überlegenheit germanischer Kultur und erinnert an den Sieg des Arminius über die Römer: Im Jahre 9 n.Chr. gelang es dem Cheruskerfürsten mit einem germanischen Stammesbündnis, drei römische Legionen unter der Führung des Legaten Publius Quintilius Varus vernichtend zu schlagen. Die Statue steht für Frieden und Völkerverständigung und vermittelt auf eindrucksvolle Qeise die besondere Bedeutung des Teutoburger Waldes.
Blick von der Aussichtsplattform des Denkmals auf das Lipper Land im Norden. Mit einer Figurenhöhe von 27m und einer Gesamthöhe von 54m ist das Hermannsdenkmal die höchste Statue Deutschlands. Geschaffen wurde es vom Architekten und Bildhauer Ernst von Bandel. Die Grundsteinlegung erfolgte 1838, die Einweihung in Gegenwart des deutschen Kaisers Wilhelm I. im Jahre 1875.
♦ Noch immer geheimnisvoll: Die Externsteine
Auf unserer Wanderung zu den berühmten Externsteinen treffen wir auf einem Bergrücken auf eine in Stein gemeißelte Botschaft aus längst vergangenen Zeiten:
Auf dem Höhenwanderweg: Überliefertes zu einer Taufe, die im Volksmund so stattgefunden haben könnte…
Wir treffen aber auch auf zerstörte Wälder, die durch globale Trockenheit, Krankheiten und Borkenkäfer in Mitleidenschaft gezogen worden sind, wobei dies mittlerweile symptomatisch für viele Mittelgebirgsregionen in Deutschland ist. Es hat den Anschein, als ob nicht vor 2.000 Jahren, sondern erst gestern die Varusschlacht mit all ihren Zerstörungen über diese Gebirgszüge hinweggefegt ist…
„Varus, Varus, gib mir meine Wälder wieder!“ Der Klimawandel unseres Jahrhunderts in Echtzeit…
Wir sind am Ziel: Die Externsteine sind ein einzigartiges Kulturdenkmal, das die Menschenseit jeher fasziniert. Eine mittelalterliche sakrale Stätte inmitten bizarrer Sandsteinfelsen- so erleben die Besucher die Externsteine im Herzen des Lipperlandes. Bis zu 40 Meter ragt die charakteristische Felsformation in die Höhe. Sowohl die Aussichtsplattform mit der Treppenanlage aus dem 19. Jhd., als auch die mittelalterliche Grottenanlage zeugen von der wechselvollen Geschichte. Als besonderes Highlight gilt das Kreuzabnahmerelief. Das von mittelalterlichen Steinmetzen in den Sandstein gehauene romanische Kunstwerk aus dem 12. Jhd. stellt die Kreuzabnahme Jesu dar.
Die monumentale Felsengruppe der Externsteine mit ihren bis heut rätselhaften Anlagen spiegelt sich im vorgelagerten See wider
Nach bevorzugter Ansicht sind die Externsteine in keltischer oder germanischer Zeit ein bedeutendes Heiligtum gewesen. Im Hochmittelalter wurden diese zu den heiligen Stätten Jerusalems mit dem Grab Christi, der Kreuzauffindungsgrotte und dem Felsen Golgatha umgewandelt
♦ Nie eingenommen: Die Falkenburg
Oberhalb des Detmolder Ortsteils Berlebeck liegt die Falkenburg. Einst eine der mächtigsten Burganlagen Westfalens, kann sie heute nur noch als Ruine bestaunt werden. Ab 1194 wurde die Burg von Bernhard II. zur Lippe und seinem Sohn Hermann II. gebaut, womit der Grundstein für die Entwicklung der Landesherrschaft im heutigen Kreis Lippe gelegt wurde. Während ihres Bestehens wurde die Burg zweimal belagert, aber niemals eingenommen. Endgültig verlassen wurde die Burg im Jahre 1523.
Nach einem Brand im Jahre 1453 wurde die Burg wiederaufgebaut, sie verfiel aber im 16. Jhd. zur Ruine. Unten im Hintergrund das Hermannsdenkmal
♦ Sie kehren immer wieder zurück: In der Adlerwarte Berlebeck
Inmitten der reizvollen Landschaft des Teutoburger Waldes beherbergt die Adlerwarte Berlebeck über 180 verschiedene Greifvögel, die in spektakulären Flugshows täglich ihre Flugkünste unter Beweis stellen. Es ist schon erstaunlich, die „Könige der Lüfte“ bei ihren Flug- und Wendemanövern, ihren steilen Sturzflügen und ihrer präzisen Körperkontrolle hautnah über die Köpfe der Besucher fliegen zu sehen, um dann zielgenau bei ihrem Falkner (oder auf den Köpfen der entgeisterten Zuschauer) zu landen. Weißkopfseeadler, Steinadler, Mönchs- und Gänsegeier, Rotmilane und Falken in volendeter Dressur- ein atemberaubendes Erlebnis!
♦ Kulturstadt Detmold
Detmold, die „Wunderschöne“, ist mit ca. 75.000 Einwohnern die größte Stadt im Kreis Lippe. Gelegen an der Werre, einem Nebenfluß der Weser, bezaubert die alte Residenzstadt durch ihr Zusammenspiel von historischem Charme, romantischen Fachwerkhäusern und beeindruckenden Bauwerken der Renaissance. Detmoldt wurde 783 erstmals als „Theotmalli“ erwähnt, heut ist sie Hochschul- (TH Ostwestfalen-Lippe & Musikhochschule) und Behördenstadt. Das fürstliche Residenzschloß ist ein Juwel im Stil der Weser-Renaissance und war ab dem 16. Jhd. bis zum Jahre 1918 Sitz der regierenden Grafen und Fürsten zur Lippe.
Das fürstliche Residenzschloß (oben li) und Bilder der Altstadt, für deren Sanierung Detmold gemeinsam mit Bamberg und Landshut im Jahre 1979 eine Goldmedaille erhielt.
Einige der obenstehenden Texte sind in Anlehnung an die Quellen (1) bis (5) in bearbeiteter Form wiedergeben.
„Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet“ (Adalbert Stifter)
Es ist wie seit Jahren… Und doch kehren wir immer wieder dorthin zurück: Zurück in die Berge und Wälder im Dreiländereck zwischen Bayern, Böhmen und Oberösterreich. Zurück in die Naturparadiese des Nationalparks Sumava und des Bayerischer Waldes:
Denn für uns gibt es kaum Schöneres als:
INNEHALTEN, wo die hohen Bergrücken von Bayerischem Wald und nördlich angrenzendem Böhmerwald sanft ineinander übergehen: Der Haidel am Goldenen Steig, der sagenumwobene Dreisesselberg und der Bayerische und Böhmische Plöckenstein. Innehalten im größten zusammenhängenden Waldgebirge Europas, wo sich die Natur auf großer Fläche nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln darf. Speziell in den Nationalparks dieser Region, wo seltene Tiere wie Luchs, Auerhahn oder Habichtskauz Rückzugsräume finden, die es sonst kaum noch in Deutschland gibt:
„Sag niemals, daß etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast…“
EINTAUCHEN In die Romantik alter Säumerpfade zwischen Böhmen und Bayern und der fast vergessenen, weil verlassenen Dörfer im Grenzgebiet. Eintauchen und Staunen über die künstlich angelegten Wassergräben der Triftkanäle, die noch heute in ihrer Ursprünglichkeit erhalten und intakt sind. Und über die Ingenieurleistungen beim Bau des Schwarzenberger Schwemmkanals: Erbaut nach den genialen Plänen des Forstingenieurs Josef Rosenauer, wurde über dieses ausgeklügelte Trift- und Kanalsystem Holz aus dem Böhmerwald bis zur Donau und von dort bis Wien und Budapest transportiert.
ZURÜCKKEHREN in das Quellgebiet der kalten Moldau bei Haidmühle und zur Quelle der warmen Moldau bei Kvilda. Zurückkehren zum tschechischen Bärenpfad (Medvedi Stezka) und natürlich zum Lipno-Stausee, unter dessen Wasserspiegel früher die Flußwindungen der Moldau das berühmte Moldauherz geformt hatten:
Heute vom Stausee verschlungen: Das sagenumwobene Moldauherz- eines der schönsten Mäander der Moldau bei Oberplan
VERWEILEN in der Böhmerwaldkapelle am österreichischen Sulzberg, einer viel besuchten Gedenkstätte für die verlorene Heimat vieler Böhmerwäldler nach dem 2. Weltkrieg. Verweilen auch am benachbarten Moldaublick bei Schöneben mit (Turm-) Sicht auf das wellige, südböhmische Land im Norden: Mit Sicht auf die gegenüberliegenden Höhenrücken und das silberne Band des Moldau-Stausees. Mit Sicht auf die Ortschaften Neuhofen (Nova Pec), Schwarzbach (Cerna Posumavi) oder Friedberg (Frymburk)… Und mit Sicht auf Oberplan (Horny Plana), dem Geburtsort des berühmten Böhmerwalddichters Adalbert Stifter:
Die angestaute kalte und warme Moldau bei Oberplan
HINAUFSTEIGEN zum Hochkamm und der Dreiecksmark, wo die Ländergrenzen von Südböhmen, Oberösterreich und Bayern zusammenstoßen. Hinaufsteigen und bergan wandern, bis der Wald lichter wird. Bis dahin, wo die riesigen Granitböcke des Steinernen Meeres auftauchen und endlich das heut fast baumlose Grenzplateau erreicht ist. Ob In Richtung Westen zum Dreisesselberg oder ostwärts zu den Erhebungen von Plöckenstein, Hochficht oder Bärenstein: Wohin das Auge schaut, schimmern die bläulichen Waldrücken des Gebirges:
Blick vom Plechy, dem böhmischen Plöckenstein (1378m), auf das österreichische Mühlviertel
Auf dem mittlerweile fast kahlen Hochkamm im Winter: Die hintereinander liegenden Felsformationen von Dreisessel (1312m) und Hochstein (1332m)
ZUR RUHE KOMMEN am Stifterdenkmal, einem mehr als 15 m hohen Granitobelisken auf der „Seewand“ oberhalb des Plöckensteiner Sees. In über 1000m Höhe gelegen und in steil abfallenden Wäldern versteckt, birgt dieser dunkle Bergsee noch heute ungezählte Geheimnisse. Geheimnisse aus der Sagen und Märchenwelt dieser Region, die sich in vielen Erzählungen aus Stifters Feder wiederfinden:
Der Plöckensteiner See mit Seewand…
…und Stifter-Denkmal
HINABSTEIGEN zu den bayerischen Lackenhäusern in Grenznähe zum österreichischen Schwarzenberg. Hinabsteigen zum Rosenberger Gut, in dem viele von Adalbert Stifters Romanen entstanden sind. Und Erzählungen, welche die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Landschaft beschreiben („Der Hochwald“, „Aus dem bayerischen Wald“, „Der Waldbrunnen“).
Goldener Steig, Dreisesselberg, Steinernes Meer, Plöckenstein, Hochficht und Schöneben -alles Zauberworte einer Welt, deren Schönheit und Mystik man sich kaum entziehen kann. Für uns willkommener Rückzugsort und ein Gesundbrunnen, aus dem wir jedes Jahr Besinnung und neue Kraft schöpfen. Gerade im Winter. Denn: Außerhalb der Nationalparks sind über 300km markierte Wanderwege, rund 200km Radwege und im Winter 80km gespurte Loipen, einschließlich der Bayerwaldloipe ausgewiesen. Hinzu kommen die über 1000m hochgelegenen und schneesicheren Abfahrtspisten im Bayerischen Mitterfirmiansreuth und am österreichischen Hochficht… Unbeschreiblich, den Schneezauber dieser Jahreszeit zu erleben. Oder das Kläffen und Zerren der Huskys in ihren Geschirren bei internationalen Schlittenhunderennen in den Wäldern von Haidmühle zu beobachten. Oder der kalten Moldau bei frostigen Temperaturen auf ihrem länderübergreifenden Weg in die dunklen Täler des Sumava zu folgen…
Schnee und Eis in den Wäldern…
…auf den Bergen…
…und am sagenumwobenen, geheimnisvollen Dreisesselfelsen
Für mich gehört dieses Gebiet in der heutigen Grenzregion zu Tschechien zu den schönsten, die ich kenne. Vor mehr als 30 Jahren noch durch den Eisernen Vorhang getrennt, war es lange Zeit für uns mehr erahnbar als wirklich erlebbar. Und auch dies mit Hindernissen und Einschränkungen, die glücklicherweise nun Vergangenheit sind.
Alle Jahreszeiten im Böhmerwald/Bayerischen Wald sind einzigartig, wie der nachfolgende Imagefilm zeigt. Ein Grund, dieser Landschaft und seinen beiden Nationalparks so oft als möglich unseren Respekt und unsere Reverenz zu erweisen.
Unsere Erlebnisse im Bayerischen Wald sind als Tourenberichte hier angehängt und wollen als Beleg dafür verstanden werden:
Ruft man auf der START-Seite dieser Homepage die KATEGORIE „Geschichten aus dem Bayerischen Wald“ auf, erscheinen diese als Lose-Blatt-Sammlung und fein säuberlich nach Datum geordnet…
Da wir es auch in diesem Winter nicht lassen konnten, hier einige Bilder aus unserem obligatorischen Skidomizil im Dreiländereck von Böhmen, Bayern und Österreich. Konkret aus dem Ski-Areal des Hochficht im Österreichischen Mühlviertel des Böhmerwaldes. Trotz einer Höhe von ca. 1300m waren die Abfahrtshänge nur über Kunstschnee aus ungezählten Schneekanonen befahrbar. Schneemangel in einem Gebiet, das bislang als schneesicher deklariert war! Aus diesem Grund waren auch alle Langlaufloipen im benachbarten Langlauf-Plateau von Schöneben (Böhmerwald-Zentrum) gesperrt…
Als Hauptperson und cooler Snowboarder zu seinem 10. Geburtstag immer mit dabei: Unser Enkel Theo
Hochmoderne Wolkenkratzer und atemberaubende architektonische Meisterwerke auf der einen, weitläufige Wüstenlandschaften und eine faszinierende Geschichte auf der anderen Seite. Dazu eine tiefe, aber tolerante Religiosität sowie zuvorkommende und fleißige Menschen- all das gilt es bei unserer ersten Reise in die VAE-Golf-Staaten Abu Dhabi und Dubai zu entdecken.
Die linkselbischen Täler südöstlich von Meißen, die Lommatzscher Pflege und das Meißner Hochland prägen die Region zwischen Meißen und Riesa: Geologisch, kulturell, geschichtlich und natürlich über ihre Landschaft und Natur: So wurden die Bachläufe in den Tälern bereits vor 500 Jahren zum Betreiben von Wassermühlen genutzt. Alte Schlösser und Rittergüter sowie Relikte des Silberbergbaus sind hier zu finden. Malerisch mutet die hügelige Landschaft um Lommatzsch und im Tal der Großen Triebisch an.
Das Landschaftsschutzgebiet „Triebischtäler“ in der Umgebung von Meißen gehört zu den schönsten Wandegebieten dieser Region. Bei unserer Wanderung haben wir der Kulturlandschaft und den Sehenswürdigkeiten auf dem „Heynitzer Weg“ zwischen Rotschönberg, Kottewitz, Heynitz und Munzig unsere Aufwartung gemacht. Anbei einige Eindrücke vom Wegrand:
Das Triebischtal ist ab Autobahn A4/Abfahrt Nossen recht gut zu erreichen…
…wobei der Wanderweg nach Rotschönberg durch die herbstliche Farbenpracht geschmückt ist. Es scheint, als wartet diese Jahreszeit noch einmal mit dem vollen Spektrum ihrer gold-gelben Farben auf
Rotschönberg ist in erster Linie als alte Rittergutsiedlung…
…und in zweiter Linie durch den Freiberger Bergbau weltbekannt geworden. In zwei abschließenden Mundlöchern endet hier der Rotschönberger Stollen, der noch heute die Grubenwässer aus dem Freiberger/Brander Revier in die Triebisch führt
Das Renaissance-Schloß Heynitz, Herrensitz des Adelsgeschlechtes derer von Heynitz, ist aus einer Wasserburg hervorgegangen
Zwischen Kottewitz und Niedermunzig präsent: Liebevoll restaurierte alte Bauerhöfe, Mühlengebäude und Siedlungshäuser aus der Zeit des Altbergbaus auf Silbererze
Eindrücke aus der Naturlandschaft zwischen dem Heynitzbach und der Großen Triebisch