Buch-Lesetip:
Francoise Sagan: „Brennender Sommer“, Aufbau Verlag Berlin & Weimar, 1989
Samstag, 15.Dezember 2018
Sind die Lichter angezündet….
Das weihnachtliche Orgelkonzert im Dom St. Marien läutet traditionsgemäß die letzten beiden Wochen des alten Jahres ein. Im Schein unzähliger Kerzen funkeln schon vor Beginn des Konzertes beide Silbermannorgeln des Domes. Sie brauchen sich nicht zu verstecken, denn beide Instrumente zählen heute zu den bedeutendsten Barockorgeln weltweit: Die „Große“ und Stimmgewaltige ist die älteste erhaltene Orgel Gottfried Silbermanns. Sie wurde 1714 fertiggestellt und ist bis heute weitgehend unverändert. Die „Kleine“ war ursprünglich für die Freiberger Johanniskirche gebaut und wurde fünf Jahre später fertig.
Auf dem Konzert-Programm des Dom-Organisten Albrecht Koch stehen Werke von Georg Friedrich Händel, Dietrich Buxtehude, Nicolaus Bruhns und Johann Sebastian Bach. Ein festlicher und besinnlicher Abend mit dem Klang der Freiberger „Silberpfeifen“…
(v.k.)
15. November 2018
Die Oper „Maria Stuart“ von Gaetano Donizetti steht ab Oktober dieses Jahres auf dem Spielplan des Mittelsächsischen Theaters. Große Oper um eine große Geschichte.
Der Stoff ist britannisch-europäisch und liegt mehr als 400 Jahre zurück. Dabei ist der mächtige Konflikt zweier Königinnen am Ausgang des 16.Jahrhunderts an Dramatik, politischem Ränkespiel und bedingungslosem Machtanspruch kaum zu überbieten. Denn es geht um alles. Es geht um die Krone des Königreichs England und um den einzig wahren Glauben. Über einen Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren entwickeln sich Zwist und Intrigen, Argwohn, Feindschaft und Haß zwischen zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Zwischen Maria, der strenggläubigen katholischen Königin Schottlands und ihrer protestantischen Gegenspielerin Elisabeth I. von England. Spontan und emotional die eine, zu Komplotten und Verschwörungen Zeit ihres Lebens nicht abgeneigt. Nach zwei verhängnisvollen Ehen behauptet sich Maria Stuart in dem zwischen Protestanten und Katholiken zerrissenen Land, bis sie Zuflucht in England sucht. Daneben abwägend und klug sowie politisch agierend die andere, die „jungfräuliche“ Elisabeth. Vom Bastard zur Königin erhoben, trotzt sie der spanischen Armada und den Forderungen des Papstes und formt ihr Land zur führenden Macht Europas.
„Maria Stuart“ läßt uns teilnehmen am Aufeinandertreffen zweier dominanter Königinnen, beide gleich an Willenskraft und Herrschaftsanspruch. Am Schluß hat Maria Stuart weniger Angst zu sterben, als Elisabeth, das Todesurteil ihrer Feindin zu unterzeichnen.
Elisabeth an Mary, Königin der Schotten, Oktober 1586:
„Auf mannigfache Art und Weise habt Ihr mir nach dem Leben getrachtet und versucht, durch Blutvergießen mein Königreich zu vernichten. Nie bin ich so grausam gegen Euch vorgegangen, sondern habe Euch immer geschützt und Euch geholfen wie mir selbst. Euer Verrat wird Euch nachgewiesen und aller Welt offenbar werden. Es ist mein Wille, daß Ihr den Edlen und Pairs des Königreiches antwortet, als wäre ich selbst zugegen. So verlange, will und befehle ich, daß Ihr antwortet, denn ich kenne Eure Anmaßung nur zu gut. Seid offen und ohne Hinterhalt, so werdet Ihr um so eher Gnade von mir erlangen.“
Maria an Elisabeth, 19.Dezember 1586 :
„Ich habe von jenen, in deren Hände Ihr mich gegeben habt, die Ermächtigung nicht erlangen können, Euch selbst darzulegen, was ich auf dem Herzen habe. Sowohl um mich von dem Vorwurf zu entlasten, irgend bösen Willens oder des Gelüsts, Grausames oder Feindseliges gegen mir Blutsverwandte zu planen. Wie auch um Euch liebevoll übermitteln zu können, was mir zu Euerm eigenen Schutz und Heil dienlich schien. Zeihet mich nicht der Überheblichkeit, wenn ich beim Verlassen dieser Welt Euch daran erinnere, daß ein Tag kommt, da von Euch Rechenschaft gefordert wird.
Fazit: Ein besonderer Theaterabend in der der Theater-Spielstätte Nikolaikirche. Emotional und tragisch bis zur Katastrophe. Dabei stimmgewaltig und unbedingt ansehenswert- nicht zuletzt auch wegen der aufwendigen und stilvollen Kostüme.
PS: Maria Stuart wird 1586 im Zusammanhang mit nachgewiesenen Verschwörungen gegen die englische Königin vor Gericht gestellt, verurteilt und im Februar 1587 im Schloß Fotheringhay enthauptet. Beide Monarchinnen waren miteinander verwandt. Als Königinnen im Leben verfeindet, sind sie in ihrem Tode wiedervereint und ruhen heute in der Westminster Abbey. In prächtigen Steinsarkophagen und nicht mehr als zehn Meter voneinander entfernt.
(v.k.)
31.10.2018
Die Rauschenbach-Talsperre zwischen Cämmerswalde und Neuwernsdorf/Erzgebirge wurde zwischen 1963-1968 erbaut und staut den Rauschenbach und die Flöha an. Heute unter der Oberfläche des Stausees verschwunden, befand sich früher der Neuwernsdorfer Wasserteiler. Er wurde 1882 nach langem Streit zwischen den Anliegerbetrieben an der Flöha und dem Freiberger Bergbau installiert. Der Sinn: Der Teiler „zapfte“ das Wasser der Flöha an und regulierte über einen Überlauf die Wassermenge zwischen dem natürlichen Flußverlauf und den Kunstgräben in das Brander/Freiberger Bergbaugebiet. Mit einer Wassermengen-Garantie für die ansässigen Spinnereien und Sägewerke! Die Kunstgräben indessen führten das notwendige Aufschlagwasser für die Künste der Silberbergwerke aus dem Erzgebirge heran. Ab Wasserteiler bis Freiberg: ca. 30km.
Kunstgräben, Röschen, Teiche und Rückhaltebecken sind Zeugen der wasserwirtschaftlichen Anlagen des historischen Freiberger Erzbergbaus und noch heute in Betrieb. Das Wassersystem wurde zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert angelegt und umfaßt eine Gesamtstrecke von ca. 80km.
Mit einem Stauvolumen von ca. 15Mio qm ist die Rauschenbach-Talsperre damit Teil der weit verzweigten Trinkwasserregulierung im Freistaat Sachsen.
(v.k.)
19.-21.Oktober 2018
45 Jahre Diplomverleihung für die „Nachrichtentechniker“ des 17. Matrikels der TU Ilmenau gilt es zu feiern. Mit einem geselligen Beisammensein incl. Liedern zur Gitarre im „Fridolin“, einer Wanderung am Thüringer Rennsteig und einem herzlichen Gedankenaustausch in der Ilmenauer „Tanne“. Einschließlich der sonntäglichen Versicherung vor dem „Mönchhof“, sich in fünf Jahren wiederzutreffen. Unbedingt und auf jeden Fall. Und natürlich wieder in Ilmenau…
Ilmenaus sprichwörtlicher blauer Himmel und der goldene Herbst 2018 haben sich speziell für diesen Anlaß verbündet. Sie bilden -wie ich meine- einen tollen Rahmen für dieses Treffen:
(v.k.)
Collins, Larry und Lapierre, Dominique: „O JERUSALEM“ , Wilhelm Goldmann Verlag, 1984
„Der ausführliche Bericht von Larry Collins und Dominique Lapierre über den ersten jüdisch-arabischen Krieg (1948/49), der in einem erbitterten Ringen um Jerusalem gipfelte, schildert die geschichtlichen Ursachen, den Verlauf und die menschliche Tragik einer Auseinandersetzung, die die Welt in Atem hielt. Das in 23 Sprachen übersetzte Buch verwertet alle erreichbaren Dokumente und gewinnt durch die Aussagen der Beteiligten beider Seiten eine packende Authentizität. Dieses Buch ist wirklich objektiv, denn es berichtet alles.“
Golda Meir, israelische Politikerin, Ministerpräsidentin von 1969-1974
(v.k.)