Archiv der Kategorie: ► Bergstadt Freiberg

Weitere Informationen zu meiner Heimatstadt Freiberg erscheinen auf der Seite ÜBER MICH unter BERGSTADT FREIBERG.

Großer Bergaufzug zur Adventszeit

03.12.2022

Das Freiberger Schloß Freudenstein: Festlich beleuchtet sind Tor…

… und der davorliegende große Schloßplatz

Die Sehnsucht der Bergleute nach Licht und Wärme ist für viele von uns- und dies gerade in der dunklen Winterzeit- emotional nachvollziehbar. Ein triftiger Grund, den Aufzug der Berg- und Hüttenleute als Jahrhunderte alte Tradition zu bewahren und alljährlich erlebbar zu machen. Dies in vielen Orten des Erzgebirges und natürlich auch in Freiberg, dem damals reichsten und ergiebigsten Silberabbaugebiet in der Montanregion. Die Bergparade der vereinigten Knappschaften mit anschließender Bergpredigt und Mettenschicht in der Freiberger Petrikirche ist auch für uns der Höhepunkt in der Adventszeit…

Wo sie zu Hause sind, verraten Parade-Uniformen und Knappschaftsfahnen

Stolz und festliches Ambiente: Die historische Freiberger Berg- und Hüttenparade im Fackelschein

Die letzte Schicht des Jahres bleibt sicher ein beeindruckendes Bild für Einheimische und unzählige Besucher der Bergstadt. Uns allen “Glück auf” und friedliche Adventstage.

(v.k.)

September 2022: Tag des offenen Denkmals

11.09.2022

Unter dem Motto “KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalsschutz” öffnen auch in diesem Jahr wieder Kulturdenkmäler in Freiberg und natürlich bundesweit. Für Neugierige und Interessenten gilt es wie in den vorangegangenen Jahren, Geheimnisse und Geschichten von Gebäuden, technischen und bergbaulichen Anlagen, historischem Gelände und Denkmalen zu entdecken, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind… Bei der Spurensuche durch die Silberstadt haben wir diesmal offene Türen —> 

  • im Freiberger Theater (Spielzeiteröffnung 2022/2023 und eintrittsfreies Konzert mit der Mittelsächsischen Philharmonie)
  • im weithin sichtbaren Donatsturm, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Freiberger Altstadt (Ausstellung zu den mittelalterlichen Verteidigungsanlagen)
  • im mittelalterlichen (privaten) Wohnhaus von 1565 in der Donatsgasse 22 (historische Blockstube und Gleichstromausstellung)
  • im Kreuzgang und in der Annenkapelle des Freiberger Doms (Kurzführung durch die Welt ausgewählter Epitaphe und Vortrag zur 300-jährigen Glockengießertradition der Freiberger Familie Hilliger)

eingerannt und dort unsere Spuren hinterlassen. Das Interesse war allerorten und mehr als spürbar.

Schmiedekunst vor der Freiberger Annenkapelle

Ausstellung mittelalterlicher Epitaphe im Kreuzgang des Freiberger Doms. Im Zentrum der Sammlung: Grabplatten der v. Schönbergschen Familiendynastie  (16.-17.Jhd.)

Übrigens: Der bundesweite “Tag des offenen Denkmals” wird deutschlandweit seit 1993 jährlich durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz organisiert….

(v.k.)

Im Zentrum für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS)

07.06.2022

Am 7.6.2022 wurde uns, den ehrenamtlichen Sprachtutoren und Sprachpaten der ACATRAIN e.V. an der TU Bergakademie Freiberg, der Besuch des ZeHS ermöglicht.

Der in Teilen bereits futuristisch anmutende Gebäudekomplex in der Freiberger Winklerstraße nahm bereits im Mai 2021 seine Arbeit auf. Baubeginn war übrigens der symbolische “Erste Baggerbiß” im Mai 2017. Das in der Zeitschrift “Zeit-ONLINE” als Ideenfabrik für die Grundstoffindustrie bezeichnete Forschungszentrum wird sich vorrangig mit der Entwicklung von innovativen, ressourcen- und energieeffizienten Technologien in der Grundstoffindustrie auseinandersetzen.

Der Forschungsbau nimmt eine Gesamtfläche von ca. 6.000qm ein. Dabei stehen neben Büro-, Lager- und Besprechungsräumen (incl. Computerpool) ca. 3.500qm als Laborfläche und Technologische Versuchshallen zur Verfügung. Im Rahmen unserer Besichtigung auf der unteren Etage zu bestaunen: Ein Teil der technischen Ausstattung in Form von Großgeräten und Analytik für die zu bearbeitenden Hochtemperaturprozesse. 

Mit der Hausdirektorin, Frau Dr. Abendroth, im Foyer des ZeHs. Ganz links das künstlerisch gestaltete Cr-Ni-Stahl-Schliffbild

“Das Zentrum für effektive Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS) ist eine zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der TU Bergakademie Freiberg auf dem Gebiet der Materialien und Prozesse in Hochtemperaturanwendungen, die bei Temperaturen oberhalb von 500°C ablaufen. Dabei sollen Prozeß- und Materialanforderungen in der chemischen Industrie sowie der Keramik-, Glas-und Bauindustrie umfassend analysiert und bewertet werden. Eine Besonderheit, die an der TU Bergakademie Freiberg zum Tragen kommt, ist die Bearbeitung der Themen entlang einer geschlossenen Innovationskette. Ausgehend von der Theorie über Laborversuche, Technikums- und Pilotanlagen bis hin zur Großversuchstechnik.” (1).

Vor einem Versuchstand zur Anodenfertigung für zukünftige Elektrofahrzeuge

Modernes Wissenschaftsgebäude mit ausdrucksstarker Kunst am Bau: Das Sonnenlicht des Lichthofes trifft über ein ausgeklügeltes Spiegelsystem auf eine 10mx3m Hochglanz-Applikation: Die fünftausendfach vergrößerte Oberfläche eines Edelstahl-Schliffes

Der Forschungsneubau ist ein gemeinsam durch den Bund und den Freistaat Sachsen gefördertes Vorhaben. Mit seiner Idee verbunden war die künstlerische Gestaltung des Eingangsbereichs. Implementiert wurde eine Idee des Künstlers Axel Anklam, der über sein Projekt “Solaris” eine Verbindung zwischen der hier betriebenen Grundlagenforschung, der Freiberger Bergbaugeschichte und dem Licht als Sinnbild und Symbol für Erkenntnisgewinn schafft.   

PS: *) ACATRAIN ist ein Verein für Weiterbildung an der TU Bergakademie Freiberg, bei dem das Projekt “Sprache ist Brücke” zur Unterstützung

Quellen:

(v.k.)

Feinmechanik auf höchstem Niveau

22.02.2022

In der “Terra Mineralia”, eine der bedeutendsten Mineraliensammlungen der Welt im Freiberger Schloß Freudenstein ist bis Ende Februar die Sonderausstellung “Fein(e) Mechanik. 250 Jahre Präzionsmechanik aus Freiberg” zu sehen. Die Ausstellung anläßlich des 250-jährigen Gründungsjubiläums wurde vom Stadt- und Bergbaumuseum in enger Zusammenarbeit mit der FPM Holding GmbH (Freiberger Präzisionsmechanik) konzipiert. Unterstützung erhielt sie durch ehemalige Mitarbeiter der Firma und Leihgeber.

Zu sehen ist eine überaus vielseitige Palette an fein(ster) Mechanik: vom Hängekompaß über Nivelliergerät und Theodolit bis hin zu Sextant, Sternfinder und Röntgenanalysemeßtechnik. Denn: Die Präzisionsmechanik und der feinmechanische Gerätebau haben in Freiberg eine lange Tradition, begründet durch die Bergakademie und den Bergbau in der Region, der die Entwicklung bergbautechnischer Geräte erforderte. (1)

Quellen:

  • (1): Freie Presse-Artikel zur Sonderausstellung vom 07.10.2021-27.02.2022

(v.k.)

Erste Wanderung im Schneegebirge…

Die erste Winterwanderung im Neuen Jahr führt uns in die historische Bergbaulandschaft von Freiberg, genauer zum ehemaligen Grubenfeld der “Jungen Hohen Birke” im Freiberger Stadtteil Zug. Die Silbermine gehört zu einem größeren Abbbaugebiet, das auf einem langen Haupterzgang in nordöstlicher Richtung verläuft. Der Verlauf dieses Erzganges wird durch die aufgeworfenen Bergbauhalden sichtbar. Als kleine, wie an einer Perlenschnur aufgereihte Inseln mit kargem Baumbewuchs, sind sie inmitten der Felder nicht zu übersehen! Mit Beginn des Erzabbaus entsteht hier eine Bergmanns-Siedlung aus Wohn-und Huthäusern, Kauen, Bergschmieden und Wäschen- der Ursprung der heutigen Gemeinde Freiberg-Zug.

Der Bergbau auf diesem Gangzug wird 1511 erstmals erwähnt, um 1590 entsteht der Hohe Birker Kunstgraben: Teil einer 70km langen, künstlichen Wasserstraße aus miteinander verbundenen Gräben, unterirdischen Röschen und Hüttenteichen, die das für den Erzabbau benötigte Aufschlagwasser aus dem oberen Erzgebirge in das Freiberger Revier heranführt.

Das Zuger Grubenrevier mausert sich übrigens in der ersten Hälfte des 17. Jhd. zum Hauptgebiet des Freiberger Silbererz-Abbaus! Besonders ertragreich war die “Junge Hohe Birke” Fundgrube in der Zeit zwischen 1742 bis 1754. Ende des Jahres 1803 kommt der Erzbergbau jedoch zum Erliegen. Zum Grubenfeld der bis dahin bedeutenden Grube am Münzbach gehören umfangreiche architektonisch und maschinentechnisch bemerkenswerte Anlagen des damaligen sächsischen Kunstmeisters J.Fr. Mende. Letzte Zeugen einer 800-jährigen Montangeschichte…

Blick zum Goldberg

Verschneite Last…

 

 

 

 

 

Auf dem Schachtplateau der Fundgrube “Junge Hohe Birke”

Winterlandschaft mit Röschenmundloch und das 1703 erbaute Huthaus

Die Grubenzüge der mittelalterlichen Bergbauhalden in Freiberg-Zug

Verschneiter Spazierweg zum Tal des Münzbachs

Glückauf, 2022!

Quellen:

  • O. Wagenbreth, E. Wächtler: “Der Freiberger Bergbau”, Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986
  • Der Freiberger Bergbau-Denkmale in Freiberg: “Die historische Bergbaulandschaft von Freiberg-Zug”; Lose Blatt-Sammlung, 1999 

(v.k.)

1. Kammerkonzert der Spielzeit 2021/22

23.10.2021

1. Kammerkonzert im Kreuzgang des Freiberger Doms

Freiberger Dom – Panorama des Kreuzgangs

Es ist wie etwas Neues und fühlt sich genauso ungewohnt an:

Nach langer Corona-Abstinenz eröffnen heut sechs Musiker und -innen der Mittelsächsischen Philharmonie die neue Spielzeit in Freiberg. Mit einem gut einstudierten Kammerkonzert und dem vielversprechenden Titel “Freundschaft”…

Das vorgestellte zweistündige Programm unfaßt im ersten Teil das Horn- und das  Klarinettenquintett von W. A. Mozart. Im zweiten Teil des Abends  das Sextett für Klarinette, Horn und Streichquartett des englischen Komponisten John Ireland (1879-1962).

karten-images:

(v.k.)

Wo der Herbst zu Hause ist…

Oktober, 2021

Gelb, Ocker, Rot und Gold sind die Farben dieser Jahreszeit. Doch wo wohnt der Herbst eigentlich, der Maler und große Verschwender dieser Farben? Ich habe nachgeschaut: In der Bergstadt Freiberg kommen dafür nur dieses Haus am Weinstock oder die in der Mittagssonne leuchtenden Parkanlagen am Freiberger Kreuzteich in Frage:

Zur Mittagsstunde im Freiberger Albertpark

Und weil ihm die gelben Farben gerade ausgegangen sind, malt der große Meister ab heut nur noch mit Kamin- und Purpurrot weiter…

Klein, aber ein echter Hingucker: Der scharlachrote Fächer-Ahorn

(v.k.)

Winter(sport)liches

14. Februar 2021

Zwischen der Idee, im Freiberger Umland ein Loipennetz für Skifahrer zu installieren und ihrer prompten Umsetzung durch findige Zeitgenossen, liegt nicht mehr als eine reichliche Woche: Schnell und unkompliziert, aber professionell gespurt, lädt ab Mitte Februar eine gespurte Loipe alle Langlauf-Fans zu Sport und Erholung “vor den Toren der Stadt” ein. Eine klare Ansage an die restriktive und mehr als verschwurbelte 15km-Radius Verordnung aus dem CORONA-Instrumentenkasten !

Das präparierte Gelände liegt übrigens im Südwesten des Freiberger Bergbaureviers zwischen den ehemaligen Gruben Himmelsfürst (Brander Revier) und der Freiberger Himmelfahrt-Fundgrube. Es wird von den winterlich verschneiten Übertage-Anlagen zahlreicher Schächte des einstigen Silberbergbaus dominiert:

Das Entscheidende dabei: Die Idee funktioniert außerordentlich gut, wie die Bilder zeigen…

Der Andrang schon vor den Loipeneinstiegen ist groß und nicht zu übersehen.

Ein Loipeneinstieg liegt direkt an der Bundesstrasse 101 vor dem bergbauhistorischen Haldengelände im Ortsteil Freiberg-Zug…

…und unweit des hochgelegenen Dreibrüderschachtes.

Und: Bei Kaiserwetter, herrlichem Sonnenschein und Wohlfühl-Temperaturen um -5°C auf der Skitour sind sie immer in Sichtweite:

Die bewachsenen Abraumhalden, einzelne Abschnitte des Kunstgrabens oder die winterlich verschneiten Silbergruben des ehemaligen Bergbaureviers. Auf der Collage unten die Übertage-Anlagen des Konstantin-Schachtes.

Karten-Image: © OpenStreetMap-Mitwirkende

(v.k.)

Fast ein Wintermärchen…

Freiberg, 17. Januar 2021

Ein Wintermärchen? Nur bedingt, denn auch das neue Jahr 2021 beginnt tief im Pandemie-Modus: Die Corona-Schutzbestimmungen hier in Sachsen sind restriktiv und machen die attraktiven Ski- und Wintersportgebiete sowohl im Böhmischen als auch im Oberen Erzgebirge für uns unerreichbar (Aufenthalte nur im 15km Radius möglich)!

Daß sich die Natur um krisenbedingten Lockdown, fehlende Impfstoffe in der EU oder Sinn bzw. Unsinn diverser Epidemie-Einschränkungen nicht schert, wollen die Bilder zeigen: Insbesondere der Wald hier im Erzgebirge ist zu einem verwunschenen Winterort geworden, voller Schönheit und voller Zurückhaltung. Und genau so märchenhaft weiß und tief verschneit sind die Straßen, Wege und Bahnlinien in seinem Umfeld, deren Enden sich irgendwo im Nirvana verlieren… 

Die Bilder zeigen aber auch, daß man zum Erleben dieser Schönheit nicht weit in die Ferne schweifen muss:

(v.k.)