PRAG-Nationalgalerie

Im Wallenstein-Palais der Nationalgalerie Prag

11800 PRAHA1- Valdstejnska

Unter der o.g. Adresse ist sie in Prag unschwer zu finden: Die ehemalige Reithalle des Herzogs von Friedland, bekannt auch als Feldherr von Wallenstein, höchster kaiserlicher Offizier im 30-jährigen Krieg. Sie befindet sich im Gartenkomplex des barocken Wallenstein-Palais zu Füßen der Prager Burg. Das Gebäude ist ein Bestandteil der Prager Nationalgalerie und wurde im Jahre 2000 aufwändig saniert. Seine Ausstellungsräume berherbergen Vernissagen und kurzzeitige Ausstellungen tschechischer und internationaler Künstler:

So auch die gegenwärtige Ausstellung des weltberühmten tschechischen Jugendstilkünstlers Alfons Mucha (1860-1939). Mucha, der lange Zeit in Paris und den USA verbracht hat, entwickelte den Jugenstil in seiner eigenen Identität: Dazu gehörte auch das Zurückgreifen auf folkloristische Motive aus der tschechischen Geschichte: Libuse und Premysl (mythische Stammmutter bzw. Herrscher der böhmischen Premysliden-Dynastie) sind häufig wiederkehrende Gestalten. Neben unzähligen anderen ist eines seiner Werke immer von einer großen Besucherschar umringt: Das Fenster in einer Seitenkapelle des St. Veitsdoms mit Motiven aus dem Leben der Slawenapostel…

Alfons Mucha im Selbstportrait mit seiner Frau Maruska und seinen Kindern Jaroslava und Jiri


PS: „Eine Antwort  auf die oft unmenschlich  und unnatürlich erscheinenden Zustände  der Industrialisierung hieß zu Beginn des 20. Jahrhunderts „Zurück zur Natur“. Architekten und bildende Künstler verwendeten nun organische, oft pflanzliche Formen und fließende Linien; gern gewählte Motive waren Ranken, Wasserläufe oder langes, wallendes Frauenhaar. Diese Ornamentik nannte man in Deutschland „JUGENDSTIL“ (nach der 1896 gegründeten Zeitschrift „Jugend“). In Österreich sprach man vom „SEZESSIONSSTIL“ (da es zur Sezession-Abspaltung- einer jüngeren Künstlergruppe von einer älteren gekommen war). In Italien sprach man vom „STILE LIBERTY“, in England vom „MODERN STYLE“, in Spanien vom „MODERNISMO“ und in Frankreich und Belgien  von der „ART NOUVEAU“ (1).



 

Quellen:

(1) M. Bussmann, G. Tröger: „Prag“, Michael Müller Verlag GmbH, Erlangen 2001-2013

(v.k.)