Archiv der Kategorie: ► Unterwegs in Bildern:

In “Unterwegs in Bildern” und ihren Unterverzeichnissen beschnuppern wir unsere Welt bei Kurzurlauben, gemeinsamen Wanderungen oder Fahrradtouren. Mehr zu unseren „größeren“ und „großen“ Unternehmungen in die Ferne (Städte- und Länderreisen) habe ich auf den Seiten REISEN UND BERICHTE eingestellt.

Unterwegs in Nordsachsen: Schloß Hubertusburg

29.- 30.06.2019

Perfekt inszeniert und politisch clever: Die Traumhochzeit des Jahrhunderts

„Wenn heute Töchter oder Söhne europäischer Königshäuser vor den Altar treten, wird der Pomp groß inszeniert. Die Zeitungen und Illustrierten sind voll davon, die Einschaltquoten bei den Fernseh-Übertragungen hoch. Die digitale Welt platzt vor Bilderlust. Immer noch genießt das Publikum staunend den Glanz und die schönen Traumkulissen.

HubertusburgWas vor genau 300 Jahren in Sachsen stattfand, läßt allerdings heutige Vermählungen aussehen wie ein Erntedankfest: Als 1719 die Hochzeitsparty des 23-jährigen sächsischen Kurprinzen Friedrich August (Sohn August des Starken) mit der 20-jährigen österreichischen Erzherzogin Maria Josepha in Dresden stattfand, geriet die Elbestadt in einen wochenlangen Ausnahmezustand. Die Idee August des Starken: Eine Verbindung zwischen Sachsen und Österreich als starkes Duo im europäischen Gefüge“  (aus: „Die Traumhochzeit des Jahrhunderts“, Magazin des Freistaates Sachsen, 2019)

Der Ort, an dem dieser Ausnahmezustand in gleichem Maße zelibriert wurde, war neben der Landeshauptstadt Dresden das spätere Lieblingsschloß des sächsischen Herrscherpaares in Wermsdorf: Schloß Hubertusburg. Baubeginn für die damalige Jagdresidenz und das heute größte sächsische Rokokoschloß war 1721, Fertigstellung nach Umbauten und baulichen Erweiterungen 1752. Hubertusburg wurde damit regelmäßig im Herbst zur zweiten Residenz, in der sächsische bzw. europäische Geschichte weitergeschrieben wurde.

Hubertusburg

Hauptgebäude mit Schloßkapelle (Restaurierung im Jahre 2007)

In einer multimedialen Sonderausstellung holt die moderne Technik das Traumpaar dieser Zeit nun wieder auf ihr Lieblingsschloß in Nordsachsen zurück. Modern und spannend, lehrreich und ohne erhobenen Zeigefinger: Eine modern inszenierte große Historienschau mit Leihgaben der Sächsischen Schlösserverwaltung, des Grünen Gewölbes und in einer audiovisuellen 360-Grad-Videoinstallation! Dies allerdings in den kahlen und schmucklosen Räumen von erstmals zugängigen Schloßbereichen.

Hubertusburg

Exponate aus Sachsens Gloria

Die Crux: Die Zeit der rauschenden Feste, Bälle, Empfänge und Jagdvergnügen auf Schloß Hubertusburg war endlich und mehr als kurz. Nach Ausbruch des Siebenjährigen Krieges 1756 endete das höfische Leben hier abrupt. 1756 war des Herrscherpaar letztmalig hier. Sachsen wurde Kriegsschauplatz und August III., mittlerweile Kurfürst von Dresden und König von Polen, floh vor der Bedrohung durch den Preußenkönig nach Warschau. Doch damit nicht genug: 1761 und damit wenige Jahre nach seiner endgültigen Fertigstellung wurde das Schloß restlos geplündert. Die Demontage: Eine Vergeltung für das- auch durch sächsische Ulanenregimenter- beschädigte Schloß Charlottenburg bei Berlin.HubertusburgNur weniges blieb erhalten. Davon die katholische Schloßkapelle mit ihren originalen Gemälden und Plastiken, die von den Preußen nicht angetastet wurde. Alles andere, Möbelstücke, Porzellan, Kunstwerke, Leuchter, Gobelins, Parkett, Tapeten, Beschläge, die Turmuhr, Glocken, Kupferdächer und die Schloßbibliothek wurde durch den Kriegsgegner fortgeschleppt.

Hubertusburg1763 wurde durch Preußen, Österreich und Sachsen der „Frieden von Hubertusburg“ unterzeichnet, der den Siebenjährigen Krieg beendete. Die ab 1763 begonnene Wiederinstandsetzung blieb allerdings Stückwerk: Hubertusburg wurde über mehrere Jahrhunderte fremdgenutzt. Diese führte zu teilweise erheblichen baulichen Veränderungen, insbesondere im Inneren  des Schlosses. So zieren z.B. den großen Saal des Nordflügels noch braunorange Tapetenmuster aus den 1970er Jahren. Heizungsrohre, abgehängte Decken, geflieste Behandlungszimmer oder handgemalte „Raucherzimmer“-Schilder sind Relikte des Klinikkomplexes aus DDR-Zeiten.

Anbei Auszüge aus der Chronik des Verfalls (nach Ausstellungsunterlagen):

  • 1861: Ruine. Hubertusburg wird nach den preußischen Plünderungen zur unbewohnbaren Ruine.
  • 1813: Lazarett. Das Grauen der Völkerschlacht bei Leipzig zieht ein. Um Verwundete zu pflegen, räumt man das Schloß im Frühjahr 1813 frei. Bald liegen hier tausende sächsische und französische Soldaten. Etwa zehntausend Verwundete sterben, die Zustände sind erbärmlich.
  • 1837: Gefängnis, Hospital, Krankenhaus. In Hubertusburg ist Platz. Ein Landesgefängnis, ein Arbeitshaus für weibliche „Kriminelle“, ein Hospital für bedürftige Alte und ein Krankenhaus ziehen in das Gelände ein, dazu Anstalten für geisteskranke Frauen und Kinder. Gefängnis und Arbeitshaus schließen bis 1874. Es bleiben die Kranken, vor allem in der wachsenden Psychiatrie. Diese nennt sich seit 1880 Heil- und Pflegeanstalt.
  • 1914-1918: Hunger und Tod. Der Erste Weltkrieg tobt, in Deutschland werden die Lebensmittel knapp. Bei den „Geisteskranken“ spart man zuerst. Die Folgen sind schrecklich: Über 1.500 der 2.000 Hubertusburger Patienten sterben an Hunger und Mangel.
  • Um 1940: Auflösung der Heil- und Pflegeanstalt. Das Deutsche Reich nimmt Schloß Hubertusburg in Beschlag. Die Patienten der Psychiatrie verlagert man in andere Anstalten. Vorläufig, denn fast alle werden wenig später im Euthanasieprogramm der Nazis ermordet.
  • 1941: Luftwaffenschule. Während des Zweiten Weltkrieges richtet die Luftwaffe im Schloß eine Schule für Unteroffiziere ein. Zum Kriegsende werden Teile des Schlosses Lazarett.
  • 1945: Kommandantur. Erst die Amerikaner und dann die Sowjettruppen machen Hubertusburg zur Kommandantur. Die Schloßkapelle wird zum russischen Offizierskasino.
  • 1945: Krankenhaus. Verschiedene Kliniken werden in Schloß und Schloßanlage angesiedelt- einer der größten Krankenhausbetriebe der Region Leipzig entsteht. Das Krankenhaus zieht nach 1990 aus dem Hauptschloß aus und ist hier doch bis heute gegenwärtig.
Hubertusburg

Teil des heutigen Zustandes im Nordflügel

  • 1999: Die Sanierung beginnt. Am Dach des Hauptschlosses beginnt 1999 die Sanierung der Gesamtanlage. Bis 2019 investiert der Freistaat Sachsen weit über 90 Millionen € in die historisch bedeutsame Schloßanlage.
  • 2000: Suche nach dem Bernsteinzimmer. Befindet sich das verschollene Bernsteinzimmer in Schloß Hubertusburg? Im Jahr 2000 bohrt man nach verborgenen Kellern- vorerst vergeblich, aber weitere Untersuchungen stehen noch aus.

Nach erheblichen Investitionen in der Neuzeit durch den Freistaat Sachsen erstrahlt das Äußere des Schlosses wieder in seiner alten Schönheit und Pracht (s.o.). Im Inneren des „Sächsischen Versailles“ schlummert anno 2019 allerdings eine zukünftige Riesenbaustelle. Dabei ist der Startschuß ist gefallen. Mit dem Sanierungsbeginn von einzelnen Sälen und Zimmern ist- neben zeitbegrenzten Events, Konzerten und Ausstellungen- ein Nutzungskonzept von zentraler Bedeutung. Für eine dauerhafte Belebung der Riesenanlage mit ihren 12.000 leerstehenden Quadratmetern existieren dazu bereits Zukunftspläne im Finanzministerium des Freistaates, die es umzusetzen gilt…

Hubertusburg

Teil der Schloßanlage im Panorama

(v.k.)

Unterwegs im Erzgebirge (8)

Am Hetzdorfer Viadukt

Pfingstmontag, 2019

Brückenfest in Hetzdorf: Ein sächsischer Eisenbahnviadukt zeugt noch heute von von der Meisterleistung einstiger Steinmetz-und Brückenbaumeister.

Hetzdorf

Es ist schon ein interessantes Stück Eisenbahngeschichte, das genau vor 150 Jahren im Tal der Großen Striegis und im Flöhatal geschrieben wurde. Denn: Mit dem groß angelegten Ausbau des Eisenbahnnetzes in Sachsen Mitte des 19. Jahrhunderts war auch die Strecke Dresden-Chemnitz in den Fokus der hiesigen Investoren gerückt. Neben dem Streckenausbau begann zwischen 1866 und 1869  über den Flüssen der Großen Striegis und der Flöha das Aufmauern zweier Viadukte, die in Länge und Höhe weitgehend identisch sind. An jedem der beiden Bauwerke waren zu dieser Zeit bis zu 500 Menschen beschäftigt. Am 1. März 1869 wurde die fertiggestellte Strecke durchgängig von Dresden über Freiberg bis Werdau übergeben.

Der Hetzdorfer Viadukt verläuft hier im Tal der Flöha. Er ist als 17-bogige Gewölbesteinbrücke konzipiert. Aber: Nach mehr als 120 Jahren Standzeit in Dauernutzung wurde die Brücke zum „Flaschenhals“ für den inzwischen elektrifizierten Eisenbahnbetrieb. Auf Grund des sich verschlechternden Bauzustandes mußte z.B. die Fahrgeschwindigkeit aller Züge im Jahr 1986 auf 10km/h herabgesetzt werden. 1992 wurde dann mit einer verkürzten Bahnstrecke eine neue Spannbetonbrücke über den Hetzbach in Betrieb genommen und der alte Viadukt  aus Sicherheitsgründen stillgelegt. Er ist heute für den Wander- und Fahrradverkehr freigegeben und ein technisches Denkmal.

Hetzdorf

 

Hetzdorf

Eisenbahnbrücke ohne Eisenbahn: Brückensichten

Technische Vita:Hetzdorf

  • Höhe=43m, Länge=328m
  • 4 große und 13 kleine Bögen
  • Baumaterial: blaugrauer Gneis, Granit und Pirnaer Sandstein
  • damalige Baukosten: 550.000 Taler

Hetzdorf

(v.k.)

Unterwegs im Erzgebirge (7)

Landesgartenschau Frankenberg/Sa.

Samstag, 01. Juni 2019

N a t ü r l i c h  m i t t e n d r i n !

LandesgartenschauUnter diesem Motto ist die 8. Sächsische Landesgartenschau vom 20.April bis 06. Oktober 2019 in Frankenberg beheimatet. Nach den vorjährigen Ausstellungen 2017 und 2018 in Löbau bzw. dem vogtländischen Oelsnitz wurden große Areale einstigen Industriegeländes speziell für diese Gartenschau umgestaltet. Eingerichtet zwischen der Zschopau-Aue und der romantischen Bachlandschaft des Mühlbachtals ist ein ca. 11ha größes neues Freigelände entstanden, das Interessenten, Gärtner und Blumenliebhaber auf das herzlichste einlädt. Mittendrin: Die Blumenhalle mit Wechselausstellungen zur Pflanzen- und Gartenwelt, ein Baumschulen-, Rhododendron-, Stein- und Orchideengarten, das MDR Sachsen-Cafe, Themenpavillons u.v.a.m. Etwas schade, daß nach dem Ade der Frühlingsblüher Anfang Juni die Rosen, Dahlien und Azaleen noch nicht so weit sind…

Landesgartenschau

(v.k.)

Unterwegs im Erzgebirge (6)

Im böhmischen Skigebiet von Dlouha Louka

17.02.1019

Dlouha Louka

Der steile Erzgebirgs-Abbruch nach Süden

Zwischen 600m….700m Höhendifferenz werden es sein. Vom Erzgebirgskamm bei Holzhau hinunter in das mittlere Böhmische Becken bei Teplice. Schaut man von hier aus zurück nach Norden, wird die steile Abbruchkante des Erzgebirges deutlich. Aber: Wie auf der Panorama-Karte unten eingezeichnet, tummeln sich hier zahlreiche tschechische Ski-Areale:

Dlouha Louka

Das Langlaufgebiet bei Dlouha Louka/Langewiese (ca. 900m) und die Abfahrtsstrecke bei Kliny (ca. 800m) haben wir besucht, bevor es über den Erzgebirgskamm wieder gen Heimat zurück ging…

Dlouha Luka

Dlouha Louha am alten „Riesenberger Steig“ zwischen Osek und Meißen

Dlouha Luka

Industrie-Smog über dem Böhmischen Becken…

(v.k.)

Geschichten aus dem Bayerischen Wald (4)

02.02.-09.02.2019

Schneezauber…

Auch in diesem Jahr sind wir wieder zu Gast in den verschneiten Wäldern und Loipengebieten des bayerisch-böhmisch-österreichischen Dreiländerecks: Sowohl in den Grenzgemeinden um Haidmühle/Neureichenau als auch im österreichischen Schöneben. Und in Sachen Abfahrtslauf in den bei 1300m liegenden Ski-Arenen um Mitterfirmiansreuth/BY und Hochficht/AT.

„Die Natur von ihrer frostigen Seite erleben, dafür ist der Bayerische Wald/Bavorsky les im Winter geradezu prädestiniert. Filigrane Eiskristalle, teils meterhohe Schneedecken und tiefe Stille zeichnen das Gebiet in der kalten Jahreszeit besonders aus. Zusammen mit dem Böhmerwald/Sumava bildet er mit 500km Länge und bis zu 1500m hohen Bergkämmen das größte zusammenhängende Waldgebirge Europas“  (aus: „Eine Landschaft, die verbindet“, Europäische Union/Fond für regionale Entwicklung)

Bayerischer Wald

Sankt-Wolfgang-Kapelle in Bischofsreuth

Bayerischer Wald

Winterwald am „Goldenen Steig“

Bayerischer Wald

Bis zum Frühjahr ist es auch für die jungen Bäume noch weit…

Bayerischer Wald

Im Hintergrund kaum auszumachen: Der sagenumwobene Dreisessel-Berg

Altreichenau

Am Adalbert Stifter Steig

Altreichenau

Auf der Brennerin-Loipe

Altreichenau

Unterwegs auf alten Säumerwegen: Am Goldenen Steig zwischen Passau und Prachatize

Altreichenau

Wunder der Natur: Schneekristalle

Altreichenau

Auf der Hochebene von Schöneben

Die Schönheit der Natur bestaunen und in Demut innehalten, ist das eine.

Daraus Kraft und neue Energie schöpfen, das andere: Außerhalb der bayerisch/böhmischen Nationalparks sind über 300km markierte Wanderwege, rund 200km Radwege sowie im Winter 80km gespurte Loipen, einschließlich der Bayerwaldloipe ausgewiesen. Worauf also warten wir noch?

Bayerischer Wald

Bayerischer Wald

(v.k.)

Winter im Riesengebirge: In der Bergwelt von Rübezahl

26.01.-02.02.2019: In der Bergwelt von Rübezahl

Vor langer, langer Zeit soll er das erste Mal gesehen worden sein im heutigen Grenzland zwischen Böhmen und Polen… Und das erste Mal geschrieben wurde über ihn vor mehr als 500 Jahren. Seitdem ist er in den Bergen und dichten Wäldern des Riesengebirges um Harrachov, Rokytnice, Spindlermühle und Pec zu Hause. Er wacht über Natur und Tiere und treibt seinen Schabernack mit den Menschen. Er ist wild und unberechenbar, denn er ist Krakonos oder Rübezahl, der Herr der Berge.

Harrachov„Droben im Riesengebirge, wo über alle Gipfel die Schneekoppe aufragt, da wohnt er, der bärtige Rübezahl. Seine Launen und Grillen sind dort wohl bekannt: dem Kräutersammler verhagelt er die Ernte, den Wanderer führt er in die Irre und mit Donner und Blitz bestraft er grob, wer ihn beim verhaßten Spottnamen ruft. Gott lob hilft er den Guten und Braven, etwa dem armen, vom gierigen Händler bedrängten Weber oder der verzweifelten Mutter, die kein Brot mehr hat für ihre Kinder. So ranken sich unzählige Geschichten und Legenden um den Berggeist.“ (aus: Paul Arndt: „Rübezahl: Der Herr des Riesengebirges, Januar 2019)

Die Sage erzählt, daß Rübezahl jedes Jahr im Frühjahr von den Bergen in die Täler des Riesengebirges hinabsteigt, um in den Dörfern nach dem Rechten zu sehen. Um Nachlässigkeiten und Ungehorsamkeit in seinem Reich zu strafen, um seine Bergschätze zu verwalten, seinen Kräutergarten zu pflegen und Recht zu sprechen. Dabei soll er in unterschiedlichsten Gestalten, meist aber als Berggeist oder Riese auftreten. Die Menschen kennen ihn auch als Bauer mit Rauschebart und dickem Knotenstock. Unzählige Legenden über ihn sind in Schlesien und Böhmen entstanden und werden noch heute weitererzählt. Rübezahl wird verehrt oder gefürchtet und ist heut allbekante Identifikationsfigur im Krkonos…

Harrachov ist die „Hauptstadt des westlichen Riesengebirges“ im Böhmischen und gleichzeitig Bestandteil des gleichnamigen Nationalparks. In seiner einzigartigen Natur wechseln sich sanfte Bergwiesen, Wälder und Latschenfelder ab mit jenen Bergkämmen, die den Bach Mumlava umschließen. Im Sommer Wandergebiet, im Winter Domizil für Abfahrtsläufer und Snowboarder. An der Certak-Sprungschanzenanlage am Teufelsberg (4 Sprungschanzen/1 Flugschanze) fand z.B. im Jahre 2014 die letzte Skiflugweltmeisterschaft statt. Seitdem stehen die Schanzenanlagen dort still und es hat nicht den Anschein, als ob sie jemals wieder aus ihrem Winterschlaf erwachen werden:

Für Skilanglauf und Skiwanderungen über gut gespurte Loipen steht Harrachov allerdings weniger, auch wenn es z.B. über den Trail der Krkonosska magistrala Aufstiegsmöglichkeiten zur Vosecka(1130m) oder Labska Baude (1320m) gibt. Das geeignete Gebiet dafür findet man nur wenige Kilometer weiter nördlich. Einen Katzensprung jenseits der Grenze und im polnischen Isergebirge:

Idyllische Loipen und sanfte Skiwanderwege erstrecken sich hier rund um den Ort Jakuszyce (Jakobsthal) und laden zu Tages- und Halbtagestouren auf dem 900m hohen Plateau zwischen Orle (Clausthal), Wielka Izera (Groß-Iser) und der glasklaren Jizera (Iser) ein…

Harrachov

Anstieg an der Mumlavska bouda…

Harrachov

…bis zum Janouskova cesta (ca. 1100m)

Auf romantischen Loipen entlang der Iser

Harrachov

Für Knirpse und künftige Skipiloten nicht wegzudenken: Hochbetrieb an einer der Skischulen Harrachovs

(v.k.)

Unterwegs im Erzgebirge (5)

Herbststimmung an der Rauschenbachtalsperre

31.10.2018

Rauschenbach

Die Rauschenbach-Talsperre zwischen Cämmerswalde und Neuwernsdorf/Erzgebirge wurde zwischen 1963-1968 erbaut und staut den Rauschenbach und die Flöha an. Heute unter der Oberfläche des Stausees verschwunden, befand sich früher der Neuwernsdorfer Wasserteiler. Er wurde 1882 nach langem Streit zwischen den Anliegerbetrieben an der Flöha und dem Freiberger Bergbau installiert. Der Sinn: Der Teiler „zapfte“ das Wasser der Flöha an und regulierte über einen Überlauf die Wassermenge zwischen dem natürlichen Flußverlauf und den Kunstgräben in das Brander/Freiberger Bergbaugebiet. Mit einer Wassermengen-Garantie für die ansässigen Spinnereien und Sägewerke! Die Kunstgräben indessen führten das notwendige  Aufschlagwasser für die Künste der Silberbergwerke aus dem Erzgebirge heran. Ab Wasserteiler bis Freiberg: ca. 30km.

Rauschenbach

Talsperren-Sichten, rechts unten der Blick zum Schwartenberg

Kunstgräben, Röschen, Teiche und Rückhaltebecken sind Zeugen der wasserwirtschaftlichen Anlagen des historischen Freiberger Erzbergbaus und noch heute in Betrieb. Das Wassersystem wurde zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert angelegt und umfaßt eine Gesamtstrecke von ca. 80km.

Mit einem Stauvolumen von ca. 15Mio qm ist die Rauschenbach-Talsperre damit Teil der weit verzweigten Trinkwasserregulierung im Freistaat Sachsen.

(v.k.)

In Ilmenau ist der Himmel blau…


…und der Herbst steht auf der Leiter

19.-21.Oktober 2018

45 Jahre Diplomverleihung für die „Nachrichtentechniker“ des 17. Matrikels der TU Ilmenau gilt es zu feiern. Mit einem geselligen Beisammensein incl. Liedern zur Gitarre im „Fridolin“, einer Wanderung am Thüringer Rennsteig und einem herzlichen Gedankenaustausch in der Ilmenauer „Tanne“. Einschließlich der sonntäglichen Versicherung vor dem „Mönchhof“, sich in fünf Jahren wiederzutreffen. Unbedingt und auf jeden Fall. Und natürlich wieder in Ilmenau…

Ilmenaus sprichwörtlicher blauer Himmel und der goldene Herbst 2018 haben sich speziell für diesen Anlaß verbündet. Sie bilden -wie ich meine- einen tollen Rahmen für dieses Treffen:

Ilmenau

Ilmenau

Gemeinsam unterwegs in Ilmenau, dem neuen Campus…

Ilmenau

…und seiner wunderschönen Umgebung

(v.k.)

In den Zillertaler Alpen

Im September, 2018

Das Tuxertal: Auf Augenhöhe mit Tirols 3000-ern

Zillertaler Alpen

„Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen umfaßt eine Fläche von 400qkm und erstreckt sich von etwa 1000m im Bergsteigerdorf Ginzling bis 3509m am Hochfeiler über alle alpinen Höhenstufen. Er reicht von der Reichenspitzgruppe im Osten bis zum Olperer im Westen und von der Bergwelt Mayrhofens im Norden bis zum Südtiroler Pfitscher- und Arntal.

Zillertaler Alpen

Die Zillertaler Alpen inmitten des Ost-Alpenraums

Eine wilde Naturlandschaft, eng verflochten mit dem alpinen Lebens- und Wirtschaftsraum. Die Täler wurden von mächtigen Gletschern geformt und ihre Eingangstore sind oft wilde Klammen und Schluchten. Hat man diese auf den gepflegten Wegen und Steigen durchschritten, öffnet sich die „Belle Etage“, die Gipfelwelt der 3000er und des Ewigen Eises…“ (aus: „Wandern im Naturpark Zillertaler Apen“).

Zillertaler Alpen

Am Hintertuxer Gletscher

In Mayrhofen, dem Südausgang des Zillertals, fließen mit Ziller, Stillup, Zemm und Tuxbach vier mittelgroße Gebirgsbäche zusammen. Sie sind die Namensgeber der Täler, die mit einem Talschluß vor dem Alpen-Hauptkamm enden. Dabei wird der Talschluß des Tuxertals (ca. 17km lang) vom Hintertuxer Gletscher dominiert.

Zillertaler AlpenWir sind zehn Tage lang Gast in einem Hochgebirge, das sich im Herbst 2018 -zur typischen Wanderer- und Kletterzeit- klar und in seinen schönsten Farben präsentiert:

Zillertaler Alpen

Leuchtende Preiselbeerfelder zwischen Ahorn-Hütte und dem Stillup-Tal

Zillertaler Alpen

Das Keesfeld des Großen Möselers (3480m)

Zillertaler Alpen

Vor der Gletscherwelt des Großen Olperers (3476m)

Zillertaler Alpen

Der Schlegeis-Speicher von der Olperer Hütte aus

Zillertaler Alpen

Bergaussichten vor der Granatkapelle am Penkenplateau (2095m)

Zillertaler Alpen

Aufstieg über Bergmatten und Geröllfelder…

Zillertaler Alpen

…geschafft!

Zillertaler Alpen

Telekommunikation in den Tiroler Bergen: Mobil-und Richtfunkstationen neben einem Österreichischen Rundfunksender (ORS-Sendestation)

Zillertaler Alpen

Energiegewinnung vor dem  Zillertaler Hauptkamm: Das 350MW-Kraftwerk Mayrhofen im Verbund von Zillergrund-, Stillup- und Schlegeisspeicher

Zillertaler Alpen

Landschafts-Impressionen aus dem Naturpark Zillertaler Alpen

Zillertaler Alpen

Höhenwege vor dem Tuxer Talschluß

Zillertaler Alpen

Blick vom Filzenkogel auf das Plateau der Ahornspitze

Zillertaler Alpen

Unterwegs auf dem Berliner Höhenweg: Luftige Hängebrücke über dem Zembach

(v.k.)

karten-image: de.wikipedia.org

Unterwegs im Erzgebirge (4)

Zu Gast im Kloster Buch

08.09.2018

Kloster Buch

„Um 1190 stifteten die Burggrafen von Leisnig das Zisterzienser-Kloster Buch. In den folgenden Jahrhunderten wurde das in einer Flußschleife der Freiberger Mulde gelegene Kloster zu einem der größten Grundbesitzer zwischen Erzgebirge und Elbe. Durch Schenkungen und Erwerbungen besaß es über 60 Dörfer oder Dorfanteile sowie die Stadt Belgern.

Im Zuge der Reformation wurde das Kloster Buch aufgelöst und in ein Rittergut umgewandelt. Als Adelsbesitz erhielt es später die Fürstenschule St. Augustin in Grimma, die den Landwirtschaftsbetrieb verpachtete. 1836 wurde das Rittergut als Kammergut in Staatsbesitz überführt. Ab 1946 „Parteigut“ der SED, wurde es 1955 zu einem Volkseigenen Gut (VG). Mit dem Ende der DDR ergab sich die Chance für einen Neubeginn. 2000 erwarb der Förderverein das Gelände vom Freistaat Sachsen.“ (aus: Klosterunterlagen, Kloster Buch)

Die Benediktsregel 1.2 („Die Mönche in einer klösterlichen Gemeinschaft leben und dienen unter Regel und Abt„) trifft zwar für das Kloster Buch heut nicht mehr zu. Aber: Die Klosteranlage in der breiten Muldenaue und die einzigartigen Fachwerkhäuser des Klosterdorfes sind heut und auf jeden Fall ein absoluter Geheimtip:

Kloster Buch

Treten Sie ein! Dem Besucher stehen heut alle Tore weit offen…

Kloster Buch

Kloster Buch

(v.k.)