Archiv der Kategorie: ► Muse: Theater und Musik

Musik und Theater gehören zu den wunderbarsten Schöpfungen des Menschen. Sie sind mehr als nur Träumen, Vergnügen, Hingabe oder Genuß. Denn: Sie geben dem Menschen all das Gute zurück, was in ihm ist und was auf dieser Erde zurückbleiben wird.

Freibergs “Maria Stuart”

15. November 2018

Die Oper “Maria Stuart” von Gaetano Donizetti steht ab Oktober dieses Jahres auf dem Spielplan des Mittelsächsischen Theaters. Große Oper um eine große Geschichte.

Der Stoff ist britannisch-europäisch und liegt mehr als 400 Jahre zurück. Dabei ist der mächtige Konflikt zweier Königinnen am Ausgang des 16.Jahrhunderts an Dramatik, politischem Ränkespiel und bedingungslosem Machtanspruch kaum zu überbieten. Denn es geht um alles. Es geht um die Krone des Königreichs England und um den einzig wahren Glauben. Über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren entwickeln sich Zwist und Intrigen, Argwohn, Feindschaft und Haß zwischen zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Zwischen Maria, der strenggläubigen katholischen Königin Schottlands und ihrer protestantischen Gegenspielerin Elisabeth I. von England. Spontan und emotional die eine, zu Komplotten und Verschwörungen Zeit ihres Lebens nicht abgeneigt. Nach zwei verhängnisvollen Ehen behauptet sich Maria Stuart in dem zwischen Protestanten und Katholiken zerrissenen Land, bis sie Zuflucht in England sucht. Daneben abwägend und klug sowie politisch agierend die andere, die “jungfräuliche” Elisabeth. Vom Bastard zur Königin erhoben, trotzt sie der spanischen Armada und den Forderungen des Papstes und formt ihr Land zur führenden Macht Europas.

“Maria Stuart” läßt uns teilnehmen am Aufeinandertreffen zweier dominanter Königinnen, beide gleich an Willenskraft und Herrschaftsanspruch. Am Schluß hat Maria Stuart weniger Angst zu sterben, als Elisabeth, das Todesurteil ihrer Feindin zu unterzeichnen.

Elisabeth

Elisabeth I. Tudor, 1533-1603, Königin von England

An Mary, Königin der Schotten- Oktober 1586:

“Auf mannigfache Art und Weise habt Ihr mir nach dem Leben getrachtet und versucht, durch Blutvergießen mein Königreich zu vernichten. Nie bin ich so grausam gegen Euch vorgegangen, sondern habe Euch immer geschützt und Euch geholfen wie mir selbst. Euer Verrat wird Euch nachgewiesen und aller Welt offenbar werden. Es ist mein Wille, daß Ihr den Edlen und Pairs des Königreiches antwortet, als wäre ich selbst zugegen. So verlange, will und befehle ich, daß Ihr antwortet, denn ich kenne Eure Anmaßung nur zu gut. Seid offen und ohne Hinterhalt, so werdet Ihr um so eher Gnade von mir erlangen.”

Elisabeth

Maria Stuart

Maria Stuart, 1542-1587, Königin von Schottland

An Elisabeth– 19.Dezember 1586 :

“Ich habe von jenen, in deren Hände Ihr mich gegeben habt, die Ermächtigung nicht erlangen können, Euch selbst darzulegen, was ich auf dem Herzen habe. Sowohl um mich von dem Vorwurf zu entlasten, irgend bösen Willens oder des Gelüsts, Grausames oder Feindseliges gegen mir Blutsverwandte zu planen. Wie auch um Euch liebevoll übermitteln zu können, was mir zu Euerm eigenen Schutz und Heil dienlich schien. Zeihet mich nicht der Überheblichkeit, wenn ich beim Verlassen dieser Welt Euch daran erinnere, daß ein Tag kommt, da von Euch Rechenschaft gefordert wird.

Maria, Königin

 

Fazit: Ein besonderer Theaterabend in der der Theater-Spielstätte Nikolaikirche. Emotional und tragisch bis zur Katastrophe. Dabei stimmgewaltig und unbedingt ansehenswert- nicht zuletzt auch wegen der aufwendigen und stilvollen Kostüme.


PS: Maria Stuart wird 1586 im Zusammanhang mit nachgewiesenen Verschwörungen gegen die englische Königin vor Gericht gestellt, verurteilt und im Februar 1587 im Schloß Fotheringhay enthauptet. Beide Monarchinnen waren miteinander verwandt. Als Königinnen im Leben verfeindet, sind sie in ihrem Tode wiedervereint und ruhen heute in der Westminster Abbey. In prächtigen Steinsarkophagen und nicht mehr als zehn Meter voneinander entfernt.

(v.k.)

images: zh.wikipedia.org und de.wikipedia.org

Freibergs “Cosi van tutte”

3. Juni, 2018:

Heut läuft die letzte Aufführung von Mozarts “Cosi van tutte” im Mittelsächsischen Theater Freiberg. Die komische Oper um Tugend und Vernunft und geplante Grenzüberschreitungen zwischen Mann und Frau ist auch heute noch, mehr als 200 Jahre nach seiner Uraufführung im Wiener Burgtheater, unbedingt ansehenswert. Und herzerfrischend. Und komisch. Und anregend. Oder etwa nicht:

Cosi fan Tutte

“Was Männern Spaß bedeutet, ist den Frauen von Anfang an ernst. Und wenn es dann den Frauen Spaß macht, wird es für die Männer ernst”. (vk)

image: flickr.com

 

Abschlußkonzert am Buttermarkt

Freitag, 16. Februar 2018

Mit einem großen Abschlußkonzert in der Freiberger Nikolaikirche wurde das 43. Sächsische Chorleiterseminar beendet. Das Abschlußkonzert war publikumsoffen, sodaß auch wir mit vielen anderen Freibergern daran teilnehmen konnten.

KonzerteMit fünf Chören und in einem eigenen Auftritt zeigten die Seminarteilnehmer aus ganz Deutschland ihr erworbenes Können. Mitwirkende waren neben dem Kinderchor und dem Chor des Stollberger Gymnasiums auch Mitglieder der Freiberger Chöre, des Kirchenchorwerks Sachsen sowie der a-capella-Kammerchor Freiberg. In mehrtägigen Grund-, Aufbau- oder Leistungskursen wurde speziell für diesen Abend ein hörenswertes Musikprogramm erarbeitet. Es umfaßte geistliche und weltliche Chorwerke aus dem 16.Jhd. bis hin zur Gegenwart mit Liedern von H. Schütz bis L. Cohen.

Dabei in der Gunst des Publikums ganz oben der disziplinierte und mit großer Begeisterung agierende Projekt-Kinderchor! Ein musikalischer Abend, der Lust auf nächste Abschlußkonzert in 2019 macht…

(vk)

Weihnachtskonzert 2017

Sonntag, 10.Dezember 2017

Viele Chöre, weihnachtliche Musik und ein großes musikalisches Werk standen im Mittelpunkt des diesjährigen Weihnachtskonzertes in der Freiberger Nikolaikirche.

KonzerteIm festlichen Rahmen feierten zwei Freiberger Chöre (Stadtchor und Freiberger Bergsänger)  gemeinsam mit dem Collegium Musicum der Bergakademie Freiberg und vielen Konzertbesuchern den zweiten Advent. Der musikalische Höhepunkt war zweifellos die Darbietung der Friedensmesse “The Armed Man: A Mass for Peace”  des walisischen Komponisten Karl Jenkins. Sie wurde erstmals im April 2000 aufgeführt und ist den Opfern des Kosovo-Krieges gewidmet.

So entstanden an diesem Abend und im Verlauf der Messe aus dem französischen Soldatenlied “L`homme arme” eindrucksvolle Klangbilder über Leid, Verzweiflung und Schrecken des Krieges. Sie münden ein in einen sehnsuchtsvollen Ruf nach Hoffnung und Frieden.

Eine bewegende, hochemotionale Musik und eine gekonnte Darbietung unter der musikalischen Gesamteitung von Peter Rülke, für die sich die Freiberger mit herzlichem Applaus bedankten.

(vk)

Adventsmusik im Leipziger Gewandhaus

Samstag, 10.Dezember 2016

Eine Idee kleiner und vielleicht auch besinnlicher als die üblichen großen Musikevents fiel die adventliche Musikstunde am 3. Adventssamstag im Leipziger Gewandhaus aus. Sie war verknüpft mit einem persönlichen Jubiläum für den Hauptakteur dieses Abends: Unter dem Motto “Deutsche Weihnachtsmusik für Orgel im Wandel der Jahrhunderte” spielte der seit 1986 als Gewandhausorganist berufene Michael Schönheit Werke von Jan Pieterszoon Sweelinck, Dietrich Buxtehude, Max Reger, Joseph Rheinberger und anderen.

Gewandhaus

Schuke-Orgel des Leipziger Gewandhauses

In Ausübung seines Amtes dürfte er damit mehr als dreißig Jahre mit dem orakelhaften Leitspruch “RES SEVERA VERUM GAUDIUM” verbunden sein, der über dem Spieltisch der monumentalen Schuke-Orgel des Gewandhauses prangt (“Ein wahres Vergnügen ist eine ernste Sache”). Ein Adventsvergnügen war es auf jeden Fall, da die Zuhörer die offensichtliche Freude des Organisten am Experimentieren mit Registern und Zimbelstern teilten und honorierten.

Neben der Orgelmusik in Leipzig ist Michael Schönheit auch weltweit als Gastorganist gefragt. Er ist darüberhinaus Preisträger des internationalen Johann Sebastian Bach-Wettbewerbs und Jurymitglied internationaler Wettbewerbe.

(vk)

Weihnachtskonzert im Freiberger Dom

Samstag, 03.Dezember 2016

“Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzet würde, und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt”…”

Wenn die ersten drei Kantaten des Weihnachtsoratoriums zur Aufführung stehen, sind es in der Regel noch drei Wochen bis Heiligabend. Unter der Leitung von Domkantor Albrecht Koch, den Dresdner Kapellsolisten und dem Freiberger Domchor hatten in diesem Jahr zwei gebürtige Solisten aus Dresden (Heidi Maria Taubert/Sopran und Florian Rost/Bariton), sowie aus Brasilien (Melissa Sofner/Alt) und aus Würzburg (Martin Platz/Tenor) ihren großen Auftritt.

Konzerte

Das besinnliche Konzert schuf wie erwartet ein würdevolles musikalisches Stimmungsbild rund um die ewig junge und jahrtausendalte Weihnachtsgeschichte: Gesanglich verkündet und auf ein neues prophezeit im Kerzenschein des Freiberg Doms am 3.Dezember 2016…

Konzerte

(vk)

A Tribute to Simon and Garfunkel

bild04Seit einigen Jahren tourt die Band mit ihrem gleichnamigen Programm “A TRIBUTE TO SIMON & GARFUNKEL” erfolgreich als Duo oder mit angeschlossenem Orchester quer durch Deutschland. Das perfekte Zusammenspiel der Stimmen und Gitarren von Thomas Wacker (als Paul Simon) und Thorsten Gary (als Art Garfunkel) und ihrem Streichorchester war am Samstag, 17.09.2016 in der Kreuzkirche Chemnitz zu erleben. Und dies auf beeindruckende Art und Weise. Stilvoll und in bewundernswerter stimmlicher “Augenhöhe” zu den beiden Protagonisten des wohl erfolgreichsten Folkrock-Duos der Welt. Titel wie “The Sound of Silence“, “Bridge over Troubled Water” “America” oder das stimmlich mehr als anspruchsvolle “Bright eyes” bleiben auch in der Interpretation von GRACELAND einzigartig und unvergeßlich. Dabei sind einige dieser “Gänsehaut”-Titel schon ein halbes Jahrhundert alt (“Sound of Silence” ist 1965 erstmalig als Single erschienen).bild01

Für die begeisterten Zuhörer ein Klang- und Kunstgenuß vom Feinsten, das GRACELAND erst nach mehreren Zugaben entlassen wollte…

PS: Simon & Garfunkel sind beide Jahrgang 1941 und damit heuer weit über 70. Nach Trennung, Wiedervereinigung, Soloauftritten und ihrem letzten gemeinsamen Konzert 2010 in New Orleans wurden weitere geplante Konzerte erst einmal wegen akuter Stimmbandprobleme Art Garfunkels abgesagt. Auch bei einem seiner letzten Soloauftritte 2016 in Glastonbury waren die stimmlichen Probleme unschwer auszumachen. Er ist halt auch nicht mehr der Jüngste….

Schade, daß ich von GRACELAND selbst keine Porträts zeigen kann, aber von ihnen stehen leider nur lizenzierte Bilder im Netz.

(vk)

Images: commons.wikimedia.org; de.wikipedia.org