Im Mai, 2025
Im Südosten der Bergstadt Freiberg gehen mehrere sanftgeschwungene Hügelketten unmittelbar in die Bergwelt des Ost-Erzgebirges über. Die höchste Erhebung darin ist der Goldberg. Mit seinen Koordinaten 50° 53′ 26″ N , 13° 21′ 24″ O liegt er oberhalb des Münzbachtals, direkt an der Bahnstrecke Freiberg-Holzhau. Und inmitten der Gemeinde-Fluren von Zug-Langenrinne, Berthelsdorf und Weißenborn. Die untenstehende Karte verdeutlicht seine Lage. Am Punkt seiner höchsten Erhebung informiert ein Geodätischer Festpunkt über dessen Koordinaten und Höhe (472m).
Nur noch schwer auszumachen und seit langem von der Natur zurückerobert: Am Westhang und auf halber Höhe des Goldbergs künden die ca. 12-15m tiefen Abbau-Trichter (Pingen) und Haldenzüge der damaligen Erz-Gruben „Zwölf Schlüssel“ und „Erzengel Michael“ von der Arbeit der Bergleute im frühen Mittelalter (siehe unten). Beide Gruben waren schon vor 1500 in Betrieb, die hier erreichten Abbautiefen lagen nur wenig unter der Stollnsohle.
Im übrigen: Gold wurde hier definitiv nicht gefunden. Beide Gruben bauten jedoch bis in das 17. Jhd. nachweisbar auf Silber- und Zinnerz (1).

Verfallene und überwachsene Pingen und Grubengelände von „Zwölf Schlüssel“ (links oben) und „Erzengel Michael“ (rechts oben). Links unten eine Haspel-Schachthalde des Altbergbaus. Unten im Münzbachtal gelegen: Der Obere Hüttenteich. Er stellte den Freiberger Gruben Aufschlagwässer bereit, die über Kunstgräben aus dem oberen Erzgebirge herangeführt wurden.
In der Jahreszeit des Frühlings hat sich auch der Goldberg in allen Himmelsrichtungen schmuck gemacht:

In der nördlichen Richtung dominiert die Freiberger Waferschmiede der Siltronic AG das Bild. In deren hochmodernem Industriekomplex werden seit mehr als einem Jahrzehnt 300mm Wafer aus Reinstsilizium hergestellt. Die aus Einkristallen gezüchteten und anschließend über Präzisionsschnitte „abgesägten“ 12 Zoll großen Siliziumscheiben haben eine Dicke von 775 μm. Sie bilden die Basis für die Fertigung von Integrierten Schaltkreisen bei vielen großen Halbleíterherstellern.
Uns ist dieses Fleckchen Erde rund um den Goldberg seit langem und zu allen Jahreszeiten mehr als vertraut. In erster Linie durch einen Wanderweg, der zwar auf älteren Karten noch eingezeichnet ist, aber nicht mehr gepflegt wird. Und in zweiter Linie durch unser hier gelegenes Gartengrundstück. Es ist seit 2005 Rückzugsort für uns zwei und gelegentlich die ganze Familie, dazu Spielwiese für gärtnerische Ambitionen und letztendlich auch ultimatives Eldorado bei der Anwendung polytechnischer Grundkenntnisse. Arbeit und Entspannung natürlich inclusive, wie die Bilder im nachfolgenden Link bestätigen…