In “Unterwegs in Bildern” und ihren Unterverzeichnissen beschnuppern wir unsere Welt bei Kurzurlauben, gemeinsamen Wanderungen oder Fahrradtouren. Mehr zu unseren “größeren” und “großen” Unternehmungen in die Ferne (Städte- und Länderreisen) habe ich auf den Seiten REISEN UND BERICHTE eingestellt.
Die Sonderausstellung “SECESSIONEN” in Berlin zeigt vom 23.06.-22.10.2023 in den Räumen der Alten Nationalgalerie Gemälde aus dem Umfeld der Münchner, Wiener und Berliner Secession. Die drei genannten Secessionen (=Abspaltungen aus bisherigen traditionellen, künstlerischen Vereinigungen) gehen auf die Initiative folgender Künstler zurück: Franz von Stuck (München/1892), Gustav Klimt (Wien/1897) und Franz Liebermann (Berlin/1899).
Gezeigt werden mehr als 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken dieser Persönlichkeiten sowie anderer Protagonisten dieser Stilepoche, die hier und zur damaligen Zeit ihre Werke ausgestellt haben. Dazu gehören Ludwig von Hofmann, Sabine Lepsius, Max Slevogt, Josef Engelhart, Thomas Theodor Heine, Lovis Corinth und Walter Leistikow. Im Zentrum stehen rund 60 Werke von Gustav Klimt.
In der Ausstellung ebenfalls zu finden sind Gemälde und Ausstellungsstücke von künstlerischen Zeitgenossen, speziell von Edouard Manet, Vincent van Gogh, Camille Pissarro, Auguste Renoir, Claude Monet und Paul Cezanne.
“Wir brauchen viele Jahre bis wir verstehen, wie kostbar Augenblicke sein können.”
(Ernst Ferstl)
Auf der 15 km langen Tour bei Hohnstein windet sich das Flüßchen Polenz durch einen Canyon mit steil aufragenden Felswänden. Die Region um die Polenz wird durch sechs faszinierende Tallandschaften geprägt: Über Sebnitztal, Schwarzbachtal, Kohllichtgraben, Tiefem Grund, Polenztal und Amselgrund erschließen sich unzählige Wandertouren zu beliebten Ausflugszielen. Gerade hier, am nördlichen Rand des Elbsandsteingebirges, kann man grandiose Fernsichten in die Felslandschaft genießen…
Polenztal-Idylle
Der kurze, aber steile Aufstieg zum Hockstein über die Wolfsschlucht
Anspruchsvoll: In der Nähe des Gautschgrottenmassivs eröffnen sich senkrechte Kletterfelsen
Der Klettergipfel “Großer Halben”
Wegmarken um die Große Räumichtwiese und der Ausblick nach Hohnstein
Die Burg Hohnstein auf einem fast uneinnehmbaren Bergsporn dominiert das obere Polenztal. Trotz ihrer wechselvollen und während der NS-Zeit dunklen Geschichte ist sie immer einen Besuch wert
Das Polenztal ist Teil des gut ausgebauten Malerweges. Mit seinen 3600 Höhenmetern verlangt er an manchen Passagen Trittsticherheit und ist dort über Stufen, Leitern und griffsichere Geländer sicher ausgebaut
Krankenhäuser, Hotels, verlassene Burgen – es gibt Orte, die Besucher das Fürchten lehren. Einer der unheimlichsten Orte Amerikas ist die ehemalige Gefängnisinsel ALCATRAZ, nicht nur der einst furchtbaren Haftbedingungen wegen.
Die Insel liegt in der Bucht von San Francisco, etwas mehr als 2 Kilometer vom Festland entfernt. Sie ist 500 Meter lang und umfaßt eine Fläche von 85.000 Quadratmetern (9ha). Dabei ist ihre Lage inmitten der Bay mit herrlichem Blick auf die Skyline von San Francisco einzigartig. Rechter Hand die Oakland Bridge, linker Hand die Golden Gate Bridge und im Norden der Blick nach Sausalito.
Im Jahr 1854 wurde auf der Insel der erste Leuchtturm an der US-amerikanischen Westküste errichtet. Es war der erste Leuchtturm im gesamten Pazifikbereich der Vereinigten Staaten. Alcatraz wurde zunächst als Standort für ein befestigtes Fort genutzt, aber bald (ab 1861) auch als Gefängnis für Kriegsgefangene. Als US-Bundesgefängnis wurde die offiziell als “U.S. Penitentiary, Alcatraz” bezeichnete Anstalt am 1. Juli 1934 eröffnet und -nach nur 29 Jahren Betrieb- am 21. März 1963 wieder geschlossen. Nachdem sie 1972 unter die Aufsicht des US National Park Service gestellt wurde, ist das einstige US-Gefängnis bei San Francisco heut eines der bekanntesten Touristenziele der USA und hautnah erlebbare Geschichte.
Alcatraz war das Gefängnis für die schwersten Fälle, die in anderen Gefängnissen nicht “sicher genug” verwahrt waren. Mörder und Schwerverbrecher, Unruhestifter und Gewalttäter – das war das Klientel dieses Gefängnisses, das nie den Anspruch einer Resozialisierung hatte. Von 1934 bis 1963 saßen dort insgesamt 1.576 Verbrecher ein, jedoch nie mehr als 250 Insassen gleichzeitig und jeder von ihnen im Durchschnitt rund 10 Jahre. Unter den berühmtesten Gefangenen befanden sich so bekannte Gangster wie Al Capone (1934–1939), Robert Franklin Stroud (1942–1959), Machine Gun Kelly (1934–1951), Alvin„Creepy“ Karpis (1936–1962) oder der deutsche Spion Erich Gimpel (1945–1955).
Von Anfang an galt die Gefängnisinsel in der Bay von San Francisco als absolut ausbruchsicher. Das eiskalte Wasser und die starke Strömung um die Insel mache ein Entkommen unmöglich, betonte das Federal Bureau of Prisons (BOP), das für die Verwaltung aller Bundesgefängnisse in den USA zuständig war. Ein genau so großes Hindernis waren dabei nicht Wachposten, Mauern oder Stacheldraht, sondern die tödlichen Haie in der Bucht von San Francisco.
Auch 60 Jahre nach seiner Schließung noch zu besichtigen: Teile des Hochsicherheits-Gefängnistrakts
Trotz allem: In den 29 Jahren zwischen 1934 und 1963, in denen das Gefängnis Insassen hatte, versuchten insgesamt 36 Männer in 14 unabhängigen Fluchtversuchen von Alcatraz zu fliehen. Offiziell ist niemandem bekannt, wie viele der Insassen erfolgreich entkommen sind. Die meisten von ihnen wurden jedoch bei der Flucht ertappt, einige von ihnen erschossen oder ertränkt. Von fünf Insassen jedoch gibt es keine sicheren Hinweise auf den Tod, was demMythos der Ausbruchsicherheit erhebliche Kratzer beigebracht und zu zahlreichen Legenden über die vermeintlichen Ausbrüche geführt hat:
So war der Ausbruch von Theodore Cole und Ralph Roe im Jahr 1937 möglicherweise erfolgreich. Offiziell gilt Cole, wie auch Roe, als verschollen und wurde bald nach seinem Verschwinden für tot erklärt. Es wird angenommen, dass die beiden bei dem Versuch, (wahrscheinlich mit Hilfe eines selbstgebauten Floßes) bei kaltem Dezemberwetter ans Festland zu schwimmen, erfroren und/oder ertrunken sind und ihre Leichen danach vom Meer abgetrieben und „verschluckt“ wurden.
Im Juni 1962 gelang drei weiteren Sträflingen die Flucht: Am Abend des 11. Juni flohen die Brüder John und Clarence Anglin sowie Frank Morris mit einem selbstgebauten Gummiboot und Schwimmhilfen aus Regenmänteln und Klebstoff. Die Flucht über die Bay traten sie in einem aus Regenmänteln gebastelten Schlauchboot an. Ihr Verschwinden wurde erst 9 Stunden nach ihrer Flucht bemerkt. Die drei gruben sich mit gestohlenem Essbesteck einen Tunnel aus dem Gefängnistrakt. In ihren Betten hinterließen sie Kopfattrappen, die bei den Wärtern keinen Argwohn hinterließen. Paddel und Reste des Schlauchbootes wurden später am Festland gefunden. Weiterhin persönlichen Sachen auf Angel Island, 2 Meilen nördlich von Alcatraz undauch Fußspuren, die vom Strand weg führten. Unklar ist, ob die 3 Kriminellen die Überfahrt überlebt haben oder nur die Reste des Schlauchbootes nach dem Kentern angespült wurden. Ihre Leichen konnten jedenfalls nie gefunden werden. Zwar hielt man nach der Flucht lange Zeit an der Überzeugung fest, dass die 3 ertrunken seien – zwischenzeitlich wurden sie 1979 sogar offiziell für tot erklärt – jedoch nahm man mangels Beweises diese These 1993 wieder zurück. Noch heute stehen die 3 auf der Liste der meist gesuchten Verbrecher im nördlichen Kalifornien (Northern California Most Wanted), wo sie mit künstlich gealterten Fotos abgebildet sind.
Die Geschichte wurde 1979 als Vorlage für eine Romanverfilmung von Donald Siegel mit Clint Eastwood in der Hauptrolle des Ausbrechers Frank Morris genutzt. Die “Flucht von Alcatraz” ist ein spannendes Gefängnisdrama, das auf eben dieser Begebenheit beruht. Auf der legendären Gefängnisinsel wurde eine weitere Reihe filmischer Klassiker gedreht, unter anderem John Frankenheimers Gefängnisdrama “Der Gefangene von Alcatraz” (USA 1962) oder Michael Bays “The Rock – Fels der Entscheidung” (USA 1996).
Im Cellhouse von Alcatraz gibt es 336 Zellen für die “Hauptlinie” und 42 Zellen für die “Einzelhaft”, die den Insassen keinerlei Privatsphäre bieten. Der Gefangene der gegenüberliegenden Zelle kann alles genau mitverfolgen – und umgekehrt. Die Räume sind eng und kalt. 1,52 Meter breit, 2,74 Meter tief und 2,13 Meter hoch, mit zementierten Wänden, einem Bettgestell aus Stahl mit einer dünnen Matratze, ein Waschbecken mit einem Wasserhahn für kaltes Wasser, eine Toilettenschüssel ohne separate Sitzbrille und ein kleiner von der Wand herunterklappbarer Tisch mit Stuhl…
Ist San Francisco über das Wasser erreichbar ?
Heutzutage können Schwimmer an den Alcatraz Crossings teilnehmen. Die 2,4 Kilometer breite Wasserstrasse zwischen Alcatraz und dem Marina Greenbeach von San Francisco bildet auch für die Athleten des «Escape from Alcatraz»-Triathlons die eigentliche Herausforderung. Nach dem Startsprung in das 12 Grad eiskalte Wasser muss man sich wohl oder übel sofort in Bewegung setzen. Die Einschätzung eines Teilnehmers: “Auf die Kälte war ich mental vorbereitet, zu wenig aber was den turbulenten Wellengang betraf. Die Übersicht wurde äusserst schwierig, nicht zuletzt auch wegen der starken horizontalen Strömung. Nach 44 Minuten erreichte ich das Festland; unterkühlt bis auf die Knochen, aber glücklich ‹die Flucht von Alcatraz› geschafft zu haben.»
Die Bucht von San Francisco und auch Alcatraz waren eines unserer Rundreise-Ziele in den Südwesten der Vereinigten Staaten. Hier der Link…
Eine Boeing 777 der American Airlines auf dem Hangar
Wir sind wieder einmal auf großer Reise….und wieder einmal sehr weit weg von Old Germany. Mehr als 10.000 Flugkilometer bei einer Zeitverschiebung von 9 Stunden liegen bekanntlich zwischen Frankfurt/M. und Los Angeles an der Westküste der Vereinigten Staaten von Amerika. Hier in L.A. beginnt unsere Rundreise in den amerikanischen SÜDWESTEN.
Näheres und sicher Interessantes aus 4 USA-Bundesstaaten (California, Nevada, Utah und Arizona), aus 5 Nationalparks (Yosemite, Joshua Tree, Zion, Bryce Canion und Grand Canyon, aus mehreren Großstädten wie LA, San Francisco, Las Vegas, Palm Springs und Phoenix, aus der Mojave-Wüste mit dem Tal des Todes, vom Monument Valley sowie aus dem Reservat der Navajo-Indianer sind in einem bildreichen Bericht zusammengefaßt.
Als vor 30 Jahren das Projekt “Straße der Romanik” in Sachsen-Anhalt aus der Taufe gehoben wurde, war es wohl auch die Verknüpfung von zwei Dingen, die den verantwortlichen Kultur- und Tourismusmanagern damals durch den Kopf ging: Die Verbindung von der in Dichte und Schönheit einzigartigen romanischen Baukunst dieses Bundeslandes mit den historischen Namen, Ereignisse, Geschichten, Sagen und Legenden dieser Zeit. Konkret aus der Zeit der ersten Jahrtausendwende, in der ab 962 Otto I. d. Große und seine Nachfolger das Römische Reich Deutscher Nation zu einem Zentrum der Welt machten. Anhand steinerner Zeitzeugen wurde ein historischer Rundkurs mit erlebbarer Historie an den Hauptschauplätzen deutscher mittelalterlicher Geschichte konzipiert und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Vor dem Eingangsportal des Klosters Heckingen
Die reizvolle Entdeckungsreise in das deutsche Mittelalter wurde 1993 in Magedburg feierlich eröffnet und begann damals mit 60 Orten und 72 Bauwerken. Inzwischen wurde die Route aus kunst- und kulturhistorischer Sicht bis zum heutigen Zeitpunkt mehrfach erweitert: So wurden ab 2007 bereits weitere acht neue Stationen aufgenommen (65 Orte/80 Bauwerke). Und ab 2019 sind in nunmehr 73 Orten 88 Bauwerke der Romanik zu besichtigen, Bildung, Erholung und Touristen-Attraktion in einem Guß.
Wenn man den statistischen Erhebungen glauben kann, sind jährlich mehr als 1.5 Millionen Touristen auf Spurensuche, um die Bauwerke auf dieser historischen Route zu besuchen. Mit seiner Einbindung in das Projekt TRANSROMANICA, welches das kulturelle Erbe der Romanik mit weiteren vier europäischen Regionen und Provinzen verbindet (Thüringen, Kärnten, Italien und Slowenien), ist die romanische Strasse zweifellos auf dem Weg in eine Erfolgsgeschichte…
“Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet” (Adalbert Stifter)
Es ist wie seit Jahren… Und doch kehren wir immer wieder dorthin zurück: Zurück in die Berge und Wälder im Dreiländereck zwischen Bayern, Böhmen und Oberösterreich. Zurück in die Naturparadiese des Nationalparks Sumava und des Bayerischer Waldes:
Denn für uns gibt es kaum Schöneres als:
INNEHALTEN, wo die hohen Bergrücken von Bayerischem Wald und nördlich angrenzendem Böhmerwald sanft ineinander übergehen: Der Haidel am Goldenen Steig, der sagenumwobene Dreisesselberg und der Bayerische und Böhmische Plöckenstein. Innehalten im größten zusammenhängenden Waldgebirge Europas, wo sich die Natur auf großer Fläche nach ihren eigenen Gesetzen entwickeln darf. Speziell in den Nationalparks dieser Region, wo seltene Tiere wie Luchs, Auerhahn oder Habichtskauz Rückzugsräume finden, die es sonst kaum noch in Deutschland gibt:
“Sag niemals, daß etwas schön ist, bevor du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast…”
EINTAUCHEN In die Romantik alter Säumerpfade zwischen Böhmen und Bayern und der fast vergessenen, weil verlassenen Dörfer im Grenzgebiet. Eintauchen und Staunen über die künstlich angelegten Wassergräben der Triftkanäle, die noch heute in ihrer Ursprünglichkeit erhalten und intakt sind. Und über die Ingenieurleistungen beim Bau des Schwarzenberger Schwemmkanals: Erbaut nach den genialen Plänen des Forstingenieurs Josef Rosenauer, wurde über dieses ausgeklügelte Trift- und Kanalsystem Holz aus dem Böhmerwald bis zur Donau und von dort bis Wien und Budapest transportiert.
ZURÜCKKEHREN in das Quellgebiet der kalten Moldau bei Haidmühle und zur Quelle der warmen Moldau bei Kvilda. Zurückkehren zum tschechischen Bärenpfad (Medvedi Stezka) und natürlich zum Lipno-Stausee, unter dessen Wasserspiegel früher die Flußwindungen der Moldau das berühmte Moldauherz geformt hatten:
Heute vom Stausee verschlungen: Das sagenumwobene Moldauherz- eines der schönsten Mäander der Moldau bei Oberplan
VERWEILEN in der Böhmerwaldkapelle am österreichischen Sulzberg, einer viel besuchten Gedenkstätte für die verlorene Heimat vieler Böhmerwäldler nach dem 2. Weltkrieg. Verweilen auch am benachbarten Moldaublick bei Schöneben mit (Turm-) Sicht auf das wellige, südböhmische Land im Norden: Mit Sicht auf die gegenüberliegenden Höhenrücken und das silberne Band des Moldau-Stausees. Mit Sicht auf die Ortschaften Neuhofen (Nova Pec), Schwarzbach (Cerna Posumavi) oder Friedberg (Frymburk)… Und mit Sicht auf Oberplan (Horny Plana), dem Geburtsort des berühmten Böhmerwalddichters Adalbert Stifter:
Die angestaute kalte und warme Moldau bei Oberplan
HINAUFSTEIGEN zum Hochkamm und der Dreiecksmark, wo die Ländergrenzen von Südböhmen, Oberösterreich und Bayern zusammenstoßen. Hinaufsteigen und bergan wandern, bis der Wald lichter wird. Bis dahin, wo die riesigen Granitböcke des Steinernen Meeres auftauchen und endlich das heut fast baumlose Grenzplateau erreicht ist. Ob In Richtung Westen zum Dreisesselberg oder ostwärts zu den Erhebungen von Plöckenstein, Hochficht oder Bärenstein: Wohin das Auge schaut, schimmern die bläulichen Waldrücken des Gebirges:
Blick vom Plechy, dem böhmischen Plöckenstein (1378m), auf das österreichische Mühlviertel
Auf dem mittlerweile fast kahlen Hochkamm im Winter: Die hintereinander liegenden Felsformationen von Dreisessel (1312m) und Hochstein (1332m)
ZUR RUHE KOMMEN am Stifterdenkmal, einem mehr als 15 m hohen Granitobelisken auf der “Seewand” oberhalb des Plöckensteiner Sees. In über 1000m Höhe gelegen und in steil abfallenden Wäldern versteckt, birgt dieser dunkle Bergsee noch heute ungezählte Geheimnisse. Geheimnisse aus der Sagen und Märchenwelt dieser Region, die sich in vielen Erzählungen aus Stifters Feder wiederfinden:
Der Plöckensteiner See mit Seewand…
…und Stifter-Denkmal
HINABSTEIGEN zu den bayerischen Lackenhäusern in Grenznähe zum österreichischen Schwarzenberg. Hinabsteigen zum Rosenberger Gut, in dem viele von Adalbert Stifters Romanen entstanden sind. Und Erzählungen, welche die Schönheit und Einzigartigkeit dieser Landschaft beschreiben (“Der Hochwald”, “Aus dem bayerischen Wald”, “Der Waldbrunnen”).
Goldener Steig, Dreisesselberg, Steinernes Meer, Plöckenstein, Hochficht und Schöneben -alles Zauberworte einer Welt, deren Schönheit und Mystik man sich kaum entziehen kann. Für uns willkommener Rückzugsort und ein Gesundbrunnen, aus dem wir jedes Jahr Besinnung und neue Kraft schöpfen. Gerade im Winter. Denn: Außerhalb der Nationalparks sind über 300km markierte Wanderwege, rund 200km Radwege und im Winter 80km gespurte Loipen, einschließlich der Bayerwaldloipe ausgewiesen. Hinzu kommen die über 1000m hochgelegenen und schneesicheren Abfahrtspisten im Bayerischen Mitterfirmiansreuth und am österreichischen Hochficht… Unbeschreiblich, den Schneezauber dieser Jahreszeit zu erleben. Oder das Kläffen und Zerren der Huskys in ihren Geschirren bei internationalen Schlittenhunderennen in den Wäldern von Haidmühle zu beobachten. Oder der kalten Moldau bei frostigen Temperaturen auf ihrem länderübergreifenden Weg in die dunklen Täler des Sumava zu folgen…
Schnee und Eis in den Wäldern…
…auf den Bergen…
…und am sagenumwobenen, geheimnisvollen Dreisesselfelsen
Für mich gehört dieses Gebiet in der heutigen Grenzregion zu Tschechien zu den schönsten, die ich kenne. Vor mehr als 30 Jahren noch durch den Eisernen Vorhang getrennt, war es lange Zeit für uns mehr erahnbar als wirklich erlebbar. Und auch dies mit Hindernissen und Einschränkungen, die glücklicherweise nun Vergangenheit sind.
Alle Jahreszeiten im Böhmerwald/Bayerischen Wald sind einzigartig, wie der nachfolgende Imagefilm zeigt. Ein Grund, dieser Landschaft und seinen beiden Nationalparks so oft als möglich unseren Respekt und unsere Reverenz zu erweisen.
Die nachfolgenden “Geschichten aus dem Bayerischen Wald” sollen als Beleg dafür verstanden werden…
Auf dem verschneiten Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes
Kammweg im Dreiländereck
Der Hochkamm des Bayerisch-Böhmischen Waldes im Dreiländereck ist kein spektakulärer Gratweg mit gigantischen Steilabfällen rechts und links wie in den Alpen. Aber gerade im Winter sicher ein unvergeßliches Erlebnis! Der etwa 5km lange Kammweg s.o. verläuft zwischen dem Dreisesselberg (1312m) im Westen, dem BayerischenPlöckenstein (1364m), dem Dreiecksmark-Bergsattel (1320m) und dem 1378 m hohen BöhmischenPlöckenstein im Osten. Er ist in diesem Winter mit trittsicheren Schneeschuhen sicher am besten zu bewältigen, will man nicht unmittelbar neben dem festgetretenen Kammweg bis zu den Hüften tief im Schnee einsinken…
Schon der Aufstieg zum Dreisessel von Haidmühle aus (900m) ist bei hohem Schnee durchaus als kleine Herausforderung anzusehen:
Der “Winterwanderweg” zum Dreisesselberg…
…ist nicht viel mehr als ein schmaler Pfad durch knietiefen Schnee…
…unter Bäumen wie aus einem Wintermärchen
Am Ende des Aufstiegs und kurz vor dem Bergplateau eröffnet sich ein weites Panorama, das uns in mannigfaltiger Form und Aussicht auf dem weiteren Weg begleiten wird:
Die natürliche Baumgrenze…
…kurz vor dem Kammweg
Der Aufstieg ist geschafft, der Hochkammweg beginnt unmittelbar am Dreisesselhaus:
Das Dreisesselhaus und der gleichnamige, sagenumwobene Felsen, auf dem vor langer Zeit einmal drei Könige über ihre Ländereien und deren Grenzen beratschlagt haben sollen. Sicher aber nicht im Winter…
Von hier aus beherrschen bedrohlich wirkende Felsformationen, bizarre Baumformen und etwas größere “Kieselsteine” den verschneiten Weg:
Vor dem zerklüfteten Gipfelfels des Bayerischen Plöckensteins (Trojmezna hora):
Nur mit Fernglas zu erkennen: Ortschaften im Bayerisch-Österreichischen Grenzgebiet
Dank Fernsicht und Teleobjektiv scheint auch der ferne Hochsteingipfel nur einen Steinwurf von uns entfernt…
Der Bergsattel der Dreiecksmark (Trojmezi) ist der wohl bekannteste Platz des gesamten Grenzgebirgskamms, da sich hier die Grenzlinien von Deutschland, Österreich und Tschechien treffen. Die Grenzziehung an diesem Punkt erfolgte im Jahre 1765 durch einen Vertrag zwischen dem Passauer Fürstbischof und Kaiserin Maria Theresia. Heute fast baumleer, war dieser Platz vor wenigen Jahrzehnten noch von dichtem Nadelwald umsäumt:
Am Gipfelkreuz des Böhmischen Blöckensteins (Plechy):
Der Blick vom Plechy nach Süden geht auf das Mühltal in Oberösterreich
Zeit zum Innehalten und Genießen
Da der Nachmittag weit vorangeschritten ist, ist der Entscheid für den Rückweg sicher nicht der schlechteste. Ab Dreisesselhaus steht zudem noch der Tiefschnee-Abstieg nach Haidmühle bevor. Und wenn sich die Wintersonne hinter den blauen Bergen “verkrümelt”, wird es noch einmal empfindlich kalt werden:
Im Begleitheft für den “Sächsischen Wanderkalender 2020” sind zwölf Rundwanderungen in Streckenverlauf und Bild vorgestellt. Allesamt – so die Verfasser- sollen sie zu den schönsten Zielen des östlichen Erzgebirges führen (!). Ob sie wirklich dorthin führen, weiß man beim Lesen natürlich nicht so genau, könnte man aber ohne großen Aufwand nachprüfen. Wie? Natürlich auf Schuster`s Rappen! Packen wir es an, mit monatlich einer Wanderung könnte der Test schon Ende 2020 abgeschlossen sein…
Die einzelnen Etappen im Begleitheft sind recht detailliert beschrieben, so daß nichts hinzuzufügen ist. So bleibt viel Zeit für eigene Betrachtungen, das Sammeln von Eindrücken und natürlich das Fotografieren…
Das Osterzgebirge
Anmerkungen: Die Zeit vergeht und die Tourenvorschläge des “Sächsischen Wanderkalenders 2020” für das östliche Erzgebirge sind durch uns inzwischen (fast) komplett “abgearbeitet” und damit erfolgreich absolviert. “Wegweisende” Kritik an die Herausgeber: Bei einzelnen Streckenbeschreibungen hat man sich leider nicht die Mühe gemacht, topaktuell zu sein. Das sollte man in diesem Metier und in unserer schnellebigen Zeit jedoch unbedingt, um Rätselraten oder große Umwege zu vermeiden. Inclusive Frust. Auch GPS-Daten helfen nicht weiter, wenn die in der Karte eingezeichnete Brücke wegen Überschwemmung vor drei Jahren zwei Kilometer flußabwärts neu errichtet worden ist, oder?
Daß die Wanderziele im Erzgebirge indes nicht ausgehen, soll die Dokumentation all unserer weiteren Tourenberichte eindrucksvoll belegen…
Der Gottleuba-Stausee: Blick zur nördlichen Staumauer
Zugegeben, sie liegt gut versteckt. Eingebettet in die Talsenke des Flüßchens Gottleuba im Osterzgebirge scheint die gleichnamige Trinkwassertalsperre ein touristisches Dornröschendasein zu fristen. So, als wolle sie allen Wanderern, die ihre Schönheit und ihre Umgebung umfassend entdecken wollen, die gelbe Karte zeigen. Nur in ihrem östlichen Teil läßt sie jemanden an sich heran, die andere Hälfte des Stausee-Terrains ist wegemäßig nicht erschlossen und damit unpassierbar. Dies betrifft auch die Vorsperrenüberquerung und den Staumauer-Übergang: Allesamt Fehlanzeige und (bis auf Führungen) komplett passe. Schade.
Gut, es wird fleißig gebaut. Doch Trinkwasserschutzgebiet hin und her: Es bleibt zu hoffen, daß die strenge Schönheit irgendann einmal ihre Sprödigkeit aufgibt und ihr gegenwärtiges Markenzeichen “No tourist area” ablegt…
Gottleuba: Blick vom Augustusberg auf das Gottleuba-Tal, Wasserteiler am südlichen Einlauf, Vorsperre und festlich erleuchteter Marktplatz zum Jahreswechsel
An diesen Adventstagen ist im Dresdener Albertinum eine Sonderausstellung mit Werken von Oskar Zwintscher, des bei Leipzig geborenen “sächsischen Gustav Klimt” zu sehen.
“In der Ausstellung wird sein facettenhaftes Werk zwischen Jugendstil und Symbolismus umfassend vorgestellt. Sie zeigt den Künstler um 1900 wie Arnold Böcklin, Ferdinand Hodler und Gustav Klimt. Kaum ein anderer bedeutender Künstler aus der Zeit um 1900 harrte länger einer grundlegenden Neubewertung als Oskar Zwintscher (1870-1916). Wichtige Stationen seines Schaffens waren Dresden, Meißen, München, Wien und Worpswede. Mit ungewöhnlichen Bildern und dem märchendunklen Glanz seiner kühlen Farbenspiele erreichte er zu Lebzeiten große Anerkennung. (1)”